Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Sekundäres Ertrinken

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Sekundäres Ertrinken

Winniemak

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Sehr geehrter Herr Doktor Busse, mein 9,5 jähriger Sohn war heute zu Besuch bei einem Freund (ebenfalls 9 Jahre), welcher einen Pool im Garten hat. Ich bin davon ausgegangen, dass die Eltern während des Planschens im Pool dabei sind, leider waren sie es nicht und ich erfuhr am Abend folgendes von meinem Sohn: Sein Freund drückte ihn mehrmals unter Wasser (es sollte aus Spaß sein), mein Sohn bekam aber Panik.dies machte er mehrmals und würgte meinen Sohn auch dabei am Hals. Der Freund drückte seinen Kopf immer wieder unter Wasser und ließ meinen Sohn zwischendurch kurz „aufatmen“. Es waren auch Striemen im Gesicht und an der Brust meines Sohnes zu sehen. Mein Sohn sage, er wurde einmal längere Zeit unter Wasser gedrückt. Ich fragte ihn, ob er Wasser eingeatmet hätte und/ oder nach dem Auftauchen husten musste, er sagte nein. Ich weiß allerdings nicht, ob er das genau sagen kann. Er sagte nur, er musste nach dem Auftauchen Niesen. Als ich meinen Sohn dort abholte, hatte er blaue Lippen. Ich dachte, es wäre vom Poolwasser. Außerdem war er heiser und als ich ihm am Abend erklärte, dass er hätte sofort den Eltern im Haus Bescheid sagen sollen oder direkt nach Hause gehen sollen, weinte er und sagte, er hätte Angst sich hinzulegen, weil er dann das Gefühl hätte, nicht mehr richtig Luft zu bekommen und er an die Situation des Untertauchens danken muss, bei der er Panik bekam und er sagte, er könne nicht richtig durch die Nase atmen, da sich diese verstopft anfühlen würde und er würde sich schlapp fühlen. Besteht die Gefahr des sekundären Ertrinkens?


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe W., zuallererst sollten Sie sicher ein paar Takte mit den Eltern des "Misshandlers" reden. Und wenn es Ihrem Sohn schlecht ging, dann wäre auf jeden Fall eine Untersuchung beim Kinderarzt das richtige gewesen, denn weder kann ich hier sofort antworten noch ein Kind aus der Ferne beurteilen. Um "sekundär" ertrinken zu können, muss man aber in der Regel erst mal "primär" nahezu ertrunken und wiederbelebt worden sein. Alles Gute!


Winniemak

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Kann die Zeit unter Waser einen nicht zu unterdrückenden Atemreflex ausgelöst haben, bevor mein Sohn wieder an der Wasseroberfläche war und somit Wasser in die Lunge bekommen haben?


Mamamaike

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Hallo, die Suchfunktion in diesem Forum hilft da unkompliziert weiter: Um sekundär zu Ertrinken, muss man primär ertrunken und reanimiert worden sein. Also nein, die Gefahr besteht nicht. Viele Grüße


Winniemak

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Danke mamamaike! Mein Sohn kam mir am Abend „abwesend“ vor, was ich zusätzlich mit dem 2. Ertrinken in Verbindung bringe. Es kann aber natürlich auch sein, dass er k.o. vom Tag war (Ganztagschule+ Nachmittag im Pool)


Lena2912

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Es ist nicht ganz richtig, dass man einen reanimationspflichtigen Badeunfall vorher gehabt haben muss für das sekundäre ertrinken.


Port

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Bitte seriöse Quelle! @AP: Ich würde mit den Eltern des anderen Jungen ein paar deutliche Takte sprechen. So geht das nicht.


Lena2912

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Zitat „ Ein Kind beispielsweise muss gar nicht zwingend einen beinahe tödlichen Ertrinkungsunfall erlebt haben.“ aus Artikel: https://www.geo.de/wissen/gesundheit/21997-rtkl-interview-sekundaeres-ertrinken-das-ist-dran-dem-phaenomen Als Beispiel, es gibt noch mehr seriöse Quellen dazu


annarick

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"Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde". Ein altes Sprichwort. Du solltest mit deinem Sohn diese Situation nochmal durchgehen und aufarbeiten. Und auf jeden Fall neue Freunde suchen. LG


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