Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Mukotympanon

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Mukotympanon

sunny678

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Guten Tag Herr Dr. Busse, heute war ich mit meiner Kleinen (21 Monate) bzgl. lauten Schnarchens und einer ständigen Mundatmung beim Kinderarzt. Dort wurde eine Tonsillenhyperplasie festgestellt, sowie ein beidseitiges Mukotympanon, außerdem geht er davon aus, dass ebenso in der Nase Polypen vorliegen.  Wir haben eine Überweisung zum HNO erhalten.  Ich habe soweit alles von unserem Kinderarzt erklärt bekommen und verstanden.  Einen Termin beim HNO haben wir auch bereits für nächste Woche erhalten.  Trotzdem hat mich das Thema zuhause nicht losgelassen und ich habe Dr. Google gefragt (shame on me). Einerseits bin ich verärgert, da wir erst vor kurzem (Ende April) beim HNO waren und sie untersucht wurde (da sie zu früh auf die Welt kam, werden die Ohren regelmäßig kontrolliert, dort wird auch immer in den Rachen und in die Nase geschaut). Festgestellt wurde bei dieser Untersuchung nichts.  Können sich die o.g. Befunde des Kinderarztes innerhalb so kurzer Zeit  entwickeln?  Andererseits frage ich mich ob die Kleine im April aufgrund einer beidseitigen Mandel- und Mittelohrentzündung richtig behandelt wurde? Oder ob dies die Folgen dessen sein können?  Auf den damals verschriebenen Amoxisaft (2 Einnahmen) hatte sie mit Ausschlag reagiert und ich sollte ihn deswegen nicht mehr anwenden. Ein anderes Antibiotikum wurde nicht verschrieben.    Muss ein Mukotympanon immer operativ behandelt werden?  Mache mir nun große Sorgen um die Kleine, bin aber auch froh, dass es (hoffentlich) zeitig diagnostiziert wurde.    LG 


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., ich kann Ihre Kleine natürlich nicht aus der Ferne beurteilen. Für mich klingt Ihr Bericht aber nach etwas, was viele Kleinkinder in und nach der Infekt-Saison betrifft. Die Lymphorgane im Nasenrachenbereich sind die erste Abwehrstation bei den üblichen vielen Luftwegsinfekten. Und sie dürfen sich dabei vergrößern. Dass ebenso die Schleimhaut im Mittelohr mit reagiert und sich Sekret bildet, ist normal. Und die Rückbildung kann dauern. Ich würde Ihnen also empfehlen, mit Ihrem Kinderarzt zu sprechen, ob es nicht sinnvoll wäre, erst mal Geduld zu haben und nicht vorschnell eine Operation zu planen. Wenn die Beschwerden heftig sind, und vor allem wenn das Hören eingeschränkt sein sollte und damit die Sprachentwicklung gefährdet, wäre ein Behandlungsversuch mit einem Corticoid-Nasenspray zu erwägen. Alles Gute!


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