Plumperquatsch
Guten Abend Herr Dr. Busse, immer wieder liest man davon das gemeinsames Bücher ansehen aber vorallem Vorlesen sehr gut für die Entwicklung ist. Unsere Tochter, 22 Monate, guckt sehr gerne Bücher an. Nun ist mein Mann Legastheniker und hat einen Sprachfehler. Er liest ihr auch häufig vor. Nun frage ich mich allerdings ob diesed Vorlesen für die Sprachentwicklung nicht eher hinderlich ist? Ich befürchte sie könnte die falsche Betonung und die fehlerhafte Artikulation übernehmen und sich quasi abgucken. Kann das passieren? Danke P!
Liebe P., Ihre Sorge ist unbegründet, denn selbst wenn der Vorlesende mal Fehler machen sollte, ist das trotzdem immer wieder ein wunderbares Erlebnis für Ihre Tochter. Alles Gute!
IngeA
Vorlesen ist ja nicht nur damit ein Kleinkind sprechen lernt. Es ist kuscheln und Zeit mit dem Kind verbringen und auch um dem Kind Bücher und später das Lesen als etwas tolles und erstrebenswertes zu zeigen. In der Grundschule meiner Kinder wurde uns Eltern empfohlen das Vorlesen mit den Kindern förmlich zu zelebrieren. Das sollte für die Kinder quasi das ersehnte Highlight des Tages werden, damit sie mit Büchern und lesen Positives verbinden. V.a. geht das ja weiter: Nicht vorlesen, wg. Sprachfehler, dann dürfte dein Mann in Gegenwart eurer Tochter ja nicht mehr sprechen, damit sie seinen Sprachfehler nicht "lernt". Aber: selbst wenn eure Kleine den Sprachfehler imitieren würde, das bekommt man doch mit Logopädie wieder hin, wenn da nicht ein massives Grundproblem im Kind beteiligt ist. Willst du wirklich deinem Kind wegen solcher Kleinigkeiten das gemütliche Vorlesen und Zusammensein mit ihrem Papa verwehren? Abgesehen davon, würdest du eurem Kind damit nicht gerade Toleranz beibringen. Man sollte Menschen so nehmen wie sie sind. Wenn man nicht mal den Papa so nimmt wie er ist, wen dann? LG Inge
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