lucalara
Hallo Herr Dr. Busse, schon seit langem beschäftigt mich eine Frage und zwar ob wir den vorigen Kinderarzt unserer PT mal zur Rede stellen sollten. Es geht uns darum, dass dieser Kinderarzt einfach beim seinen nächsten ähnlichen Fällen genauer hinschaut und handelt wenn es nötig ist. PT kam mit 1,5 jahren zu uns mit 8kg, 76cm und KU 43cm aufgrund von Vernachlässigung/Verwahrlosung, schwerste Form von Mißhandlung. Sie hatte ganz normales Geburtswerte (3110g, KU34 und 51cm) und man sieht deutlich im U Heft die abfallenden Werte. Schon mit 3 Monaten lag der KU unter der 3% Linie. Bei der U6 lagen die Werte bei 6300g, 67cm und 41 KU..also alle Werte deutlich unter der 3% Linie, doch laut Kinderarzt damals zeitgerecht entwickelt. Das Jugendamt war verärgert, dass der Kinderarzt nichts gesagt bzw gemerkt hat. Hätte er nur einmal deutlich gemacht, dass das Kind sich nicht gut entwickelt, hätten sie Grund genug gehabt, das Kind dauerhaft rauszunehmen. So ist viel Zeit vergangen und Mäuslein hat ganz schlimmes erlebt ( schwerste Vernachlässigung und Mißhandlung) und nun ist es zu spät und sie hat bleibende Schäden davon getragen. Die Mißhandlung wurden ebenfalls gar nicht erkannt. Zudem dem Kinderarzt bekannt war, dass die Familie jugendamtlich betreut wird und schon ein Kind der Familie eine Entwicklungsstörung hat und ein anderes Kind schon in Pflegefamilie lebt. Man sieht auch dem leiblichen Eltern deutlich ihre Sozialschwäche an. Sofort nach der Inobhutnahme haben wir einen SPZ-Termin veranlasst, wo eben Mirkozephalie, Deprivationsyndrom und Entwicklungsstörung herauskam. Wie kann ein Kinderarzt solche eindeuigen Werte übersehen? Man hätte das Kind zumindest zur Abklärung an ein SPZ überweisen müssen, denn eine Mikrozephalie kann viele besorgniserregende Gründe haben. Über ihre Meinung würde ich mich freuen. LG Hanna
Liebe L., es ist sehr traurig, dass es so lange gedauert hat, bis dem KInd geholfen wurde. Wie genau die Umstände waren, kann ich nicht beurteilen und deshalb aus der Ferne auch nichts zum Verhalten des Kollegen sagen. Ich bin aber sicher, dass das Jugendamt sich entsprechend geäußert hat, wenn es Anlass zur Kritik gab. Leider sind unsere Gesetze in punkto Schweigepflicht und dem Recht eines Arztes diese zu brechen, wenn er Gefahr für ein KInd sieht, nicht gut und ohne Mitarbeit der Eltern ist es oft nur schwer möglich, solche Probleme ideal anzugehen. Ich vestehe Ihren Unmut, kenne aber leider die Grenzen, die uns gesetzt sind allzu gut. Alles Gute!