Josen
Liebe Frau Althoff, seit unser Sohn ca 6 Monate ist, hängt er in oder unter der 1. Perzentile fest. Wir waren bereits häufig beim Kinderarzt, in der Endokrinologie (bisher wurde dort aber nie Blut abgenommen o.ä.) etc. Er hat nun mit 4 Jahren (wird im Januar 5) immerhin gerade so die 1m-Marke erreicht und wiegt dabei gerade mal 12,7kg. Ich bin heute morgen wirklich mal wieder erschrocken, dass er aussieht "wie Haut und Knochen". Er war eine zeitlang wirklich ein sehr schlechter Esser (1 Jahr bis ca 3,5), aber seit einem Jahr isst er eigentlich gut und vorallem abwechslungsreich. Wir versuchen ihn (heimlich) auch mal hochkalorische Dinge "unterzujubeln", wie Riegel, Nussmus o.ä. - mit eher weniger Erfolg (Shakes o.ä. lehnt er konsequent ab). Leider spiegelt es sich auch in keinster Weise in seinem Äußeren wieder. Bisher hieß es immer "ihm geht es ja gut und er ist "gut drauf", aber gerade letzteres kann ich in den letzten Monaten nicht bestätigen. Er ist oft sehr zornig, leicht gereizt (bei 2 Geschwistern und in diesem Alter nicht ungewöhnlich, aber dennoch für uns auffällig). Wir warten nun bangend auf den nächsten Termin in der Endokrinologie (Januar), aber meine Frage: können wir noch irgendetwas tun, um ihn "aufzupeppeln"? Mir graut es vor der Zeit der Infektionen und damit vor oft noch mehr Gewichtsverlust. Lieben Dank im Voraus!!
Hallo Josen, die Sorge kann ich prinzipiell verstehen. Entscheidend ist aber, dass Ihr Sohn auf seiner niedrigen Perzentile konstant wächst und nicht weiter verliert. Zudem ist relevant, auf welcher Perzentile er geboren ist, wie groß Sie, der Papa und die Geschwister sind usw. Die ganzen Messwerte hat der Kinderarzt und die Endokrinologie sicherlich vorliegen und bewerten anhand dessen und der Untersuchung des Kindes. Hätte zu irgendeinem Zeitpunkt ein Grund für weitere Diagnostik bestanden, wäre diese sicherlich durchgeführt worden. Besprechen Sie das beim Termin im Januar doch auf jeden Fall nochmal! Eine Basisdiagnostik ist ja schnell gemacht. Sollte soweit alles in Ordnung sein, darf er zart und klein sein, sollte aber wie gesagt in dem niedrigen Bereich weiter gedeihen. Die Sorge vor Infektionen kann ich gut verstehen. Meine Große ist auch recht zart und da kann ein Magen-Darm-Infekt schon weh tun. Aber zum Glück holen die Kinder das meistens nach dem Infekt zügig wieder auf. Es ist sicherlich eine gute Idee, bei Ihrem Sohn immer tendenziell zur kalorienreicheren Variante zu greifen. Also z.B. Vollmilch statt fettarmer Milch, griechischer Joghurt statt normalem Joghurt, Banane statt Birne, Avocado statt Gurke, mit normaler Sahne kochen statt mit Kochsahne usw. Nussmuss ist auch eine gute Idee. Aber auf keinen Fall zum Essen drängen. Die Menge bestimmt er. Super, dass das mit dem Essen gut klappt. Die Gereiztheit im Januar auch ruhig ansprechen, das kann aber natürlich auch an vielen anderen Dingen liegen. Eine Phase, ein Umstellung daheim oder im Kindergarten usw. Überlegen Sie doch mal, ob sich irgendwo etwas verändert hat oder etwas vorgefallen ist. Fragen Sie ihn ruhig mal und seien Sie insgesamt geduldig für ihn da. Alles Gute und viele Grüße!