Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Pertussis- Impfung

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Pertussis- Impfung

WVgal

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Sehr geehrter Herr Dr Busse, Ich wurde von Dr. Karle an einen Kinderarzt mit meiner Frage verwiesen. Vielleicht können Sie mir helfen :-) Ich hätte eine Frage zu der von der Stiko empfohlenen Pertussis- Impfung im letzten Trimester. Leider gibt es ja keine einzelne Pertussis- Impfung sondern nur den 3- bzw 4-fach Impfstoff. (Tdp etc) Wie ist denn die Impfantwort der Kinder nach der Schwangerschaft wenn man ca 2 Monaten nach Geburt mit den vorgesehenen Impfungen beginnt? Gibt es da Einschränkungen? Also ist die Impfantwort der Kinder (in der Schwangerschaft geimpfter Mütter) schlechter als der von Kindern deren Mütter in der Schwangerschaft nicht geimpft wurden? Vielen Dank für Ihre Antwort.


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe W., Ihre Frage ist berechtigt, und es gibt bisher leider nur wenige Studien, die den möglichen Einfluss der mütterlichen Antikörper, die das Kind mit auf die Welt bekommen hat nach Impfung der Mutter in der Schwangerschaft gegen Diphterie, Tetanus und Keuchhusten, beleuchten. Zusammenfassend schreibt dazu die STIKO: "Zusammenfassend zeigen zwei kleine Effektivitätsstudien61,62 kein erhöhtes Risiko für eine Pertussiserkrankung bei Säuglingen geimpfter Mütter nach den ersten 3 DTaP-Impfungen. Zumindest für den Endpunkt Pertussis kann daher geschlussfolgert werden, dass es keine Evidenz für eine klinisch relevante Interferenz zwischen der mütterlichen Impfung und den nachfolgenden Säuglingsimpfungen für dieses Antigen gibt. Allerdings zeigen immunologische Studien Hinweise auf verminderte Antikörperantworten auf die ersten Dosen der Impfstoffe gegen Pertussis-, Diphtherie- und einige Pneumokokken-Serotypen. Nach der 4. Dosis DTaP-haltiger Impfstoffe wurde in den meisten Studien keine Interferenz mehr beobachtet. Eine zuverlässige Überwachung von potenziellen Impfdurchbrüchen bei Säuglingen und Kleinkindern nach der Einführung einer Pertussisimpfung in der Schwangerschaft ist über die IfSG-Meldepflicht für Pertussis, Hib-, Pneumokokken- und Meningokokken-Erkrankungen gewährleistet." Da andere Länder schon sehr viel länger nur positive Erfahrungen mit der Pertussis-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft gemacht haben, ist die Sorge, dass man das eine Problem löst aber damit andere Probleme schafft, wohl nicht berechtigt. Alles GUte!
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier: Impfen.


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