71835
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, mein Sohn (gerade 2 Jahre alt geworden) wurde gestern in Vollnarkose gelegt, da er sich zuhause ein Stück Papierstrohhalm in die Nase gesteckt hat und sich beim HNO-Arzt so extrem gewehrt hat, dass man ihn nicht untersuchen konnte. Deshalb hat die Ärztin empfohlen, dies in Vollnarkose zu machen, um sicher zu gehen, dass das Stück nicht irgendwo steckt und in die Lunge rutschen könnte. Er hat die Narkose und die kurze OP gut überstanden und es war nichts mehr zu finden. Auf dem Aufklärungsbogen stand, dass das Lungenembolie Risiko sowie das Thrombose Risiko nach einer Vollnarkose erhöht ist. Die Ärztin konnte mir die Frage leider nicht beantworten, deshalb frage ich jetzt Sie: Wie kann bei so einer OP eine Thrombose oder Lungenembolie nach der Vollnarkose entstehen? Die einzige "Wunde" die er hatte, war der Zugang im Handrücken. Laufen konnte er ja auch wieder ganz normal nach dem aufwachen bzw. richtig wach werden. Kann das Narkosemittel selbst eine Thrombose oder Embolie auslösen? Oder geht es nur darum, dass einige Patienten nach einer OP länger im Bett liegen und sich nicht so viel bewegen? Er wurde wie gesagt nur in Vollnarkose untersucht, was theoretisch auch im wachen Zustand gemacht wird, was er aber leider eben nicht zugelassen hat. Ich hoffe, Sie können mir diese Fragen beantworten. Vielen Dank und viele Grüße!
Hallo 71835, ich kann es Ihnen schlüssig auch nicht erklären, würde Ihnen aber gerne jegliche Angst und Sorge nehmen. In Aufklärungsbögen genauso wie in Beipackzettel stehen die wildesten Dinge- und zunehmend mehr, weil unsere Ängste und Sorgen vor juristischen Auseinandersetzungen zunehmen. Ich bin nun seit 20 Jahren in der Praxis und viele meiner kleinen Patienten haben mal eine Narkose erhalten und ich kann wirklich von keiner derartigen Komplikation berichten. Abhaken! Narkose vorbei, Ihrem Kind geht es gut. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel