Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Verwächst sich einseitige Schädelabflachung mit Verschiebung der Ohrachse?

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Verwächst sich einseitige Schädelabflachung mit Verschiebung der Ohrachse?

KC

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Lieber Herr Dr. Busse, unsere Tochter ist jetzt acht Wochen alt (korrigiert 3 Wochen) und seit ihrer Geburt hat sie eine Lieblingsseite - rückblickend wissen wir das und sehen es auf Fotos, während ihrer Klinikzeit waren wir leider noch nicht dafür sensibilisiert. Relativ schnell fiel uns dazu auch eine seitliche Abflachung des Kopfes auf, die wir bei Hebamme und U3 angesprochen haben. Der Kinderarzt sagte nur ohne sich den Kopf genauer anzusehen, es würde sich verwachsen. Die Hebamme empfahl uns tagsüber Lagerung auf der Seite und Bauchlage. Beides machen wir, aber bisher gibt es keine Verbesserung. Eine Osteopathin stellte Probleme im Halswirbelbereich fest und der Orthopäde, bei dem wir wegen der Hüftsonographie waren, diagnostizierte nun eine seitliche Schädelabflachung mit Verschiebung der Ohrachse, eine Blockade der HWS und leichtes KISS-Syndrom. Er hat uns deswegen an einen KISS-Spezialisten verwiesen, der manuelle Therapie anwendet. Außerdem Krankengymnastik und Osteopathie. Krankengymnastik und Osteopathie machen wir gerne - wobei ich Vojta nicht machen möchte... Der Atlastherapie stehen wir skeptisch gegenüber wegen des Röntgenbildes und weil wir auch die Manipulation an sich fürchten. Andererseits scheint uns auch die Helmtherapie eher fürchterlich und auch die stand leise im Raum. Nun sagte die Physiotherapeutin, aus ihrer Sicht sei es nicht so schlimm und wir könnten die manuelle Therapie erstmal aufschieben und es mit KG probieren. Das kommt uns sehr entgegen, aber dennoch fürchten wir natürlich sozusagen den Moment zu verpassen. Meine Fragen sind an Sie sind nun: 1. Verwächst sich Ihrer Erfahrung nach so eine Verformung? 2. Reicht es aus neben der Lagerung, KG nach Bobath zu machen und Vojta ggf. zu verweigern und die Blockade der HWS osteopathisch behandeln zu lassen? 3. Innerhalb welches Zeitraums zeigen solche Maßnahmen 'Erfolge' bzw. sollten sie das? 4. Würden Sie ansonsten zu einer manuellen Therapie und schlimmstenfalls der Helmtherapie raten? Entschuldigen Sie den langen Text... Über eine Einschätzung würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank und beste Grüße!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe K., "viele Köche verderben den Brei", und man sollte nicht nach dem Motto vorgehen: "viel hilft viel". Haben Sie doch bitte Vertrauen zu Ihrem Kinderarzt, der das sicher gut einschätzen kann. Wichtig ist bei solchen Dingen in der Regel nur, der einseitigen Haltung entgegen zu wirken, und dafür ist Physiotherapie in der Regel das Mittel der Wahl. Alles Gute!


KC

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Ein Nachtrag: Von der (langen) Liste möglicher KISS-Symptome trifft auf unsere Tochter neben der Lieblingsseite auch manchmal das Liegen in C-Form zu sowie viel Spucken. Schreien z.B. tut sie aber kaum, trinkt auch aus beiden Brüsten und sie schaut auch auf die Nicht-Lieblingsseite, nur eben weniger und aus Sicht des Orthopäden auch nicht weit genug. Auch das Liegen auf beiden Seiten toleriert sie ohne Probleme. Auf Anraten der Osteopathin nutzen wir seit einer Woche zusätzlich das Babydorm Kissen, das wir unter das Bettlaken schieben, weil sie ja eigentlich kein Kissen haben soll.


