Linsentier
Guten Tag Dr. Busse, meine Tochter wird im Oktober 7 Jahre alt. Sie braucht nachts noch Windeln, die auch jeden Morgen ordentlich schwer sind und leider gibt es auch tagsüber oft noch Momente, in denen sie einnässt. Unsere Kinderärztin hat schon einen Ultraschall der Niere und Blase gemacht, sowie zu einem Pipiprotokoll geraten, aber beides war ohne besonderen Befund und sie ist organisch gesund. Sie war fast das ganze letzte Jahr in Ergotherapie, weil sie eine leichte Hypotonie hat und oft recht zappelig ist. Auf eigene Faust war ich einmal vor ein paar Wochen bei einer Osteopathin, die meinte, dass ein paar Babyreflexe noch vorhanden wären und sie in diese Richtung gearbeitet hätte. Gibt es auch Ihrer Sicht noch etwas, dass ich tun kann? Im Moment leidet sie sehr darunter, da sie im Kindergarten von einer Person ausgelacht wird, wenn ein "Pipi-Unfall" passiert ist, sie bald in die Schule kommt und ihre kleine Schwester (knapp 4) sie gerade "überholt" hat und jetzt windelfrei ist. Danke und viele Grüße
Liebe L., die Entwicklung der Blasenkontrolle verläuft wie jede Entwicklung bei Kindern sehr unterschiedlich. So sind z.B. mit 5 Jahren 20 % der Kinder nachts noch nicht trocken. Unterstützen kann man diese nächtliche Entwicklung mit einem "Training" mit Hilfe einer "Klingelhose" oder mit der Gabe eines Medikaments, was den natürlichen Zustand, dass nachts die Urinproduktion gedrosselt wird, nachahmt. Das es auch tagsüber noch zu "Unfällen" kommt bei Ihrer Tochter sollte sich das aber bitte ein Kinderurologe genauer anschauen, denn auch am Tag können vorübergehend Medikamente die Blasenkontrolle bei bestimmten Problemen verbessern. Hilfe sollte Ihre Tochter auf jeden Fall rasch bekommen, um die psychische Belastung, die aus dem Einnässen resultiert nicht schlimmer werden zu lassen. Alles Gute!
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