Hallo Herr Dr. Busse,
meine Tochter ist nun 21 Monate jung. Bereits bei der U4 wurden verklebe Labien festgestellt. Unser Kinderarzt hat uns eine Salbe verschrieben und es wurde auch wieder offen. Nun wurde es wieder festgestellt. Seit ca. 3 Wochen benutzen wir die Salbe wieder aber es hat sich noch nichts getan. Nun meine Frage: Was passiert wenn sich sie Labien durch diese Salbe nicht öffnen und was ist das überhaupt? Ist das schlimm und wie sieht die evtl Weiterbehandlung aus?
Vielen Dank für Ihre Antwort und einen schönen Tag wünschen
Elke und Marie
Mitglied inaktiv - 14.07.2004, 15:46
Antwort auf:
verklebete Labien
Liebe Elke,
durch den Reiz von Urin und Stuhl in der Windel können die kleinen Schamlippen verkleben. Ein Problem dabei kann ein Rückstau von Urin sein, was dann wiederum Harnwegsinfekte begünstigt. Das muss also behandelt werden und mit dem regelmäßigen Aufmassieren einer Östrogencreme geht das praktisch immer. Lassen Sie sich das bitte noch einmal genau demonstrieren.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 15.07.2004
Antwort auf:
verklebete Labien
Hallo Elke,
Dr. Busse wird Dir ja sicher auch noch antworten, aber vielleicht kann ich Dir vorab schon mal etwas schreiben: Meine Tochter hatte die verklebten Labien auch gerade (sie ist 2 Jahre alt) und wir haben es binnen 4 Wochen mit Ovestin-Salbe vollständig wieder aufbekommen. Die ersten 2 Wochen tat sich bei uns gar nichts, aber dann gingen die Schamlipppen Tag für Tag etwas mehr auf. Ich denke, bei Euch müssten die Chancen doch eigentlich sehr gut sein, da Ihr ja bereits einmal mit der Creme erfolgreich wart. Ein guter Tipp, den ich hier von Dr. Busse gelesen hatte: Die "Nahtstelle" immer ein wenig mit der Salbe einmassieren (hat bei uns prima geholfen).
Du fragst was Labiensynechie eigentlicht ist bzw. woher das immer wieder kommt: Soweit ich die Ausführungen der Ärzte richtig verstanden habe, verkleben die Schamlippen zunächst durch einen kindlichen Östrogenmangel bzw. minimale Verletzungen in der Schleimhaut und dann "wachsen" die Schamlippen quasi zusammen d.h. es bildet sich so ein Häutchen. Im äußersten Notfall (wenn keine "sanfte" Therapie hilft) muss diese Verwachsung wohl chirugisch gelöst werden, aber so wie Dr. Busse schreibt ist das nur in den allerseltesten Fällen nötig und im Regelfall hilft die Salbentherapie eigentlich immer. Ich habe auch viel im Internet gestöbert und z.B. gelesen, dass ggf. auch ein Heilpraktiker mit Homöopathie helfen kann. Bevor ich mein Kind zum Chirugen gebracht hätte, hätte ich auf alle Fälle das erst Mal noch probiert.
Ich hoffe, Ihr habt genauso viel Erfolg wie wir und die Sache ist bald ausgestanden. Ich soll jetzt laut meinem Ki-Arzt die Scheide 1 x täglich kontrollieren und sanft dehnen (damit es nicht wieder zugeht).
Viele liebe Grüße
Bluete
Mitglied inaktiv - 14.07.2004, 21:21