Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Busse! Seit ungefähr 4 Wochen schläft unsere Tochter sehr schlecht ein und durch. Gegen Mitternacht wacht sie plötzlich auf, sie steht im Bett (7M.),weint und läßt sich fast nie im Bett beruhigen. Nehmen wir sie dann mit in unser Bett, ist meistens schlagartig Ruhe. Wir möchten aber das sie bis morgens in ihrem Bett schläft. Was sollen wir tun? Das Buch "Jeder kann schlafen lernen" haben wir schon bestellt. Vielen Dank für Ihre Antwort. Grit
Liebe Grit, solche Phasen sind normal. Sie sollten Sie aber konsequent in ihrem Bett nur mit leisem Reden und etwas Streicheln beruhigen, auch wenn es mühsam ist. Alles andere wird zur "lieben" Gewohnheit. Alles Gute!
Mitglied inaktiv
Hallo Grit, auch wir haben zur Zeit das gleiche Problem. Unsere Jana wird jetzt ein Jahr alt. Bisher hat es gereicht ihr eine Flasche mit Milch in die Hand zu drücken. Die hat sie selber gehalten und ist dann wieder eingeschlafen. Ich war deswegen nicht länger als fünf Minuten auf - 1x in der Nacht war das für mich Ok. Seit ein 2-3 Woche übt sie nachts nun regelmäßig den AUfstand, was uns wahnsinnig an die Substanz geht. Seit ein paar Tagen gebe ich ihr nun einen festen Rhythmus vor. Vorher habe ich beobachtet, wie das mit ihrem Schlafbedürfnis zusammenpaßt - ein hellwaches Kind kann man nicht zum Schlafen zwingen. Janas Schlafbedürfnis stellt sich nun von zwei Schläfchen auf einen Mittagsschlaf um - von alleine. Aber ich förder das jetzt auch konsequent. Sie bekommt jetzt zwischen 12.00 und 12.30 Uhr ihr Mittagessen, dann wird nochmal die Windel gewechselt und ich setzte sie in ihr Bett. Sie ist dann zwar schon müde, will aber nicht alleine einschlafen (hat sie bisher nicht kennengelernt). Ich ziehe noch ihre Spieluhr auf, gebe ihr ein Schusetier in die Hand und verabschiede mich von ihr. Dann meckert sie natürlich. Jetzt gehe ich aber nicht mehr sofort zu ihr, sondern klapper hörbar in der Küche herum, damit sie weiß, daß ich noch da bin. NAch ein paar Minuten gehe ich zur Zimmertür und sage ihr, daß sie nun schlafen muß (ganz lieber Tonfall) und gehe wieder. Nach nur vier Tagen hat sich schon deutlich was getan: Mehr als einmal brauche ich nicht mehr hingehen! Ich denke, in ein paar Tagen wird sie gar nicht mehr weinen und nur noch etwas spielen und dann einschlafen. Ich habe damit erst angefangen, seitdem nachts dieser Terror stattfindet. Gerade der Anfang dieser Woche war megaätzend, die Tage davor nicht unbedingt besser. Ich hatte einfach das Gefühl etwas unternehmen zu müssen, um nicht bald am Stock zu gehen. Die Rechnung scheint langsam aber sicher aufzugehen. Jetzt gehe ich abends um 20.00 Uhr mit Jana ins Kinderzimmer. Nachdem ich ihr ihr Nachtzeug angezogen habe schaut sie sich auf meinem Schoß noch ein Buch (immer das gleiche) an. Am ersten Tag fand sie das noch doof, aber jetzt hat sie schon richtig interesse daran!Nach ca. 10 Minuten setzte ich sie dann ins Bett, verdunkle dann das Zimmer. Natürlich protestiert sie wieder - klar. Ich ziehe dann die Spieluhr auf, singe einige Strophen. Dann ziehe ich die Spieluhr nochmal auf und gehe mit einem Gute Nachtgruß aus dem Zimmer. Im Prinzip gehe genauso vor wie zum Mittagsschlaf. Ich habe wirklich festgestellt, daß dieser immer gleiche Ablauf sehr wichtig für unser Mädchen ist. Es ist wie ein Gerüst, an dem sie sich orientieren kann. Außerdem weiß sie nachts, wo sie ist. Heut nacht wurde sie auch wach, hat einmal etwas lautstark gemeckert. Nach ein paar Minuten wäre ich hingegangen, aber zu meiner Überrschung, schlief sie von alleine wieder ein - und ich konnte leigenbleiben. Ich habe heute auch das Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" von einer Freundin ausgeliehen. Es wird nicht verlangt, sein Kind alleine im Zimmer stundenlang schreien zu lassen - daß kann höchstens Verlassensängste verursachen. Aber das Kind soll halt lernen, daß es mit seinem Gebrüll nicht seinen Willen durchsetzen kann. Wichtig ist es, das der Tagesablauf recht gleichmäßig ist - vor allem in Bezug auf die Ruhezeiten! Auf eine halbe Stunde wird es wohl nicht ankommen, hauptsache, das Ritual bleibt gleich. Jana bekommt auch direkt vor dem Einschlafen keine Flasche mehr - weil sie die sonst nachts auch als Ritual (nicht aus Hunger) benötigt. Jetzt kommt das Wochenende und wenn sie nun nachts wach wird, werde ich sie auch nicht mehr aus dem Bett nehmen, höchtstens kurz hingehen. Am WE muß dann mein Mann mit mir abwechseln und tagsüber ahben wir ja dann beide zwischendurch die Gelegenheit uns auszuruhen. Gerade in der Nacht läßt man sich ja aus eigener Bequemlichkeit dazu verleiten den angenehmeren Weg zu gehen - jetzt sind wir festentschlossen das durchzuziehen. Ich habe keine Lust noch ein Jahr allnächtlich aufstehen zu müssen. Zahnen und Krankheit sind was anderes. Einige finden das Buch zu radikal. Ich finde aber,daß man sich nicht nur einzelne Punkte herauspicken darf, sondern es im ganzen anwenden muß, damit es auch was bringt. Aber líeber nur wenige anstrengende Tage als einen ewig dauernden Kampf! Jetzt habe ich hier einen ganzen Roman geschrieben, aber ich weiß nicht, wie ich es kürzer fassen soll. Ich hoffe ich kann dir etwas weiterhelfen. Les erst das ganze Buch, besprech dich mit deinem Partner (an einem Strang ziehen ist gaaaanz wichitg) und dann leg los. Es funktioniert nicht von heute auf morgen, aber jede Besserung ist ein Gewinn! Ich drück dir die Daumen Andrea
Mitglied inaktiv
Hallo Grit, wir kennen das Problem auch - hatten es schon mehrmals, eigentlich immer während und nach Krankheiten. Während der Krankheiten saß halt immer jemand von uns am Bett und tröstete, bis zu einer Stunde lang - etwas anderes wäre nicht möglich gewesen. Danach haben wir es so gemacht wie Andrea (obwohl ich erst später von dem Buch gehört habe - es war reine Notwehr!). Man muß wirklich sehr konsequent sein, und mach Dich auf furchtbare Gewissensbisse gefaßt. Aber Ihr seid deshalb keine schlechten Eltern! Denn das Ein- und Durchschlafen ist ja für alle wichtig, auch fürs Kind. Unser Kleiner hat sich während seiner wütenden Schreianfälle (ja, das war Wut, keine Verzweiflung) sogar mehrmals erbro chen... Die paar Tage "Leiden" haben sich jedoch gelohnt. Alles Gute, Regina