Neuro
Hallo Herr Dr. Busse, ich hatte heute ein Elterngespräch über meinen fast fünfjährigen Sohn im Kindergarten, bei dem die Erzieherin meinte, dass er bei manchen Situationen, z. B. beim Wasserfarben malen nur mit der rechten Malhand arbeite, die linke Hand dabei aber hängen lässt oder aber in die Luft hält, nicht aber das Blatt festhält. Auf meine Nachfrage ruderte sie aber dann schon zurück und meinte, er mache das nur manchmal. Auf Fotos, die sie mir gezeigt hat, machte er es genau 1x und zuhause ist mir sowas noch nie aufgefallen. Da benutzt er eigentlich immer beide Hände, z. B. beim Sägen, klettern, rasseln, schneiden usw. Sie meinte, ob ich nicht vielleicht zur Ergotherapeutin gehen möchte, was ich aber verneinte, weil ich zuerst die U-Untersuchung beim Kinderarzt in zwei Monaten abwarten möchte. Ich selbst bin Sozialarbeiterin und beobachte meine Kinder eigentlich selbst sehr genau und so bin ich ein bisschen verwundert, weil mir so gar nichts aufgefallen wäre. Die Erzieherin war letztes Jahr beim Elterngespräch auch schnell dabei, Ergotherapie zu empfehlen, weil unser Sohn damals noch nicht gerne malte und bastelte und auch den Stift noch falsch hielt, was sich aber zwei Monate später von selbst erledigt hatte. Damals meinte sie nur, sie wolle ja nur nichts versäumen. Wie sehen sie die Situation? Vielen Dank und liebe Grüße Sabine
Liebe N., manchmal kommt es mir so vor, als ob unsere Kinder ohne irgendeine "Therapie", sie es nun Ergotherapie, Logopädie oder was auch immer, gar nicht mehr in der LAge wären, sich normal zu entwickeln. Vor allem sind es leider Erzieherinnen, die aufgrund mangelnder Ausbildung und immer mit dem gutgemeinten "ja nichts zu versäumen", den Kindern nicht die Zeit lassen, die sie brauchen dürfen und vergessen, dass eben jedes Kind seinen eigenen Fahrplan haben darf. Die Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt abzuwarten und das mit ihm zu besprechen, ist genau das richtige. Alles Gute!
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