Michael1108
Sehr geehrter Herr Busse, Bei unserem Sohn wurde als er 5 Wochen alt war ein Perianalabszess diagnostiziert. Auffällig wurde er durch das Erstasten eines Knubbels auf 9 Uhr Position. Der Abszess ist subkutan und hat keine sichtbare Öffnung nach außen. Beschwerden weißt unser Sohn keine auf (Fieber oder ähnliches), auch scheint der Abszess nicht zu schmerzen. Ich schreibe deshalb da wir mittlerweile eine Odyssee an Ärzten und Meinungen hinter uns haben und wir nun 4 Wochen nach Diagnose genauso schlau sind wie zuvor. Behandelt wurde unser Sohn 1 Woche in der Klinik mit intravenöser Antibiotikagabe. Als kein Rückgang des Abszesses feststellbar war wurden er entlassen und 1 Woche daheim mit oraler Antibiotkagabe behandelt, auch ohne Erfolg. Anschließend wurden wir in die Kinderchirugie in Stuttgart überwiesen, dort sollte operiert werden und der Verdacht auf eine Fistel abgeklärt werden. Die OP fand statt, es wurde keine Fistel gefunden, der Abszess wurde nicht geöffnet sondern lediglich punktiert, angeblich ohne Eiterfluß. Danach wurden wir wieder nach Hause entlassen mit den Rat 2-3 Monate !! abzuwarten was sich tut. Stand der Dinge heute ist das der Abszess gleich groß oder größer als vor 4 Wochen ist. Insgesamt haben wir Meinungen von 2 Allgemeinen Chirurgen, 2 Kinder Chefärzten und 4 Kinderchirurgen gehört. Diese reichten von sofort operieren, abwarten, Antibiotika geben, kein Antibiotika geben, Abszess ist klein und muss nicht dringend behandelt werden, Abszess ist groß und muss dringend behandelt werden. Wir sind langsam am verzweifeln da ein langes Abwarten offensichtlich nichts nützt und potentiell schädlich ist. Durch die Bandbreite an Meinungen ist es mittlerweile auch nicht möglich beruhigt einem Ärzterat zu folgen da diese sich ständig wiedersprechen. Vielleicht können sie uns noch einen Rat erteilen wie wir weiter vorgehen können. Vielen Dank
Liebe M., es gibt nun mal in der Medizin bei vielen Dingen nicht den "Königsweg" sondern verschiedene Möglichkeiten, an eine Sache heranzugehen, ohne dass man vorher weiß, welche die beste ist. Das ist kein Unvermögen der Ärzte sondern der Tatsache geschuldet, dass der Mensch eben keine Maschine ist sondern ein "biologisches System" mit sehr vielen Variablen und Unbekannten. Letztendlich kommt man deshalb nicht darum herum. sich einen Kinderarzt des Vertrauens zu suchen und dann auch seinem Rat zu folgen, den er sicher nach besten Wissen und Gewissen geben wird. Alles Gute!