Greta_38
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unser Sohn hat nach der Geburt zwei Wochen lang mit einer Neugerborenensepsis auf der Intensivstation gelegen. Er wurde mit Antibiotika behandelt. Zunächst sah es so aus, als würde die schwere Infektion keine bleibenden Folgen für ihn haben. Nachdem er ein paar Tage nach der Geburt einige Male Blut im Urin hatte, wurde in einer Sonografie im Alter von 4 Wochen festgestellt, dass seine linke Niere stark verkleinert ist (ca. 3 cm) und die andere (ca. 5.5 cm) ihre Funktion größtenteils übernommen hat. Es bestand der Verdacht auf Nierenvenenthrombose, der sich jedoch nicht bestätigte. Die Niere war nur noch schwach durchblutet, sodass der Arzt damals schon eine Nephrektomie in Erwägung zog, da sie zum "Staubfänger" werden könnte. Kurzum: Er hatte sie fast abgeschrieben, überwies uns aber sofort zur Kindernephrologie. Im Alter von 6 Wochen wurde unser Sohn an der MH Hannover nochmals untersucht. Hier sah die kleine Niere plötzlich in ihrer Struktur und Durchblutung wieder völlig normal aus. Bei der geringen Größe (Verhältnis 80/20) ist es jedoch geblieben. Die Diagnose: Hypoplastische Niere rechts, uneingeschränkte Nierenfunktion. Prognose (sinngemäß): Entweder es bliebt bei 80:20 oder die hypoplastische Niere ist bei der nächsten Untersuchung kaum mehr zu erkennen und ihm bleibt eine funktionsfähige Niere. Bei der letzte Sonografie war unser Sohn sechs Wochen alt. Die zweite Sono ist dann im Alter von 1. Jahr fällig, also im September. Ich kann nun das Grübeln nicht lassen. Das sehr zum Positiven veränderte Ultraschallbild hat uns Hoffnungen darauf gemacht, dass sich die Niere vielleicht doch noch erholt. Halten Sie es für möglich, dass die hypoplastische Niere vielleicht noch ein bisschen wächst/ein wenig mehr Funktion übernimmt? Oder wäre es bei dem Größenunterschied realistischer, sich mit einer Einzelniere abzufinden. Ich tue mich schwer damit. Er hat doch sein ganzes langes Leben noch vor sich. Ich danke Ihnen im Voraus ganz herzlich für ihren Rat Mit freundlichen Grüßen Greta
Liebe G., eine Prognose ist unmöglich, die in ihrer Funktion sich aber erholende und "nur" zu kleine Niere sollte aber immer Anlass dafür sein, sich zu freuen. Ganz grundsätzlich ist aber auch mit 1 Niere ein vollwertiges Leben ohne wirkliche Einschränkung möglich. Alles Gute!
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