zuzuburak
Lieber Hr.Dr. Busse, mein 4jaehriger Sohn wird In 2 Tagen an Polypen und am Ohr operiert. Wie sollten wir inn darauf vorbereiten? Danke im Vorraus
Liebe Z., auf keinen Fall mit langwierigen ERklärungen überfordern aber auch die Wahrheit knapp und kindgerecht sagen. Ideal ist dafür ein Bilderbuch, z.B. eines aus der Janosch-Reihe, in dem ein Tier operiert wird. Alles Gute!
Astrid
Wenn Du es noch schaffst, besorge Dir das wunderbare Buch "Ich mach' dich gesund, sagte der Bär" von Janosch. Da geht es darum, dass der kleine Tiger krank ist und operiert werden muss. Es wird wunderbar kindgerecht erzählt, zum Beispiel wird die Narkose einfach als Schlaf mit einem "blauen Traum" beschrieben, ganz liebevoll. Wenn es zu kurzfristig ist, erzähle ihm doch eine ähnliche, selbst erfundene Geschichte. Bei Janosch geht sie so: Beim kleinen Tiger ist ein Streifen verrutscht, deshalb fühlt er sich seit längerer Zeit sehr schlapp und schlecht und hat Schmerzen. Erst versucht sein Freund, der Bär, es mit allen möglichen anderen Mitteln, den kleinen Tiger zu heilen, aber es will nicht so recht klappen. Es geht ihm mal besser, mal schlechter (wie bei Infektionen im HNO-Bereich Deines Sohnes). Schließlich sagt der Doktor, am besten sei es, den Streifen wieder gerade zu rücken. Und das wird im Krankenhaus dann auch gemacht, aber dafür muss man mal kurz schlafen. Vielleicht kannst Du in Deiner selbst erfundenen Geschichte ja von einem Kind erzählen, bei dem - wie bei Deinem Sohn - eine Kleinigkeit im Ohr und im Hals gerade gemacht werden muss, damit man nicht mehr so oft krank wird dort und so doofe Schmerzen hat. Zwar hat es dem Kind hinterher ein bisschen im Hals gebrannt, aber das war nur ganz kurz und weil ja der Arzt dort etwas arbeiten musste. Dafür hatte es danach nur noch ganz selten Halsweh. Ich finde die Form einer Geschichte viel tröstlicher und hilfreicher als nur Erklärungen. Erklärungen sind etwas für den Kopf und erreichen Kinder daher viel schwerer als Geschichten, die ihren Weg direkt in die Seele finden. Denn Geschichten gelangen direkt ins Unterbewusstsein und können dort gute Bilder und beruhigende Gefühle auslösen. Erklärungen dagegen beruhigen nicht wirklich, weil sie nur den Verstand ansprechen, nicht die Angst. LG