Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Schlafproblem

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Schlafproblem

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Hallo Dr. Busse, meine 11Monate Tochter schläft seit ca. 5Monaten nicht mehr durch. Das ganze fing an als meine damalige Freundin die Tür geschmissen hat. Mein Kinderarzt sagte das geht schon mit der Zeit weg, aber manche Tage ist es total schlimm. Sie wird nachts bis zu 5 bis 8Mal wach und schreit und schreit, und ich habe zu tun das Sie sich beruhigt. Ich habe schon alles versucht, mit längeren Wach bleiben und alles. Doch es nützt nichts, bitte geben Sie mir einen Tipp. Mfg Stefanie


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Stefanie, ohne Hilfe alleine wieder einschlafen zu können ist schwer und Kinder brauchen dazu oft einen langen Lernprozess. Wie das geht lesen Sie am besten ausführlich in dem Buch: Jedes Kind kann schlafen lernen. Alles Gute!


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Buchbesprechung: „Jedes Kind kann schlafen lernen“ von A. Kast-Zahn und H. Morgenrot ISBN 3-9804493-0-0 DM 29,80 / ÖS 215,00 / SFR 29,80 Dieses Buch ist eine traurige Widerspiegelung unserer Gesellschaft im Umgang mit den Kindern. Keine Familie wird gefragt, wie liebevoll sie mit den Bedürfnissen ihres Säuglings umgeht. Im Gegenteil, wenn das Baby gerade wenige Wochen alt ist, kommt die scheinbar wichtigste Frage: „Schläft es schon durch?“ Für alle Eltern, die diese Frage mit „nein“ beantworten müssen, stellt sich sofort die nächste Frage: „Was haben wir falsch gemacht?“ Die ersten sechs Monate darf ein Kind nachts noch wach werden, aber dann muß es durchschlafen. So suggeriert es dieses Buch. Richtige Erkenntnisse über den kindlichen Schlaf werden mit Behauptungen vermischt: Kinder müssen ganz alleine einschlafen – ohne Mutterbrust, ohne die Eltern im Zimmer, ohne Schnuller und vielleicht auch noch ohne Schmusetier. Sie haben anscheinend keine Bedürfnisse (zu haben). Denn alles muß beim Aufwachen genauso vorgefunden werden – so die Autoren –, wie beim Einschlafen: die Brust würde aber weg sein, auch die Eltern würden nicht mehr im Zimmer neben dem Bett stehen, der Nuckel könnte aus dem Mund gerutscht und das Plüschtier vielleicht aus dem Bett gefallen sein. Deshalb darf auch nichts davon als Einschlafhilfe verwendet werden. Es kann natürlich sein, so meine ich, daß ein Kind, was so allein ist, auch schnell wieder in den Schlaf kommt, um dieser schrecklichen Situation zu entfliehen. Ist es das, was wir wollen? Die nächste fragwürdige Behauptung diese Buches: Kinder scheinen auch in den ersten Jahren ein Zeitgefühl zu haben. Denn es wird empfohlen, das Kind kontrolliert eine bestimmte Zeit (3, 5, 7, 10 Minuten) schreien zu lassen? Oder steht das deshalb so in dem Buch, weil es uns Eltern leichter fällt, das Kind schreien zu lassen, wenn wir nach einer bestimmten Zeit wieder zu ihm gehen dürfen? Ich denke, auf alle Fälle haben Kinder, die jünger als drei Jahre sind, kein Zeitgefühl. Selbst eine Minute kann für sie eine Unendlich-keit sein. Oft klappt das Ein- und Durchschlafen aber mit dieser Methode. Hat das Kind doch schlafen gelernt? Meiner Meinung nach hat es zumindest etwas anderes gelernt: Mir kann es schlecht gehen, und ich kann schreien: es kommt doch keiner. Es wird in einen depressiven und traumlosen Tiefschlaf fallen. Das bedeutet auch den Verlust des Urvertrauens mit Auswirkungen bis in das Erwachsenenalter. Sollte dies vielleicht ein Grund für die vielen Schlafstörungen in unserer Generation oder der unserer Eltern sein? „Jedes Kind kann schlafen lernen“ – ich meine: jedes Kind lernt schlafen. Und zwar dann, wenn es für das jeweilige Kind der richtige Zeitpunkt ist. Bis dahin brauchen die Kinder Begleitung in den Schlaf. Noch immer wissen wir nicht genau, was beim Einschlafen passiert, was sich in unserem Gehirn abspielt, daß wir am nächsten Morgen regeneriert aufwachen. Wir können unsere Gedanken bahnen, indem wir beim Einschlafen an beruhigende Dinge denken. Ein Kleinkind kann das jedoch nicht. Es ist auch nicht möglich, mit Absicht immer zu einer bestimmten Zeit wach zu werden. Wäre es so, bräuchte man keine Wecker auf dieser Welt. Natürlich benötigen viele Eltern Rat, Unterstützung und Begleitung, wenn sie ein schlecht schlafendes Kind haben. Aber ich bezweifle, daß dieses Buch diesen Eltern auf Dauer ernsthaft helfen kann. Einige Beispiele aus dem Buch sollen das deutlich machen: 1. „Erfahrungen aus der Kinderarzt-Praxis“ (Seite 12) Die Eltern schlafen mit ihren Zwillingen in einem Raum und müssen jeden Abend für die Nacht 17 Fläschchen fertig machen. – Wie schrecklich, vielleicht hätte es geholfen, ein Familienbett zu organisieren? 2. „Welche Probleme können auftreten?“ (Seite 90): Das Kind von 12 Monaten erbricht, um seine Eltern zu erpressen. – Welche massiven Störungen in der Eltern-Kind-Beziehung müssen vorliegen, wenn ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein sollte? Dieses Buch allein kann den Eltern aus dieser Situation bestimmt nicht heraushelfen. 3. „Schmerzen“ (Seite 140): Es wird den Eltern empfohlen, dem Kind zum Einschlafen ein Fieberzäpfchen zu geben. Es könnte ja Schmerzen haben, auch wenn nichts gefunden wurde. – Das ist der erste Schritt, alle Probleme mit Medikamenten beseitigen zu wollen und zu einer späteren Medikamenten-Abhängigkeit. Fazit: Schade für all diejenigen, die fast 30,– DM für dieses Buch ausgegeben haben. Die Investition in das Buch der La Leche Liga „Schlafen und Wachen“ von W. Sears wäre weitaus lohnender gewesen, auch wenn darin keine Patentrezepte zu finden sind. Es gibt nämlich keine! Leider ist das Buch der La Leche Liga kaum in einer Buchhandlung zu finden. Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC


