Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Busse, ich war letzte Woche mit meinem Sohn zur U 10. Dabei fühlte die Kinderärztin keine Hoden. Wir sollten bei einem Urologen vorstellig werden. Dies haben wir vorgestern getan. Er fühlte zwar beide Hoden, sprach von Pendelhoden. Nun sollen wir ein Hodenprotokoll führen und zwei- und dreimal am Tag kontrollieren, ob die Hoden zu fühlen sind. Nach 14 Tagen sollen wir erneut vorstellig werden. Sollte das Protokoll dann so sein, dass zu 80 % die Hoden gefühlt wurden, müsse nichts geschehen. Anderenfalls rät der Urologe zur OP. Dabei würden die Hoden nach unten geholt und "festgebunden". Ich bin komplett ratlos. Der Arzt lies keine großen Fragen meinerseits zu. Ich wollte wissen, ob es eventuell etwas mit der Frühgeburt unseres Sohnes (7 Wochen zu früh) zu tun habe könne. Daraufhin bekam ich die Antwort: "Das ist doch Schnee von Vorgestern." Ich bin nun wirklich niemand, der die Frühgeburt thematisiert, wollte nur wissen, ob es sein KANN. Wie gesagt, ich bin ratlos. Was würden Sie mir raten? Ist ein "Hodenprotokoll", wie er es nannte, sinnvoll? Würden Sie operieren, wenn das Protokoll nicht 80 % positiv aufweist. Er wird im April 8 Jahre alt. Oder erst später? Beobachten oder handeln? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße Steffi
Liebe S., das Protokoll halte ich für nicht sinnvoll. Und es müsste eigentlich jeder Kinderarzt in der Lage sein, nachzusehen, ob es sich um reine Pendelhoden handelt, die bei Wärme und Entspannung locker unten im Hodensack liegen und keinerlei Behandlung brauchen. Oder ob es sich um einén Gleithoden sprich einen echten Hodenhochstand handelt, der unbedingt und dringend zu behandeln ist. Am sinnvollsten zunächst mit Hormonen und nur wenn die nicht anschlagen operativ. Vielleicht gehen Sie zu einem anderen Kidnerarzt oder einem Kinderchirurgen. Alles Gute!