Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Paracentese und Adenotomie - DRINGEND UND LANG !!!

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Paracentese und Adenotomie - DRINGEND UND LANG !!!

Mitglied inaktiv

Hallo ! Ich habe mal eine superdringende Frage ... Unser Kinderarzt hat uns Mitte Juli zum HNO überwiesen, weil mein Kind ( 1,5 J ) immer wieder Infekte hat und der Kinderarzt auch *irgendwas* in den Ohren gesehen hat. Der HNO hatte dann festgestellt, daß wohl massiv Wasser hinter dem Trommelfell ist und wollte uns dann noch mal sehen, wenn mein Kind wieder fit ist. Eine Woche später waren wir dann nochmal dort und der Befund war unverändert lt. HNO. Mir wurde dann gleich sofort ein OP-Termin und Aufklärungsblätter *in die Hand gedrückt* und gesagt, ich soll mir das durchlesen und eine Woche vor OP-Termin zum Anästhesisten und dann noch mal zum HNO. In der Zwischenzeit habe ich mir aber eine 2.Meinung eingeholt und die HNO-Ärztin sagt, wir probieren es erstmal mit *Sinupret* und Rotlicht. Bei der 2.HNO-Ärztin war ich am Montag nochmal zur Kontrolle - Ergebnis : minimale (!) Verbesserung. Ich bin so am überlegen, was richtig und was falsch ist.... Also bin ich am Dienstag noch *zur Sicherheit* zum Anästhesisten . Dort war ich dann richtig schockiert . Ich war keine 5 Minuten in dem Sprechzimmer und mir wurde nur der Aufklärungsbogen abgenommen. Dann hätte ich ja zu dem 1.HNO gemußt wegen dem Gespräch und stand dort vor verschlossener Tür. Für mich heißt das also, daß ich am Montag dort nochmal hin muß, weil ja nochmal geschaut werden soll , ob es überhaupt noch nötig ist und wg. dem Gespräch. Meine Frage ist nun : 1. Ist es in dem Alter überhaupt sinnvoll, schon zu operieren ? Habe mich auch mit der Familie unterhalten und habe von mehreren Seiten erfahreren, daß dieses *Problem* in der Familie liegt und es alle Kinder hatten bzw. haben . Vielen Dank


Liebe D., das hat alles Zeit so lange Ihr Kind nicht anhaltend erheblich schwerhörig ist und seine Sprachentwicklung leidet. Und das kann der Kinderarzt gemeinsam mit dem HNO-Arzt immer wieder überprüfen. Leider wird in Deutschland allzu oft die Geduld verloren und sofort operiert. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

Dazu muß ich noch sagen, daß mein Kind ein sehr zierliches ist und wenn er krank ist wenig bis gar nichts ißt.


Mitglied inaktiv

Wenn das Wasser hinter dem Trommelfell nicht weggeht, kannst du damit rechnen, daß dein Kind nicht sprechen lernt, weil es nicht richtig hört. Sinupret kannst du in dem Alter noch vergessen, weil bei so kleinen Kindern die Nebenhöhlen noch gar nicht richtig ausgebildet sind, ausserdem bekommst du damit das Wasser auch nicht weg. Wir haben operieren lassen, da war meine Tochter 14 Monate jung. Ich hab es nicht bereut, seitdem sind die Infekte (wir hatten in einem halben Jahr einen Haufen Mittelohrentzündungen, bei Numemr 10 hab ich aufgehört zu zählen) quasi weg, sie hat angefangen zu sprechen und Schmerzen hatte sie nach der OP gar keine. Meinen Großen hab ich deshalb mit 3 operieren lassen, bei ihm gings auch bergauf seitdem. Wir hatten die Wahl zwischen Antibiotikum im 14-Tages-Rhythmus oder der OP. Wir haben uns für letzteres entschieden und es nicht bereut. Das Problem liegt nicht in der Familie, sondern daran, daß die Anatomie der Kinder anders ist als die von Erwachsenen. Viele Kinder haben diese Probleme und bei fast allen ist eine extreme Besserung nach der OP zu verzeichnen. Lass nen Hörtest machen, hol dir notfalls ne dritte Meinung zu dem Thema ein. LG Nicole


Mitglied inaktiv

"Wenn das Wasser hinter dem Trommelfell nicht weggeht, kannst du damit rechnen, daß dein Kind nicht sprechen lernt, weil es nicht richtig hört." Dann wären in der letzten Zeit wohl keine Wörter dazugekommen... "Sinupret kannst du in dem Alter noch vergessen, weil bei so kleinen Kindern die Nebenhöhlen noch gar nicht richtig ausgebildet sind, ausserdem bekommst du damit das Wasser auch nicht weg. " Und das würde ja dann wohl auch kein HNO verschreiben , wenn es nicht sinnvoll ist - oder ?


Mitglied inaktiv

Dankeschön für Ihre schnelle Antwort. Er ist eigentlich ein super aufgewecktes Kerlchen. Und macht mir nicht den Eindruck, daß er *schwerhörig* wäre.


Mitglied inaktiv

"Und das würde ja dann wohl auch kein HNO verschreiben , wenn es nicht sinnvoll ist - oder " Ich zitiere mal: Sinupret Saft ist ein pflanzliches Arzneimittel bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen (!). Das Medikament soll bei Kindern unter 2 Jahren nicht eingenommen werden, da keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Schleim oder Flüssigkeit hinter dem Trommelfell lässt sich mit sowas schonmal gar nicht behandeln. Wo soll das denn abfliessen ??? Ich war zwar damals in der schule in Biologie nicht supergut, aber daß die Nasennebenhöhlen nicht hinter dem Trommelfell sitzt, das weiss ich. Viel sinnvoller ist ein Nasenspray das gleichzeitig befeuchtet, um zu verhindern, daß noch mehr Flüssigkeit hinter das Trommelfell gelangt. Weil du ja der Meinung bist, dein HNO verschreibt nur Dinge die auch sinnvoll sind, hab ich dir hier mal was kopiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Nasennebenh%C3%B6hle Beim Menschen sind bei der Geburt nur die Siebbeinzellen ausgebildet. Kleinkinder können also noch keine Nebenhöhlenentzündung entwickeln, bei Beteiligung der Siebbeinzellen spricht man von der Rhino-Sinusitis der Kinder. Die Entwicklung der Stirnhöhlen beginnt nach dem ersten Lebensjahr, im 6. Lebensjahr sind sie etwa erbsengroß, die endgültige Größe erreichen sie erst mit Abschluss des Schädelwachstums (20. - 25. Lj.). Die Keilbeinhöhle beginnt sich nach dem 3. - 6. Lebensjahr zu entwickeln. Die Kieferhöhlen entwickeln sich erst allmählich mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne, also etwa ab dem 7. Lebensjahr, da der Oberkiefer zuerst die Zahnanlage der zweiten Zähne enthält Wenn du googelst, findest du noch mehr zu dem Thema. Na, immer noch der Meinung, es wäre sinnvoll ? "Dann wären in der letzten Zeit wohl keine Wörter dazugekommen..." Das war bei unserem Sohn grad so. Leider hat er viele Buchstaben verschluckt oder falsch ausgesprochen, weil er sie falsch gehört hat (so wie wenn man mit dem Kopf unter Wasser ist) z.B. Tisch statt Fisch usw. Trotz allem LG Nicole


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