JohCla
Sehr geehrter Herr Dr. Brügel, das ist jetzt vermutlich eher eine pädagogische Frage als eine medizinische. Und zwar versuchen wir seit Geburt unseres mittlerweile 19 Monate alten Sohnes immer wieder, ihn „abzuhalten“. Wir setzen ihn aktuell öfter auf einen Toilettensitz, warten ab. Wirklichen „Erfolg“ gibt es leider sehr sehr selten. (Im Neugeborenen- und frühen Säuglingsalter ging das recht zuverlässig beim Halten über das Waschbecken sowohl mit Urin als auch mit flüssigem Muttermilchstuhl). Was jedoch auch jetzt sehr oft klappt, ist, dass er uriniert, wenn man ihn mit nackten Füßen und natürlich ohne Windel in die Dusche/Badewanne stellt. Dann kurz kaltes Wasser an, sodass die Füße nass werden. Meine Frage: Ist das überhaupt gut, wenn man ihn gewissermaßen daran gewöhnt, in der Dusche/Badewanne sein kleines Geschäft zu verrichten? Oder wird er dann irgendwann nur noch dort urinieren (Konditionierung)? Letztlich ist es ja ein Reflex, dass man bei kalten/nassen Füßen einen Harndrang verspürt…. Natürlich trägt er sonst immer Windeln, der meiste Urin landet auch darin. Bin gespannt auf Ihre Einschätzung!
Liebe J., die Beherrschung der Blase entwickelt sich ohne irgendwelches "Training" oder solche Bemühungen wie bei Ihnen. Es ist einfach Geduld angesagt und Windeln anziehen. Töpfchen oder Toilette kann man ohne Drängen anbieten wenn man den Eindruck hat, das Kind interessiert sich dafür. Aber alles ohne großes Aufhebens. Gewöhnung an die Dusche oder Ähnliches als Ort der "Entleerung" könnte in der Tat zu unschöner Gewohnheit führen, was ich deshalb nicht empfehlen würde. Wenn es dort mal "passiert", ist es aber natürlich in Ordnung. Alles Gute!
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