Soph0612
Guten Nachmittag, mich würde Ihre Einschätzung zum Thema Kopforthese interessieren, da heute der Kopf meines Sohnes in einer Uniklinik vermessen wurde und ich nun etwas unschlüssig mit dem weiteren Prozedere bin... Mein Sohn ist knapp 9 Monate alt und hat einen seitlich abgeflachten Kopf. Die Messung heute hat einen Wert von 1,0 ergeben, lt. Arzt damit wohl eine moderate Schädelasymmetrie aber vom Wert eher im oberen Bereich (hin zu starker Asymmetrie, die ab 1,2/1,3 beginnt). Es ist quasi wie ein Parallelogramm verschoben, das heißt man kann zudem leicht eine Verschiebung der Ohren und der Stirn erkennen. Ich habe etwa 4 Wochen nach Geburt mit Osteopathie begonnen, da mir aufgefallen ist, dass mein Sohn eine Lieblingsseite hat. Dort hatten wir bis vor 3 Monaten dann etwa alle 4 Wochen eine Sitzung. Ich habe versucht ihn anders zu lagern, sodass er nicht mehr auf seiner Lieblingsseite ist. Mit etwa 5 Monaten haben wir 6 Einheiten Physiotherapie gemacht, dort ist der Therapeutin eine schiefe Haltung des Halses aufgefallen und eben die Asymmetrie (mein Sohn konnte zum Beispiel in Bauchlage auch einen Arm besser anheben als den anderen, da sein Körper auf eine Seite "kippte"). Mittlerweile schläft er überwiegend auf der Seite (nicht mehr auf der Lieblingsseite sondern der anderen Seite), ist sehr aktiv und robbt, krabbelt und zieht sich in den Stand. Also ist eigentlich kaum noch Druck auf dem Kopf. Trotzdem ist nach wie vor die Schädelasymmetrie vorhanden. Mein KiA meinte von Anfang an, dass sowas eben kommt, weil man die Kinder jetzt eben auf den Rücken legen soll und das würde sich komplett verwachsen bzw später wären ja die Haare drüber... Der Arzt heute meinte, dass man nicht mehr davon ausgehen kann, dass sich das verwächst. Es wird eventuell noch etwas besser werden, aber das kann natürlich niemand vorhersagen. Mir wurde jetzt kein Helm empfohlen, da der Arzt so eine Empfehlung nicht aussprechen sondern neutral alle Möglichkeiten wie der Kopf sich verändern könnte (oder auch nicht) erklären möchte. Haben Sie Erfahrung damit? Mir ist bewusst, dass Sie auch nicht in die Zukunft schauen können, wie sich der Kopf meines Sohnes ohne Helm entwickeln wird, aber ist eine solche Behandlung bei unserer Ausgangslage empfehlenswert? Ich möchte mir später einfach keine Vorwürfe machen, dass ich nicht gehandelt habe, sollte sich der Kopf eben nicht von alleine "normalisieren"... Allerdings sind die Kosten dieser Helmtherapie natürlich auch nicht gerade gering. Ich bin also hin und hergerissen und mit der Entscheidung etwas überfordert 🙈 Entschuldigen Sie meinen sehr langen Text, ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antwort und wünsche schon einmal ein schönes Wochenende!
Hallo Soph0612, So ganz kapiere ich das alles nicht: Sie waren heute in der Uni in einer "Spezialambulanz". Und wenn die keinen Helm empfehlen ( ich kenne in 20 Jahren Praxis ein einziges Kind mit Helm ), dann ist doch alles gut. Kein Kopf muss völlig symmetrisch sein/ werden und tatsächlich ist meine Erfahrung auch, dass die Verwachsungstendenz in der Regel sehr gut ist. Aber nochmals: ich kann das aus der Ferne und ohne Kind quasi nicht beurteilen, würde mich aber auf die Therapie oder eben Nicht-Therapie Empfehlung einer Spezialambulanz verlassen Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel