Mina0704
Sehr geehrte Frau Althoff, können Sie mir bitte bzgl. folgender Situation weiterhelfen? Mein Sohn ist 5 Jahre und 4 Monate alt und besucht seit ca. 4 Monaten einen neuen Kindergarten. Generell macht er viel Quatsch und hört nicht damit auf, wenn man es zu ihm sagt. Es bringt einen manchmal zur Verzweiflung weil eine Situation auf die andere Situation mit ihm folgt. Er war schon immer so, jedoch hat dies seit ca. einem Monat ein extremes Ausmaß angenommen. Der Kindergarten möchte deswegen eine Integrationskraft für ihn beantragen. Wobei wir demnächst einen Ergotherapieplatz erhalten werden. Denken Sie, die Ergotherapie kann ihm weiterhelfen? Er ist sich ja dessen bewusst was er tut, und er hat Spaß daran, andere zu ärgern. Sonst zeigt er jedoch keine Auffälligkeiten. Ca. 1-2 pro Woche berichtet der Kindergarten mir, was er getan hat. Beispiele sind: Er schießt die Kinder mit Sand ab oder er frühstückt unter dem Tisch und ärgert dabei die anderen Kindern. Er hört dann auch nicht auf, weil er so lustig findet. Es sind immer wieder diverse Einzelfälle von denen der Kindergarten berichtet und das Problem ist, dass er weitermacht und nicht aufhört. Der alte Kindergarten (hier war er über ca. 3 Jahre) hat uns sehr selten über sein Verhalten erzählt und selbst Grenzen aufgezeigt. Dennoch war er da auch nicht gerade einfach. Macht eine Integrationskraft überhaupt Sinn? Er ist nur 20 Std pro Woche im Kindergarten und es sind 24 Kinder und 4 Erzieher in der Gruppe. Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Hallo Mina, eine schwierige Situation. Wie Sie es beschreiben, tendiert Ihr Sohn ja offenbar generell zu diesem Verhalten, was sich nun durch den Wechsel vielleicht noch verstärkt hat. Überlegen Sie doch mal, ob zusätzliche Veränderungen im Umfeld aufgetreten sind, die das auch erklären könnten und ob man daran was tun könnte. Prinzipiell würde ich Ihnen raten, das Verhalten Ihres Sohnes regelmäßig mit ihm zu besprechen, Bücher dazu zu lesen und ihn auch z.B. zu fragen, wie er das denn umgekehrt fände etc. Ich kann mir gut vorstellen, dass er von der Ergotherapie profitiert, ob die aber alles "lösen" kann, kann ich Ihnen nicht sagen. Vielleicht kann Ihnen der Therapeut/-in zusätzlich Übungen für daheim zeigen, damit Ihr Sohn zwischendurch ein bisschen "runterfahren" kann. Die zusätzliche Integrationskraft im Kindergarten könnte sicherlich das Personal etwas entlasten und entsprechend wäre auch mehr Zeit da, um auf Ihren Sohn einzugehen. Ich halte das daher für eine gute Idee. Waren Sie schon für die U9 beim Kinderarzt? Sonst würde ich auch hier die Problematik mal besprechen. In der Regel sollen die Kinder hier ja auch malen, ausschneiden, Übungen nachmachen etc., um die Entwicklung beurteilen zu können. Hier lässt sich auch oft das Verhalten, die Konzentrationsfähigkeit, die Bereitschaft mitzumachen etc. beurteilen. Ggf. würde man sonst auch mal eine kinderpsychologische Vorstellung bzgl. eines möglichen ADHS in Betracht ziehen. Das ist aber nun natürlich von mir nur aus der Ferne in den Raum geworfen, ohne Ihren Sohn zu kennen oder gesehen zu haben. Ich möchte Ihnen daher überhaupt keine Angst machen, sondern nur erklären, was in solchen Situationen eventuell ein weiteres Vorgehen sein kann. Ich verlinke Ihnen auch noch zwei unserer Expertenforen anbei, vielleicht bekommen Sie hier noch andere Meinungen, Hilfestellungen oder Ähnliches aus anderen Blickwinkeln. https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/ergotherapie https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/entwicklung-von-babys-und-kindern Ich hoffe, Sie finden eine Lösung für Ihren Alltag, welche auch immer das sein mag. Bis dahin viel Geduld und viele Grüße!