Ich bin jetzt noch ganz fertig - mein Sohn hatte mal wieder einen dieser merkwürdigen Tobsuchtsanfälle. Es beginnt meist ganz harmlos mit einer Unmutsäußerung (...will nicht heija...) aber urplötzlich steigert er sich in "Etwas" hinein, daß ca. 20 - 45 Min. dauern kann. Ich erkenne meinen sonst so lieben Sohn garnicht mehr wieder. Er schreit, windet sich, brüllt "runter, runter" und wenn ich ihn hinstelle kann er sich vor lauter Schreien und Toben nicht auf den Beinen halten, er wirft alles herum, schlägt mir mitten ins Gesicht oder tritt wie ein "bekloppter" um sich, auf dem Arm ist er kaum festzuhalten solche Kräfte entwickelt er. Sein Gesicht ist dan total wutverzerrt und knallrot. Diese Anfälle erinnern mich an die Nachtschreckanfälle, die er seit einem 1/2 Jahr 3 x hatte. Da ist er auch wie weggetreten und erkennt meinen Mann und mich nicht. Bei den "Taganfällen" schon.
Mir gehen diese Anfälle unheimlich an die Nerven, da ich total hilflos vor meinem Kind stehe und wirklich nicht weiß was ich machen soll. Mal davon abgesehen, daß er das auch schonmal auf der Straße hatte (und ich/wir dann natürlich angeglotzt wurden wie Marsmenschen und entsprechende Kommentare hörten) hab ich Angst, daß
- er sich dabei mal verletzen könnte
- das es mit zunehmenden Alter schlimmer wird
- das er evtl. ein neurologisches Problem hat
Kennen Sie solche Anfälle ? Sind die "relativ normal" ? Ist der Nachtschreck "normal". Oder soll ich Jarno vielleicht doch mal neurolog. untersuchen lassen ?
Grüße von Angie
Mitglied inaktiv - 19.03.2003, 13:25
Antwort auf:
Tobsuchtsanfälle meines 2jährigen
Liebe Angie,
das ist für einen 2-Jährigen eher normal. Lassen Sie sich nicht davon beeindrucken sondern ihn austoben und verhindern Sie nur notfalls durch energisches Festhalten, dass er sich verletzen kann. Manchmal hilft auch am Anfang noch Ablenken. Mit dem Alter verschwinden solche "Frustrationsanfälle".
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 19.03.2003
Antwort auf:
Tobsuchtsanfälle meines 2jährigen
Hi Angie,
hört sich an,als ob dein Kleiner in 'ner Trotzphase steckt.Ich lese gerade darüber in einem Buch und schreib mal was daraus:
...die Stimmungslage der Kleinen wechselt von einer Sekunde auf die andere.Die Seelenlage der Zweijährigen sieht ähnlich aus:Hin- und Hergerissen sind sie zwischen dem Wunsch nach Geborgenheit und dem Streben nach Selbständigkeit.Sie leben unter Hochspannung,wollen Erfolg und können Mißerfolge noch nicht wegstecken...
In diesem Alter stellen sie jetzt fest,daß es einen Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt,daß sie nicht alles kriegen ,was sie wollen und daß die Erwachsenen ihnen dazu noch taktisch überlegen sind.Wünsche werden verwehrt,die Kluft zwischen Haben-wollen und Kriegen-können wird unüberwindbar.Sie toben und strampeln,schreien mit hochrotem Kopf,halten die Luft an,sind Argumenten genauso wenig zugänglich wie liebevollen Berührungen.
...jeden Mißerfolg empfinden sie als persönliche Niederlage...dazu kommt der mangelnde Zeitbegriff...auch die Qual der Wahl(will ich nun Vanille oder Himbeereis) kann einen Trotzanfall zur Folge haben.
Ich hoffe,ich konnte dir ein wenig helfen
Nadine
Mitglied inaktiv - 19.03.2003, 14:13