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Hallo! Danke für diesen Beitrag. LG


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Auch ich danke für diesen Beitrag! Ich habe das Buch auch gelesen, da mein Sohn, 10 Monate, seit vier Monaten keine Nacht durchgeschlafen hat. Manchmal hatten wir stundenlang Geschrei, manchmal einfach nur 3-10 kurze Unterbrechungen. Er ist mein erstes Kind und durch Verunsicherungen vorallem der älteren Generationen, deren Kinder scheinbar alle mit vier Wochen durchschlafen konnten, habe ich mir bei einer Bekannten dieses Buch geliehen. Drei Tage habe ich mich dummerweise an die dort beschriebenen Anweisungen gehalten. Mein Sohn hat jeden Abend ca. 20 Minuten hysterisch gebrüllt, bis er dann total erschöpft, verschwitzt und verheult in den Schlaf gefallen ist. Und wie ein Wunder, er hat nachts besser geschlafen. Ich selber war absolut am Ende, mein schlechtes Gewissen hat mich von nun an nachts geweckt. Dann habe ich mich meines eigenen Gefühls bedient und habe genau das Gegenteil gemacht. Seitdem wacht er nachts wieder auf. Ich hole ihn dann in unser Bett und kuschel ihn in den Schlaf, noch intensiver und ausgiebiger, als ich es in den Monaten zuvor gemacht habe. Da schläft er super! Uns geht es allen dabei einfach besser. Jeder muss seine eigene Entscheidung treffen, ob und wie er den Zustand ändern will. Ich wollte nur einmal meine Meinung zu diesem Thema sagen. Wenn ich in diesem Forum lese oder wenn ich mich mit anderen Müttern unterhalte geht es ständig um folgende Themen: Kritallzucker im Babyglas, Fencheltee und Babykeks, Ökotest- und Elternheft, Bachblüten, pädagogisch wertvolles Spielzeug und und und........ Wir Mütter von heute machen uns um alles Gedanken, jede will nur das Beste für ihr Kind. Fast jede Mutter stillt ihr Kind heute, das ist unsere heutige Generation, und das ist auch gut so, weil man ja heute weiß, wie gut das Stillen für das Kind ist. Wer nicht stillen möchte wird von vielen anderen Müttern schon schräg angeguckt. Ich denke, dass fast jedes Elternteil, das meinen Beitrag hier liest, sein Kind schon stundenlang im Tragesack am Körper getragen hat, weil man ja heute weiß, wie gut das Getragenwerden und der enge Körperkontakt dem Kind tut. Und in dieser Zeit findet dieses Buch einen reißenden Absatz??? Da passt was nicht zusammen! Schlimmernoch! Wie einsam und verlassen muss sich ein kleines Wesen fühlen, dass den ganzen Tag von seinen geliebten Eltern umsorgt wird, um dessen kleinste Sorge sich tagsüber ausgiebig gekümmert wird? Das möchte ich zu Bedenken geben. Wir leben in unserer Generation, nicht nur am Tage, sondern auch nachts! Marina


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