Ina1504
Lieber Herr Dr. Busse, unser Apotheker gab mir den Tipp, bzgl. des neuen Meningokokken Gruppe B Impfstoffes beim Paul-Ehrlich Institut nachzufragen. Dort teilte man mir mit, dass Bexsero ab Oktober 13 in Deutschland verfügbar sein wird. Eine Impfempfehlung der Stiko wird es aber wohl vorerst nicht geben. Mein Kinderarzt teilte mir mit, dass er auf die Impfempfehlung der Stiko wartet, bevor er den neuen Impfstoff impft?! Laut Aussage des Paul Ehrlich Institutes hat der Impfstoff eine europäische Zulassung und sei im Rahmen vieler Studien im Vorfeld getestet worden und als sicher einzustufen. Außerdem sei die Haftungsfrage für den Arzt durch die Zulassung in Deutschland bzw. Europa durch den Hersteller geregelt. Welche Vorgehensweise wäre nun die richtige? Einerseits ist es ja toll, nun endlich diesen Impfstoff gegen die schlimme Krankheit zu haben, aber was tun, wenn der Kinderarzt ohne Stiko-Empfehlung nicht impft? Da unsere Tochter eine Kita besucht, ist mir ein umfassender Impfschutz sehr wichtig. Ich würde mich über Ihren Rat sehr freuen.
Liebe I., auch die STIKO sagt in ihren Empfehlungen ausdrücklich, dass neben den explizit empfohlenen Impfungen auf der Basis existierender Impfstoff-Zulassungen Impfungen möglich und sinnvoll sein können und in der Verantwortung des Arztes liegen. Und wenn eine Zulassung des Impfstoffes für Europa und für das Alter ihres Kindes vorliegt, gibt es auch keine Haftungsprobleme für den Arzt. Allerdings kann natürlich niemand einen Arzt zwingen, gegen seine medizinische Überzeugung zu handeln und wenn Sie dann trotzdem diese Impfung wünschen, müssen Sie sich leider einen "willigen" suchen. Die Impfempfehlung der STIKO kommt leider sehr oft viel später als die Zulassung eines Impfstoffes, was einfach auch "bürokratische Gründe hat. Gerade beim Beispiel Impfstoff gegen Meningokokken Typ B hätte ich gar keine Bedenken und würde das sogar für alle Säuglinge empfehlen. Alles Gute!
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