Panische Angst vor Spritzen

Hallo sunny201,  wir könnten eine Selbsthilfgruppe gründen: Eltern von Kindern mit Spritzenangst! Ich habe mal (zuhause) versucht, die eine Tochter HPV zu impfen und die Angst und Panik war so groß, dass dann am Ende die kleinere Schwester geimpft wurde, weil die Spritze halt schon aufgezogen war...... Und die gute Nachricht: die erstgenannte Tochter ist jetzt erwachsen und die Angst ist komplett verschwunden. Jetzt zum ernsten Teil der Antwort: Angst ist Angst und Sie werden bei einem 5 jährigen Kind wenig Erfolg haben mit gut zureden oder überzeugen, wenn es wirklich (warum auch immer) panische Angst vor Spritzen hat. Ich persönlich glaube, dass hieran auch Globulis nichts ändern. Was aber hilft: wenn wir Erwachsene diese Angst nicht schlimm finden, sie akzeptieren, sie dem Kind zugestehen und dennoch klar und stringent reagieren - in den wenigen Momenten in denen es notwendig ist. Das dies saumäßig schwer ist weiß ich selbst, siehe meine Geschichte oben. Aber auch ich habe hier dazugelernt. Deswegen wäre meine Vorgehensweise: Nicht gegen die Angst arbeiten, da wo es zwingend notwendig ist das Kind kräfit und beherzt festhalten und anschließend Verständnis zeigen und ihm gut zureden. Herzliche Grüße  Ralf Brügel

Dieser homöopathische Hokuspokus hat höchstens einen Placeboeffekt, ebenso Bachblüten. Da das allerdings bei den Bachblüten schon nicht funktioniert hat, wird es wohl auch nicht bei den Zuckerkügelchen klappen. Ich halte auch aus Elternsicht, aber auch aus beruflicher Sicht als Pädagogin, nichts davon, Kindern bei psychischen Problemen irgendwelche Tropfen oder Pillen oder Kügelchen zu verabreichen. Viel effektiver und gesünder ist es, die Ängste anzugehen! Das Lesen von Büchern zu dem Thema Impfen/Kinderarztbesuch ist ratsam. Auch das Erklären, welche schlimmen Folgen Krankheiten haben können, gegen die geimpft wird. Vielleicht habt ihr sogar Beispiele in der Verwandtschaft/Bekanntschaft? Die Mutter meines Mannes hatte zum Beispiel Röteln in der Schwangerschaft, weil sie nicht geimpft war, und deshalb ist mein Mann heute auf einem Auge blind. Eine Tante meiner Mutter hatte als Kind Kinderlähmung und hat ihr ganzes Leben im Rollstuhl verbracht. Davon gibt es noch jede Menge alte Fotos. Damit habe ich damals meinen Kindern unter anderem gezeigt, wie wichtig es ist, sich impfen zu lassen. Rede mit dem Kind über seine Ängste und spiele sie nicht herunter, dramatisiere sie aber auch nicht. Zudem ist oft hilfreich, das Kind bei eigenen medizinischen Untersuchungen zugucken zu lassen und so zu zeigen, dass weder Blut abnehmen, noch Impfen schlimm sind.  Dabei ist es wichtig, aber dennoch ehrlich sein und durchaus zu sagen, dass das etwas unangenehm ist, aber das manchmal unangenehme Dinge notwendig sind und man sich dem stellen muss, weil dadurch viel unangenehmere Sachen verhindert werden. Das wird nicht sofort fruchten, sondern sicherlich eine Weile dauern, bis dein Kind die Angst komplett überwunden hat. Aber es lohnt sich dran zu bleiben!    

Lieber Herr Dr. Brügel, vielen Dank für Ihre Antwort. Das beruhigt mich wirklich sehr. Ich werde es dennoch zusätzlich mit den Globuli versuchen. Einfach wegen einem besseren Gefühl..🙈 meinen sie denn, diese Glibuli könnten meiner Tochter schaden? Festhalten, trösten und gut zureden ist selbstverständlich. Auch wenn ersteres wirklich sehr schwer war und der Stich dann auch in einen total verkrampften Arm ging.. Herzlichen Dank und einen schönen Abend, Sunny

Schaden tun die Globulis auf keinen Fall