Melissa91
Guten Tag Herr Dr Busse, meine Tochter (3) ist am Samstag auf einen Kindergeburtstag eingeladen. Es werden circa 7 Kinder dabei sein plus je ein Elternteil. Aus meiner Familie sind alle Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 geimpft, dennoch habe ich vorgeschlagen die Kinder vorher auf Corona zu testen. Die Kinder gehen schließlich alle in unterschiedliche Kita Gruppen und haben darüber hinaus noch weitere Kontakte außerhalb. Ein Kind hat seit ein paar Tagen Husten, die Mutter hat es nicht getestet und beim Kinderarzt ,,abhören“ lassen. Explizit gefragt bezüglich des Geburtstags hat sie nicht. Nun erklärten mir die anderen Mamas, es würde kein Sinn machen, symptomfreie Kinder zu testen, die Mutter des hustenden Kindes beteuert es sei schon viel besser und quasi kaum noch da. Wie sehen Sie das als Kinderarzt? Wir testen unsere Tochter regelmäßig vor Treffen mit anderen Ungeimpften und würden das eigentlich auch gerne beibehalten um ein Infektionsrisiko gering zu halten. Unsere Tochter findet den Spuck-Test lustig und es ist kein Problem. Sind wir da zu ängstlich mit ihr?
Liebe M., die Frage sollte grundsätzlich sein, ob es angesichts steigender Inzidenzen von COVID-10 gerade bei den Kindern sinnvoll ist, solche größeren Feiern mit Kinder aus unterschiedlichen sonstigen sozialen Gruppen auszurichten. Ich würde davon abraten vor allem dann, wenn das Treffen im geschlossenen Raum stattfindet. Vorher alle zuverlässig testen kann die Sicherheit erhöhen, erzwingen kann man das natürlich nicht. Alles Gute!
3wildehühner
Du wirst die anderen Eltern nicht dazu zwingen können, sich und die Kinder zu testen. Wenn dir das Risiko zu hoch ist, musst du die Einladung absagen. Du trägst nur die Verantwortung für dein Kind.
Mitglied inaktiv
Ich sehe es genauso wie 3wildehühner. Du kannst niemanden zwingen vor der Feier sein Kind testen zu lassen. Wenn es dir zu heikel ist, musst du absagen.
Melissa91
Ja, das sehe ich genauso! Ich kann natürlich niemanden zwingen, will ich auch gar nicht. Die Frage war aber eine andere: ist es in Anbetracht der aktuellen Situation übertriebene Vorsicht abzusagen vor dem Hintergrund des Infektions-Risikos und Risiken wie Long Covid bei Kindern?
E.M.M.A
Ich glaube dass es schwer ist etwas zu raten (mathematisch könnte das Risiko gering sein). Listerose kommt im Durchschnitt jährlich keine 500 mal vor in Deutschland (gesamt, nicht nur Schwangere) Trotzdem wird dir jeder Arzt zur Vorsicht während der Schwangerschaft raten, weil man das Risiko damit minimieren oder gar ausschließlichen kann. Was ich damit sagen will: wenn man damit klar kommt das eine Ansteckung und eventuelle Folgen möglich sind, wäre es eine Option die Feier zu erlauben. Wenn es für dich undenkbar ist das so zu sehen würde ich es nicht tun, denn hinterher kannst du weder das Forum verantwortlich machen noch die Zeit zurück drehen oder die geringe Wahrscheinlichkeit anprangern.
Nevermore77
Wäre mein Kind eingeladen und ich würde gebeten uns zu testen, würde ich das selbstverständlich machen, egal wie ich selbst dazu stehe! Finde es auch völlig iO und nicht übertrieben! Liebe Grüße
Cpt_Elli
Ich finde es auch nicht übertrieben. Hier in Bayern wird empfohlen, KiTa/KiGa-Kinder 2x die Woche freiwillig zu testen, dafür gibt es sogar kostenlose Selbttests, verteilt über die Betreuungseinrichtung in Kooperation mit Apotheken. Ob Spuck-/Rachen- oder Nasentest: Überstehen die Kinder ja problemlos (hatten wir alles schon und kennt ihr sicher auch) und dauert auch nicht lang. Was sind denn die Argumente der anderen Eltern? Außer dass es "keinen Sinn macht"? Als Vorsichtsmaßnahme kann man es ja trotzdem machen, wenn sich andere damit wohler fühlen. Wenn es dort eine sehr starke Antihaltung gibt, würde ich mir leider auch Gedanken über den Impfstatus der Erwachsenen machen. Nach meiner Erfahrung korreliert leider die Testbereitschaft bei Kindern mit dem eigenen Impfstatus. Aber mehr schreibe ich nicht, sonst geht wieder der Aufschrei hier los ;-). Für mich ist nur die Infektion meines Kinds einfach auch keine Option.
