Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Perzentillenflüchtigkeit (Kleinwuchs?) & starkes Hungergefühl

Dr. med. Ralf Brügel

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Kinderarzt
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Frage: Perzentillenflüchtigkeit (Kleinwuchs?) & starkes Hungergefühl

maitrina

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Sehr geehrter Dr. Brügel, Meine Tochter, 2J10M, misst nicht ganze 86cm bei ca. 13kg. Es besteht eine Perzentillen-Flüchtigkeit von der 10ner zur 3er und nun ca 1er. Zielgröße aufgrund der Eltern 1,65m. Beim Endokrinologen wurde im Herbst Blut abgenommen und festgestellt, dass der Wachstumsfaktor bei IGF-1 (36,8 ng/ml) im unteren altersentsprechenden Normbereich liegt. Schilddrüsenwerte OK (TSH 1,83 /ml). Keine Zöliakie. Normwerte rote/weiße Blutkörperchen. Leberwerte ok. Elektrolyte ok. Nierenwerte ok. Kein Turnersyndrom. Fazit: Ein Wachstumshormonmangel kann nicht ausgeschlossen werden, aber noch in der untersten Norm. Wachstum soll weiter beobachtet werden und Diagnostik ggf. wiederholt bzw. erweitert werden.  Vor einem Monat Wiedervorstellung gehabt und entschieden, in einem weiteren halben Jahr zu gucken bzw. Diagnostik zu erweitern. Blut wurde also nicht erneut abgenommen. Um unsere Tochter zu schonen. Es hieße zu mir ganz allgemein Wachstumshormone werden mal mehr, mal weniger ausgeschüttet. Nun werde ich allerdings zunehmend nervöser, da unsere Tochter nun die 3er Perzentile verlassen hat. Und sie einfach nur 86cm groß ist, mit fast 3 Jahren. Im Herbst hatte ich bereits angesprochen, dass sie einen extremen Appetit hat und vor allem Verlangen nach Süßen hat (ständig hören wir hier „Hunger“ „Banane“ usw.). Der Endokrinologe ist auf meine Beobachtung nicht weiter eingegangen. Im Allgemeinen wurde ich hier schlecht bzw. kaum aufgeklärt und das Gespräch war schnell vorbei. Ich reglementiere hier bereits beim Essen. Da meine Tochter zwischenzeitlich schon 13,5 kg auf die Waage gebracht hat. Auch dies belastet mich. Da ich eigentlich dafür bin, dass die Kinder selbst auf ihr Hungergefühl höre sollen. Im Allgemeinen ist sie aber sehr gut drauf und fit, sowohl körperlich als aus geistig. Unsere Kinderärztin wollte mich bei einem Gespräch vor kurzem nicht verunsichern und hat sich mit möglichen Ursachen zurückgehalten und auf die Endokrinologen verwiesen und dem anstehenden Termin im Herbst. Gewundert hat sie allerdings, dass die Endokrinologen das Thema gesteigerter Appetit nicht interessiert hat. Nun habe ich Google befragt nach möglichen Ursachen zum Thema Wachstumsstörung und gesteigerten Appetit und bin auf: Kraniopharyngeome gestoßen. Und allgemein das Thema Hirntumor. Ich habe bereits ein Kind mit einer anderen chronischen Erkrankung (Herz) und bin entsprechend vorgegeprägt mit schlechten Diagnosen und großen Eingriffen und möchte alle möglichen Ursachen kennen und demnach kann man sich auf Etwaiges gedanklich einstellen. Was natürlich nicht heißen soll, dass hier zwingend etwas vorliegt, aber ich bin eben wachsam. Was wären noch mögliche Ursachen? Wann wird man zum Neurologen verwiesen? Sollte man sich hier beeilen? Den Termin beim Endokrinolgen vorziehen? Wann muss ggf. spätestens mit Wachstumshormonen begonnen werden? Haben Sie vllt. Tipps, wo ich mich weiter informieren kann?  Haben Sie schon mal erlebt, dass das Wachstum doch noch plötzlich zunimmt? Ich habe nun viel geschrieben und bin sehr froh, dass ich mich an Sie wenden darf, da es mir keine Ruhe lässt.  Vielen, vielen, vielen Dank. Dankbare Grüße 


Dr. med. Ralf Brügel

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Hallo Maitrina,  eine sehr komplexe Anamnese, die SIe da schicken. Dennoch: wenn ich das Ganze sortiere bin ich erst einnmal nicht sehr in Sorge, denn tatsächlich wurde ja schon gar nicht wenig bei Ihrem Kind untersucht und ein richtig pathologischer Wert ja zum Glück nicht gefunden.  Einer der wichtigsten Sätze in der Kinderheilkunde ist: Häufiges ist häufig, seltenes ist selten. Sehr selten ist ein Kraniopharyngeom. Und aktuell sprechen für mich keine der bei Ihrem Kind erhobenen Befunde dafür. Ihr Tochter ist mit ihrem BMI nicht übergewichtig und dass bei einer prognostizierten Endgröße von 165cm Ihr Kind aktuell sich an der ersten Perzentile bewegt macht micht auch noch nicht nervös. Ich würde das ganze Thema inklusive Ihrer Sorgen (die sie ja spürbar sehr plagen) nochmals in Ruhe mit Ihrer Kinderärztin bereden. Eine Kontrolle bei der Endokrinolgin im Herbst finde ist sehr gut und auch vom zeitlichen Rahmen passend.  Alles Gute und herzliche Grüße Ralf Brügel


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