Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Meningokokken B Impfung

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Frage: Meningokokken B Impfung

Nicile2020

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Guten Abend Herr Dr. Busse, wir sind absolute Impfbefürworter. Unser Baby 6 Monate ist gegen alles geimpft, was bis zu diesem Alter möglich ist, mit Ausnahme von Meningokokken B. Unser Kinderarzt empfiehlt es dringend. Kinderärzte von Freunden raten ab und auch von der STIKO gibt es die Empfehlung ja nur für Menschen mit bestimmten Erkrankungen. Ob ein Baby eine dieser Erkrankungen hat, muss ja noch nicht erkennbar sein. Wir haben uns u.a. auf der Seite des RKI zur Meningokokken B-Impfung eingelesen und sind sehr verunsichert und hätte deshalb gerne Ihre Meinung. Woran liegt es, dass die STIKO keine Empfehlung für alle Säuglinge ausspricht - wird das bald kommen? Langzeitstudien wird es nach der kurzen Zeit, seit die Impfung zugelassen ist, noch nicht geben? Kann es bei so neuen Impfstoffen zu Spätfolgen kommen? In dem Bericht stand, dass nicht sicher ist, wie effektiv die Impfung überhaupt ist, wie lange die schützenden Antikörper überhaupt erhalten bleiben und es ist von mehreren B-Stämmen die Rede, die teilweise mit der Impfung gar nicht abgedeckt werden. Was für uns auch unverständlich ist, dass ca.10 % der Bevölkerung die Bakterien in sich tragen, dennoch aber so wenige Menschen jährlich daran erkranken? Auch wurden in dem Bericht die starken Nebenwirkungen benannt und hier u.a. auf das wohl lebensbedrohliche Kawasaki-Syndrom hingewiesen. Wie schätzen Sie das ein? Lohnt sich die Impfung oder stehen die Nebenwirkungen und Unsicherheiten in keinem Verhältnis? Vielen Dank bereits im Voraus für Ihren Rat.


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe N., die Gründe, warum die STIKO bisher keine allgemeine Impfempfehlung gegen Meningokokken B ausgesprochen hat, sind vielfältig, denn die Behörde muss natürlich abwägen zwischen dem Nutzen einer Impfung und auch den dadurch verursachten Kosten. Dass es keine Empfehlung gibt, spricht aber nicht gegen die Qualität und Wirksamkeit der Impfung, die sich seit einigen Jahren in Großbritannien, wo die Erkrankung sehr viel häufiger auftrat, sehr bewährt hat. Auch die Sicherheit und Verträglichkeit entspricht der aller sonstigen Routineimpfungen. Gemeinsam mit vielen anderen Kollegen, unter Anderem auch unserem Impfexperten Prof.Heininger, kann ich deshalb nur sagen: ich würde meine Kinder auch gegen Meningokokken B mit einer Impfung schützen wollen. Egal ob die Krankheit selten ist und der Schutz nicht 100% - was es übrigens bei keiner Impfung gibt. Alles Gute!


Feuerschweifin

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Unser Kinderarzt und auch Dr. Busse empfehlen diese Impfung ausdrücklich. In UK ist sie Standard, ohne signifikante Probleme. Der häufigste Meningokokken-Stamm, an dem Kinder in Deutschland erkranken, ist der Stamm B. Ob die StIKo etwas empfiehlt, ist halt leider leider auch eine Kostenfrage, es geht bei den Empfehlungen um die gesamtgesellschaftlichen Vorteile, nicht um die individuellen. Wenn man Kosten für die Behandlung von, Behinderung und Tod nach einer Meningokokken B - Infektion vergleicht mit den Kosten einer flächendeckenden kostenlosen Impfung, dann überwiegen letztere. Prävention für alle wäre also teurer als die Kosten, die die betroffenen Kranken verursachen. Leider sind auch das knallharte Fakten, die über Empfehlungen entscheiden.


Mamamaike

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Hallo, lies mal beim NHS nach, da findest Du noch weitere Informationen. Und auf Nebenwirkungen muss ja hingewiesen werden, wenn es seriös ist, aber da ist ja alles enthalten, auch wenn es extrem selten ist. Viele Grüße


bina2020

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Hallo. Meine Kinderärztin überließ uns die Entscheidung ob geimpft wird oder nicht. Für uns war klar die Impfung kann Leben oder Gliedmaßen retten also ein klares JA. Nachdem ich das der Kinderärztin mitgeteilt habe, hat sie gesagt, dass sie ihre eigenen Kinder auch geimpft hat und ... "wer soetwas schon einmal gesehen hat der lässt seine Kinder auf jeden Fall impfen". Die Erkrankung ist zwar nicht sehr häufig, aber ich will nicht die Eine von soundsovielen sein, deren Kind darunter leiden muss bzw im schlimmsten Fall stirbt. Aber wie meine Vorrednerin schon geschrieben hat... es ist eine Kostenfrage. Die Men. B ist bei uns am häufigsten. Weiß auch nicht warum dann die C im Impfprogramm ist. Sieh dir mal Berichte von Betroffenen an vll erleichtert dir das diese Entscheidung. Will dir jetzt nichts einreden, schließlich ist es eure Entscheidung und vermutlich weiß man noch nicht viel über Langzeitfolgen. Aber denke schon, dass ein Impfstoff hierzulande ordentlich geprüft wird, bevor er auf die Bevölkerung "losgelassen" wird. Uns wurde gesagt das ist die Impfung mit den meisten Nebenwirkungen ... und hoher Wahrscheinlichkeit für Fieber. Unsere Kleine hat erst 1 Teilimpfung bekommen und gut vertragen. Sie hatte zwar Schmerzen am Bein wo sie die Impfung bekam aber das war mit Schmerzzapferl gut in den Griff zu bekommen. Fieber hatte sie nicht und nach 2 Tagen war alles erledigt. Nächste Woche gibt es die 2. Teilimpfung hoffe, dass es ihr da auch so gut geht. Alles Gute


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