Mitglied inaktiv

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Huhu! Unsere Maus hatte auch eine abgeflachte Kopfseite da sie eine Lieblingsseite hatte in etwa dem selben Alter. Wir haben nur tagsüber mit einer Handtuchrolle gelagert und waren nur einmal beim Owteopathen. Kissen soll man ja nicht nehmen ... deshalb hatten wir das nicht. Bei uns hat sich alles weitgehend verwachsen, man sieht so gut wie nichts. Angeblich war, laut osteopath, auch für ohrachse verschoben. Als sie anfing sich zu drehen und den Kopf zu heben mit 3 Monaten hatte sich das Thema erledigt :-)


KC

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Hallo, vielen lieben Dank für deine Antwort. Irgendwie findet man so selten etwas über den Zeithorizont, in dem sich so etwas wieder verbessern kann und insgesamt sind die Aussagen so unterschiedlich, auch was sowas wie Vojta, Helm und Atlastherapie angeht. Am liebsten möchten wir natürlich, wie alle vermutlich, nicht an ihr 'rummanipulieren' oder etwas machen, das sie belasten könnte. Andererseits soll sie natürlich auch keine Schäden von einer Kopfverformung davon tragen. Nicht so einfach das Elternsein... ;) Einen schönen Abend!


Miaa1234

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Hey Mein sohn hat das auch.. bei ihm hat das auch ungefähr mit 2 Monaten angefangen. Wir haben auch Krankengymnastik verschrieben bekommen, es hat Wirklich super geholfen, das er den kopf auch zur anderen Seite dreht. Die verformung ging aber trotzdem nicht weg. Mit 4 monaten riet uns die physio therapeutin zur helm Therapie. Haben wir dann auch alles anfertigen lassen, und ich hab mich dann doch dazu entschieden mein kind nicht damit zu quälen, weil laut meinen kinderarzt sich das wieder verwächst. Ja.. Jetzt ist er 8 Monate alt, und es ist zwar besser geworden aber man sieht es immer noch. Deswegen hab ich ihm den helm jetzt doch aufgesetzt und den muss er bis zum 1 Lebensjahr tragen. Und hätte ich nicht auf den arzt gehört, dann wäre die Helm Therapie jetzt schon beendet und mein sohn hätte wieder einen normalen kopf. Dr. Busse wird dir auch von der helmtherapie abraten,hat er bei mir auch gemacht. Aber ich kann dir nur empfehlen wenn es so weit ist, dann würde ich das machen. Ich sehe in der Klinik wo der.helm angefertigt wird so viele babys damit und es hilft wirklich, zB am Dienstag war ich dort da hat.ein baby nach nur 12 wochen Therapie wieder einen perfekten Kopf gehabt, und davor hat das echt sehr sehr schlimm ausgesehen. Liebe grüße


Mitglied inaktiv

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Huhu! Bei uns, jetzt knapp 9 Monate, sieht man nix mehr. Allerdings fühlt man einen kleinen Unterschied. Jedoch sind wir alle nicht symmetrisch und der Kopf wächst, soweit ich weiß, bis zum 2. LJ. Letztendlich muss man sicher sehen wie stark es wirklich ist. Unsere Kinderärztin fand es nie bedenklich und sagte es korrigiert sich sobald sie mobil werden! Liebe Grüße


KC

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Lieber Herr Dr. Busse, lieben Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Die Antwort hilft mir allerdings leider nicht weiter, denn der Kinderarzt wollte sich den Kopf gar nicht ansehen, sondern sagte pauschal, es verwachse sich. Der Orthopäde war hier nur bedingt gleicher Meinung und empfahl mir alle oben genannten Maßnahmen. Bisher hat mir niemand gesagt, in welchem Zeitraum ich durch die Maßnahmen, die ich problemlos vertreten kann (Osteopathie, Krankengymnastik, Lagerung), eine Besserung erkennen müsste, um dann ggf. andere Maßnahmen überlegen zu können. So schaue ich mehr oder weniger panisch auf das Köpfchen meines Kindes und weiß nicht, was ich für Sie tun kann und welche Konsequenzen auch vielleicht nicht kosmetischer Art ihr drohen, wenn ich den richtigen Moment verpasse... Beste Grüße


Kathy-Flower

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Wie ging es weiter? Ich stehe gerade vor genau dem gleichen Problem und würde mich freuen, wenn du zu eurem weiteren Verlauf etwas schreiben könntest :-)


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