Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Nierenbelastung durch dauerhafte Movicolgabe bei Flüssigkeitsmangel?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Nierenbelastung durch dauerhafte Movicolgabe bei Flüssigkeitsmangel?

Glaseule

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Guten Tag Herr Dr. Busse, unsere Tochter, 15 Monate alt, trinkt nach wie vor fast ausschließlich beim Stillen. Sie wird jetzt noch morgens vor dem Aufstehen, abends vor dem Schlafengehen und zweimal nachts gestillt. Entgegen aller Prognosen ("wenn sie lange nicht gestillt wird und ausreichend Durst hat, wird sie schon trinken") also, ca. von 6-18 Uhr, nimmt sie an guten Tagen maximal 20 ml Wasser oder Saftschorle zu sich, am ehesten, wenn ich es ihr in Form kleiner Eiswürfel anbiete, manchmal aber auch gar nichts. Sie isst auch nicht gern, so dass sie auch über Obst, Joghurt, Suppe o. ä. nicht viel Flüssigkeit aufnimmt. Sie zeigt über den Tag verteilt zunehmend, dass sie Durst hat, will dabei aber ausschließlich gestillt werden. Anderes Trinken verweigert sie schon seit einem Jahr, egal um welche Getränke und Darreichungsformen es sich handelt. In den ersten Monaten hatte sie noch neben dem Stillen die Flasche akzeptiert. Unser Kinderarzt meint, wenn ich abstillen würde, würde die Kleine schon nicht verdursten, und solange sie guter Dinge und nicht benommen oder apathisch sei und die Haut beim Reinkneifen nicht zusammenklebe, brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Und ich solle nicht auf die Idee kommen, tagsüber wieder zu stillen, das sei ein Rückschritt. Sie hat allerdings schon seit September eine chronische Verstopfung und wird seit Anfang November mit Movicol behandelt (z. Z. nur noch alle zwei Tage). Wenn es mit dem Stuhlgang wieder schwieriger wird, ist der einzige Rat unseres Kinderarztes, die Dosis Movicol zu erhöhen. Ihre Windeln sind ohnehin nicht sehr nass, aber wenn sie noch mehr Movicol bekommt, dann sind sie wirklich fast immer trocken. Zudem hat sie zunehmend einen auffälligen Mundgeruch. Kann ich wirklich davon ausgehen, dass sie auf Dauer ausreichend versorgt ist und gesund bleibt, solange sie keine Anzeichen einer akuten Dehydierung zeigt? Und dass wir unbesorgt trotz eher geringer Flüssigkeitszufuhr noch über Monate (ein Ende ist ja nicht abzusehen) dem Körper durch das Movicol Wasser entziehen können, um den Stuhl geschmeidiger zu machen? Ich mache mir Sorgen, dass ihr das Wasser anderweitig fehlt und z. B. die Nieren durch den Flüssigkeitsmangel auf Dauer zu sehr belastet werden. Geht es bei der Flüssigkeitsversorgung nicht um mehr als darum, nicht zu verdursten? Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir einen Rat geben könnten, ob ich beim Kinderarzt deswegen noch hartnäckiger nachhaken (oder den Kinderarzt wechseln) sollte oder ob ich das einfach so hinnehmen und den Dingen ihren Lauf lassen kann, ohne negative Folgen für meine Tochter befürchten zu müssen. Entschuldigen Sie bitte den langen Text! Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass sich ohne Erläuterungen niemand das Problem vorstellen kann bzw. glaubt, der es nicht mit eigenen Augen sieht - und das können Sie in diesem Fall ja schlecht. MfG Glaseule


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe G., Ihr Kinderarzt sieht das richtig und Sie sollten auch seinen Rat befolgen und sich keine unnötigen Sorgen machen. Muttermilch sollte in diesem Alter nicht mehr den Hauptteil der Ernährung ausmachen und Ihre Tochter kann am Tisch ganz normal alles mitessen, was die Familie isst. Nicht drängen nur anbieten. Und der Stuhlgang kann nur funktionieren, wenn es zunehmend mehr Ballaststoffe und nicht nur Milch an Nahrung gibt. Alles Gute!


AuchBiggi

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Frag das doch noch mal im Stillforum von Biggi Welter. Oder schau dort mal unter dem Stichwort Langzeitstillen. Alles Gute


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