Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Labialsynechie nicht chirurgisch öffnen?

Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse
Kinderarzt
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Frage: Labialsynechie nicht chirurgisch öffnen?

steff317

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Hallo Hr. Dr. Busse, meine Zwillingsmädchen (17,5 Monate) haben seit ihrer Geburt verklebte Schamlippen. Meine ehemalige Kinderärztin hatte mir daher Ovestin verschrieben, was ich teilweise bis zu 4x täglich aufgetragen habe. Innerhalb von 4 Wochen lösen sich dann auch die Schamlippen von einander, verklebten allerdings innerhalb weniger Tage, wenn ich (wie mit der Kinderärztin abgesprochen) mit der Hormonbehandlung aufgehört habe. So hatte ich bis zum 12. Monat dauerhaft gesalbt. Nun sind wir umgezogen und mussten auch den Arzt wechseln, dieser ließ von einem Hautarzt erst einmal abklären, dass es sich nicht um ein Lichen handelt. Ovestin soll ich nun seit 5 Monaten gar nicht mehr nehmen. Zwischenzeitlich ist eine meine Töchter "spontan aufgegangen", woraufhin der Hautarzt riet, da die Mädels eineiig sind, abzuwarten, dass sich die zweite vielleicht anschließt. Leider ist die erste nach knapp 5 Wochen wieder zugewachsen, sodass wir erneut zum Arzt gegangen sind. Wir bekamen eine Überweisung zum Kinderchirurg, dieser schaute kurz auf die Scheide der einen, sah sich nicht mal die andere an und sagte: beide operieren! Sie will allerdings die Kinder nicht aufschneiden sondern aufREIßEN. Was soll das denn?! Ist das gängige Praxis? Der OP-Termin ist in 3 Wochen. Ich habe jetzt einiges über das Thema gelesen, vor allem, da meine Mädels 0 Probleme mit der Verklebung haben, frag ich mich, ob dieser Eingriff wirklich notwendig ist, zumal ich nun gelesen habe: Zitat: "In keinem Fall darf die Synechie chirurgisch geöffnet werden. Die entstehenden Narben führen zu weiteren Verklebungen und dauerhaften Problemen." (Chirurgische Korrektur kongenitaler Fehlbildungen (FRAUENARZT Nr.47 (2006), Seite 38)) Ovestin hatte doch geholfen, wie lange darf denn eine Behandlung damit dauern? Ich bin gerade so unsicher und will meinen Kindern nichts zumuten, was evtl total überflüssig und vllt sogar gesundheitsschädlich ist. Bitte um Antwort(en) Vielen Dank im Voraus Steffi


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe S., ich kann kaum glauben, dass jemand noch auf die Idee kommt, eine Labiensynechie gewaltsam, wenn auch in Narkose, "aufzureißen", wenn es mit der Hormonsalbe eine sanfte Methode gibt. Diese sollte allerdings nicht länger als 4 Wochen aufgetragen werden und danach die Schamlippen intensiv z.B. mit einer Panthenolcreme gepflegt werden, damit sie nicht mehr verkleben. Im Zweifelsfall kann Ihnen ein Kindergynaekologe das noch einmal genau zeigen. Alles GUte!


DannaM

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Hallo. wir haben das Problem Gott sei Dank nicht. Aber ich würde mir da an deiner stelle lieber noch mehr Meinungen einholen. ich glaube ein kinder gynäkoloke wäre da die erste Wahl. LG


steff317

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Hallo! Vielen Dank für die Antworten. Wir waren heut morgen gleich nochmal bei der Kinderärztin, welche mir auch sofort von der OP abriet. Mit etwa 4 Jahren soll bei beiden erneut eine "Salbentherapie" gemacht werden, wenn sich bis dahin keine Probleme (Harnwegsinfekt, etc) zeigen. Sollte es dann nicht anschlagen, warten wir den Beginn der Pubertät ab, wenn die Hormone von selbst aktiv werden sollen. Wenn die kleinen Schamlippen dann noch verklebt sind, kann man sich immer noch Gedanken über einen Eingriff machen. Die Antwoten hier und die meiner KiÄ klingen für mich wesentlich einleutender und beruhigen mich ungemein, sodass ich den OP Termin bereits abgesagt habe. Liebe Grüße Steffi


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