Luisa2703
Guten Tag Herr Dr. Busse, ich habe eine allgemeine Frage zum Thema Lippenherpes. Wieso gibt es so unterschiedliche Aussagen zur Gefährlichkeit im Babyalter? Viele Hebammen meinen, dass sich Säuglinge bis 18 Monate GAR nicht anstecken sollten, da es schwere Verläufe geben kann. Z.B. bei einem erst 3 Monate alten Baby. Sie hingegen antworten auf diese Fragen von besorgten Müttern, dass (ich nehme jetzt wieder das Beispiel mit dem 3 Monate alten Baby), dass bei einer Ansteckung "lediglich" eine fieberhafte Mundfäule auftreten kann...... Das Herpes im Neugeborenenalter < 4 Wochen gefährlicher ist, ist klar. Wie sieht es aber danach aus? Auch wenn man jeden der Herpes hat fern hält und das Baby nicht küssen und schmusen lässt, kann ja trotzdem eine Ansteckung stattfinden. Ich würde mich über eine Antwort zu dem leidigen Thema sehr freuen.
Liebe L., Risiko und Gefahr ist immer relativ. Und die Situation, dass jemand in der Familie einen Lippenherpes hat, ist doch nun wirklich extrem häufig, während im Gegensatz dazu eine schwere Herpes simplex Infektion bei einem Baby, das diese nicht an genitalem Herpes der Mutter unter der Geburt erworben hat, äußerst selten vorkommt. Außerdem gibt es ja auch kein Mittel die Entstehung eines Herpesbläschens vorherzusehen, sodass eine Vermeidung von Kontakt auch dann schwierig ist, wenn man dann, wenn man es bemerkt, nicht schmust, Mundschutz trägt und häufig Hände wäscht. Ich finde es aus diesen Gründen schade, dass manche Hebammen den Eltern Angst machen, die aufgrund des äußerst geringen Risikos nicht berechtigt ist. Man hat doch auch keine Angst davor, Auto zu fahren, nur weil es auch dort mal selten zu lebensbedrohlichen Unfällen kommen kann. Alles Gute!
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