Frage: Mononukleose

Sehr geehrter Dr. Busse. Ich habe eine Frage bezüglich des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Bei dem Sohn meines Mannes, 6 Jahre alt, der bei seiner Mutter in Frankreich wohnt, wurde kürzlich das Pfeiffersche Drüsenfieber diagnostiziert. Nun soll er Mitte Juli ein paar Tage zu uns zu Besuch kommen. Seine Mutter meinte, er sei nicht mehr ansteckend. Nun sorge ich mich bezüglich der Ansteckungsgefahr für meinen 19 Monate alten Sohn... Als ich damals selbst am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war (zwar ohne Fieber, aber große Abgeschlagenheit und ständige Infekte -> Nachweis durch Bluttest), habe ich ganze 1,5 Jahre gebraucht, um mich davon zu erholen. Diese Schwäche und ständige Müdigkeit waren zermürbend. Und das, obwohl ich vorher sehr sportlich und total gesund war. Nun sorge ich mich um meinen 19 Monate alten Sohn! Mir wurde damals gesagt, das Epstein Barr Virus sei gerade bei Erstinfektion mehrere Monate lang ansteckend. Ich durfte gute 6 Wochen lang nicht zur Schule und musste auch danach aufpassen, dass ich nicht aus dem selben Glas trinke wie die anderen, etc. Was soll ich nun glauben? Ist der Sohn meines Mannes wirklich bereits nach 3 Wochen nicht mehr ansteckend? Ich möchte meinem Sohn diese Tortur, die ich durch diese Krankheit erleben musste, unbedingt und auf alle Fälle ersparen! Wie sehen Sie das Ganze? Vielen Dank bereits im Voraus für Ihre Antwort.

von Kasperle85 am 27.06.2016, 08:11



Antwort auf: Mononukleose

Liebe K., auch andere, denen Sie begegnen, könnten das EB-Virus ausscheiden, sodass man letztendlich damit rechnen muss, dass man bis zum Erwachsenenalter auf jeden Fall damit in Kontakt kommen wird. Bei Kindern unter 5 Jahren verläuft die Ansteckung aber eher milde, d.h. entweder ohne Symptome oder mit denen eines harmlosen grippalen Infekts, sodass ich in Ihrem Fall auch keine Bedenken hätte, dass der Halbbruder zu Besuch kommt. Er muss den Kleinen ja nicht abschmusen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 27.06.2016