Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Sauberkeitskrise

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Frage: Sauberkeitskrise

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Hallo! Bei Clemens sah die Sauberkeitsentwicklung so aus: Monatelang war er im KiGa ohne Probleme trocken und ging ohne Erinnerung durch andere aufs Klo, während er zu Hause auf die Windel angewiesen war. Meistens wollte er sie auch, aber selbst wenn nicht, schaffte er das Klo nicht (sowohl für groß als auch klein). Wir machten ihm keinerlei Druck und ließen ihm die Windel. Auch nachts wurde sie immer ganz voll. Einen Tag vor seinem 4. Geburtstag (vor gut vier Wochen) erklärte er, er sei jetzt groß und bräuchte keine Windel mehr. Ich freute mich mit ihm, erklärte aber auch, dass er mit dem Willen nachts nichts ausrichten könne, da müssten wir einfach abwarten, bis der Körper soweit wäre. Aber das Wunder geschah: Seit dem Tag war er tags und nachts trocken und sauber, bis auf viell. einen "Unfall", als er es zwar merkte, aber sich mit dem Rennen aufs Klo verschätzt hat. Seit vorgestern jedoch macht er zu Hause wieder in die Hose. Zwar nicht jedes Mal, aber mehrmals, auch das große Geschäft. Er scheint die Kontrolle wieder verloren zu haben. Er hat nicht Blasenentzündung oder Durchfall, alles ganz normal in normalen Abständen und Mengen. Die Nachtwindel, die er noch immer hatte, blieb jedoch weiterhin trocken. Die nächtliche Trockenheit beweist mir, dass er die körperliche Reife nun doch schon hat, also muss das Problem woanders liegen. Rückblickend denke ich, ist die Situation tagsüber vor seinem Geburtstag vielleicht auch nicht viel anders gewesen. Da konnten wir ja auch nicht begreifen, wie das im KiGa klappt und danach nicht mehr. Aber nach einem ganzen Monat unkomplizierten Lebens ohne Windel sind wir nun natürlich erschrocken über diese Entwicklung. Akut ist nichts Ungewöhnliches vorgefallen. Er gibt keine aussagekräftigen Antworten auf Fragen, ob er es gemerkt und nicht geschafft oder gar nicht erst gemerkt hätte u.ä. Wohlgemerkt hat er ein extrem weit entwickeltes Sprachverständnis und spricht vom Wortschatz und den Formulierungen her eher wie ein Schüler, wenn ich das mal mit anderen KiGa-Kindern vergleiche. Also scheint er diese Sache wirklich selber nicht zu begreifen. Irgendwas ist da nicht in Ordnung. Ob er sich beim Thema Klo im KiGa doch unter Druck gesetzt fühlt? Was sollen wir jetzt tun? Einfach die "Unfälle" übergehen und weitermachen? Ihm wieder eine Windel anziehen? Er ist auch nicht sicher, wie er das Ganze finden soll. Im jeweiligen Moment weint er, beruhigt sich aber schnell und scheint sich gar nicht zu kümmern. Ich bin überzeugt, dass er viel für sich denkt, wovon wir nicht viel mitbekommen (denn ich war auch so ein Kind). Aber wie kann man ihm helfen, wenn man das Problem nicht erkennt? Ich habe ein diffuses Gefühl, dass die Erzieherinnen im KigA nicht adäquat auf ihn oder andere) eingehen. Speziell die eine hört man oft mit gestresstem Tonfall. Bei den Kindern ist er hingegen sehr beliebt und hat ein paar dicke Freunde, an denen er sehr hängt. Natürlich kann das Problem auch zu Hause liegen, aber das ist natürlich auch schwer zu finden. LG, Emily


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe E., ich würde das eher pragmatsich angehen und ihm für zuhause erst mal Höschenwindeln für alle Fälle anziehen und möglichst wenig Aufhebens davon machen. Ansonsten kann nur ein Gespräch mit ihrem Kinderarzt weiter helfen. Alles Gute!


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