Cissie
Sehr geehrter Herr Doktor Busse, meine fast 4-Jährige geht in die Kita und wir haben einige Probleme. Darf die Kita mir bei medizinischer Indikation verweigern, meinem Kind Essen selbst mitzugeben und dem Kind verbieten, seinen Genitalbereich nach dem Toilettengang zu reinigen? Sie leidet an einer chronischen Verstopfung. Seit 2,5 Jahren bekommt sie Movicol täglich, zuletzt 2 Beutel. Wir waren 6 Wochen movicolfrei, sehr glücklich damit, doch seitdem sie in der Kita frühstückt, hat sie wieder massive Probleme. Die Erzieher meinen, es sei ein Buffet und sie könnten nicht darauf achten, dass die Kleine kein Weißbrot nimmt. Ärztlicher Attest liegt vor. Jedes Mal, erzählt sie aber doch von Weißbrot. Ich rede ihr ins Gewissen, aber sie ist erst 3. Die Kita findet es zu umständlich. Ich habe ihr eine Brotbüchse mit Frühstück mitgegeben. Da ich deshalb gegen die Hausordnung verstoße, wurde mir mündlich mit einer Kündigung gedroht. Ich verstehe das nicht. Meine Tochter hatte als Kleinkind rezidivierende Harnwegsinfekte. Seit der Kita hat sie ständig wieder eine entzündete Vulva. Es wird ihr von der Erzieherin verboten, sich nach dem Urinieren abzutupfen, das würde zu lange dauern heißt es, sie solle einfach den Schlüpfer hochziehen. Die Kinderärztin ist sehr verwundert. Wenn sie mal ein paar Tage nicht in die Kita geht, klingt die Vulvitis schnell ab. Eine andere Ursache konnten wir bisher nicht finden. Wenn sie wieder über 3 Tage keine Stuhlgang hatte, bekommt sie 3 Beutel Movicol. Das löst das Problem schnell, aber mit 'Durchfall' im Anschluss. Jedes Mal soll ich eine Gesundschreibung vom Arzt bringen. Da sie an diesen Tagen dann beim Arzt und nicht in der Kita ist, natürlich kein Weißbrot etc bekommt, ist der tägliche Beutel Movicol zu viel, bzw. ist es einfach für uns nicht steuerbar, da sie am Wochenende ja auch nur zu Hause ist. Wir schwanken so von der Verstopfung zum Durchfall. Ein halber Beutel macht keinen Durchfall, aber kann auch die Verstopfung nicht lösen. Bekommt sie Essen mit, haben wir das Problem nicht. Die Kinderärztin regt sich über die Kita auf, weiß aber auch keinen Rat. Die Kinder fahren mit dem Laufrad dort ein Gefälle herunter, ohne Helm, an dessen Ende metallische Fahrradständer genau auf Kindskopfhöhe sind. Die Kinderärztin meint, beim Laufradfahren einen Helm aufsetzten. Auch verweigert die Kita, den Kindern die Schuhe zu zumachen. Alle Kinder würden dort mit offenen Schuhen rumlaufen. Ist das alles normal? Haben Sie einen Rat? Die Kleine ist den 3. Tag zu Hause, wegen 'Durchfalls', nötiger Gesundschreibung, beim Untersuchen wieder verdächtige Vulvitis, Urin stark mit Leukozyten kontaminiert. Morgen sollen wir nochmals nach entsprechendem Sitzbad etc. Urin abgeben. Wir sind nur noch beim Arzt. Stürzen eine Brotbüchse oder ein Stück Toilettenpapier wirklich alles ins Chaos und ich muss weiterhin mit meinem Kind 2 mal in der Woche zum Arzt?
Liebe C., das klingt in der Tat sehr merkwürdig, besonders das mit dem Toilettengang, und ich kann Ihnen nur raten, am besten gemeinsam mit dem Elternbeirat das Gespräch mit der Leitung des Kindergartens zu suchen. Sicher kann Sie auch Ihre Kinderärztin dabei unterstützen. Als einziges nicht tragisch und eher normal finde ich, dass Ihre Tochter ganz normal am Frühstück teilnimmt und Sie ihr halt bei Bedarf so viel Makrogol geben wie nötig ist, dass sie auch unter diesen Umständen normalen Stuhlgang hat. Alles Gute!
Tigerblume
Mir fehlt ehrlichgesagt die Phantasie, dass ein halbwegs normal denkender Mensch dazu rät nach dem Toilettengang die Unterhose ohne Toilettenpapierbenutzung hoch zu ziehen weil das dann schneller gehe. Ich würde das Gespräch mit den Bezugserzieherinnen und der Einrichtungsleitung suchen und auch den Elternbeirat ins Boot holen (die von Dir geschilderten Situationen können ja auch nicht im Interesse der anderen Eltern sein) und bei Bedarf auch den Träger. Wenn diese Gespräche nicht auf fruchtbaren Boden fallen, würde ich für mein Kind eine andere Einrichtung suchen. Kompromisse sind immer nötig, aber irgendwann ist die Grenze des Akzeptablen überschritten und bei dem was Du schilderst wäre das bei mir der Fall.
velovos
Sorry kurzer einwurf von eigener genervter Meinung: Da geht mir als Erzieherin echt die Hutschnur wie faul manche Erzieher sind. Natürlich gehört auch die Toilettenhilfe zu deren Aufgabe. In der Ausbildung lernt man zwar nicht die Bedeutung von Toilettenpapier aber die eigene Erfahrung sagt doch dass man als Frau/Mädchen welches braucht. Ich ermahne lediglich Kinder die die halbe Rolle leer machen. Aber gar keins aus Zeitgründen? Wenn ich Stress hätte, würde ich das Kind selbst abwischen wenn es das möchte anstatt wie üblich, es selbst probieren zu lassen. Zum Essen kann ich nur beitragen dass es wirklich schwer ist auf sowas zu achten, ich es aber als angemessen sehe, zu sagen "das ist weißbrot, gell xy das darfst du nicht essen ok?". Man hat Allergiker bei denen man wirklich drauf achten muss, da würde das Kind bei mir auch eher untergehen. Selbst essen mitbringen finde ich auch nicht gut, dass du es versuchst finde ich aber verständlich. Hier sollte der Kompromiss sein dass man deinem Kind kurz sagt wo das weißbrot liegt. Wie soll ein dreijähriges alleine erkennen was es darf und was nicht? Und Schuhe nicht binden gehört bei mir ebenfalls zur Aufgabe. Erziehung Bildung Betreuung. Und zur Betreuung gehört nunmal auch viel das nicht unbedingt Spaß macht und im Alltag viel wertvolle Zeit nimmt aber nunmal sein muss! Wenn du die Möglichkeit hast, wechsel. Ich habe den Eindruck dass in dieser Kita die Erziehet leider die Zeit zum quatschen und Kaffee trinken nutzen möchten. Zum Laufradfahren: gut möglich dass das Ärger mit der Unfallversicherung gibt/ gäbe. Absolut nicht akzeptabel. Eine Kita Kuss gesetzmäßig an der Sicherheit der Kinder orientiert sein. Diese hat natürlich Spielraum, den sehe ich beim ohne Helm fahren aber nicht.
Cissie
Vielen Dank für all die lieben und hilfreichen Antworten. Ich war mir immer unsicher, wo ich anfange zu übertreiben. Zwischendurch dachte ich schon, ich sei nicht normal, weil ich sie abputze, nach der Toilette. Ich habe heute ein Gespräch mit der Erzieherin im neuen Jahr vereinbart. Vielen Dank.
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