Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Was kann ich bei "ADHS" tun, wenn ich auf Medikamente verzichten möchte?

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Was kann ich bei "ADHS" tun, wenn ich auf Medikamente verzichten möchte?

tiggerinchen

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Hallo Herr Dr. Busse, mein Sohn (fast 8) hat soeben die Diagnose ADHS erhalten...und natürlich wurde uns sofort zwischen den Zeilen ein Medikament nahe gelegt. Ich muss dazu sagen, dass mein Großer (SSW 28+6) Asperger u.a. mit ADHS hat und ich bereits hinreichend Erfahrung mit der "chemischen Keule" habe. Der Kleine hat einen IQ von 110, ist quirlig, sehr sensibel, an allem interessiert, langweilt sich schnell und macht - natürlich - Flüchtigkeitsfehler. Sein Zeugnis war ausgezeichnet, trotzdem schreibt die Lehrerin, er bleibt "hinter seinen Möglichkeiten zurück". Ich möchte ihm (und uns!!) sehr gerne helfen, zu Ruhe zu kommen und sich besser konzentrieren zu können, aber von Tabletten halte ich überhaupt nichts!!! Er spielt sehr gerne Fußball und schwimmt sehr gut. Welche Möglichkeiten haben wir denn noch? Danke für Ihren Rat! Tiggerinchen


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe T., wer hat denn die Diagnose gestellt? Hoffentlich nicht die Schule, die damit leider nicht selten rasch bei der Hand ist. Bei Verdacht sollte ein Kind immer ausführlich von einem damit erfahrenen Kinderarzt und/oder einen Kinder- und Jugendpsychiater untersucht werden. Wenn dann die Diagnose steht und ein Kind Hilfe benötigt, dann sollte die immer "multimodal" sein, also verschiedene Bereiche umfassen. Das geht los mit der Beratung der Eltern und Lehrer, wie man am besten mit dem individuellen Kind umgeht und ihm hilft, betrifft bei Bedarf eine unterstützende Psychotherapie und bei Bedarf weitere Heilmittel. Und da es sich bei "ADHS" um eine Störung des Stoffwechsels handelt, kann die gezielte Gabe von Medikamenten, die diese "Stoffwechselverwirrung" ausgleichen, eine wirklich wunderbare Unterstützung sein für die Betroffenen. Und kann ihnen erst ermöglichen, ihre ja oft großen Fähigkeiten zur Geltung zu bringen. Das als "chemische Keule" zu verteufeln, ist unberechtigt und tragisch, denn so müssen manche Kinder mehr leiden als wirklich nötig ist. Bei einer Zuckerkrankheit würde man ja auch nicht auf Insulin verzichten und nur mit strengster Diät behandeln können. Wichtig ist aber wie gesagt eine klare Diagnose, auf der man dann gemeinsam mit den Eltern einen Behandlungsplan aufbauen kann. Alles Gute!


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