joschasmama
Lieber Dr. Busse, mein Sohn ist 4 Jahre alt und bei ihm ist eine Phimose diagnostiziert. Die Vorhaut läßt sich nicht zurückziehen, beim urinieren bläht sie sich auf. Er hatte jedoch noch nie Probleme wie Entzündung oder Schmerzen. Nun soll er (vorhauterhaltend) operiert werden. Im OP-Informationsblatt las ich, daß einige Fachleute von der OP im 4. und 5. Lebensjahr wegen möglicher Kastrationsängste abraten und fragte mich daher, ob wir nicht noch ein Dreivierteljahr bis nach seinem Geburtstag zuwarten könnten. Ich begann mich im Internet zu informieren und las, daß eine Phimose auch in diesem Alter noch völlig normal ist und die Vorhaut teilweise erst in der Pubertät vollständig zurückgezogen werden kann. Nun bin ich ob dieser Information etwas verunsichert. Ich habe bereits einen zusätzlichen Gesprächstermin beim behandelnden Kinderchirurgen vereinbart. Ich erwarte jedoch, daß mir der Arzt nach wie vor zur OP raten wird, er hat es ja bereits als aus seiner Sicht sinnvollsten Schritt beschrieben. Es ist ja letztendlich Sache der persönlichen Einstellung, wieviel Gewicht man "psychologischen Nebenwirkungen" gibt. Grundsätzlich habe ich ein sehr gutes Gefühl zum behandelnden Arzt, er scheint sehr kompetent und und die angestrebte Operationsmethode (Plastibell) scheint schonend und brücksichtigt ja nicht nur medizinische sondern auch ästhetische Gesichtspunkte. Ich bin nun vor allem verunsichert, weil ich im Internet (an wie mir schien seriöser Stelle (phimose-info.de u.a.)) gelesen habe, daß die Phimose in diesem Alter zwar bei einem Großteil der Jungen bereits von allein verschwunden, aber immer noch nicht pathologisch ist. Bei einem Teil der Jungen geschieht das eben später. Ist das richtig? Auch wenn ich der OP offen gegenüberstehe, würde ich gern zuwarten, wenn die Phimose in diesem Alter tatsächlich noch als normal angesehen werden kann. Zumal bei meinem Sohn wie gesagt noch nie eine Entzündung oder andere Probleme aufgetreten sind. Wäre zumindest ein Zuwarten bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres möglich / sinnvoll, um die möglichen Kastrationsängste zu vermeiden? Vielen Dank für Ihr Engagement!
Liebe J., Grund zur Eile mit der Op. besteht ja eindeutig nicht, wenn Ihr Sohn keinerlei Beschwerden hat. Und es wird in der Regel auch immer zu einer Behandlung mit einer Hormon- oder Corticoidsalbe geraten, die eine Operation in sehr vielen Fällen unnötig macht. Alles Gute!