Thüra
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, unsere Tochter (3 1/2 Jahre) ist gesund und völlig normal entwickelt. Im Kindergarten fällt sie positiv auf. "Ein gelassenes, zufriedenes Kind" sagen die Erzieher. Alle Entwicklungsphasen sind normal und, wie ich selbst fachlich beurteilen kann, zeitgerecht verlaufen. Ihre orale Phase haben wir ausgeprägt in Erinnerung. Nun fällt uns mit wachsender Besorgnis folgendes auf: seit etwa 3 Monaten nimmt unsere Tochter alles in den Mund. Sie steckt kleine Gegenstände in den Mund, leckt an Gegenständen oder an unseren Händen und Armen. Besonders auffällig ist, dass sie oft ihre Finger in den Mund steckt und darauf herumkaut oder im Mund mit den Fingern herumstochert. Bis jetzt haben wir dieses Verhalten ignoriert, in der Annahme, es werde sich sicher schnell und von allein legen. Aber im Gegenteil - es wird immer schlimmer! Randinfos, die vielleicht wichtig sein könnten: Das Milchgebiss ist schon lange vollständig. Die Zähne sind sehr gut gepflegt und vollkommen gesund. Ebenso die Mundschleimhaut. Den Schnuller (als Einschlafhilfe) haben wir ihr mit ca. 1 1/2 Jahren problemlos abgewöhnen können. Sie ißt gern und verlangt auch danach, wenn sie keinen Hunger hat. Sie braucht sehr lange, um zur Ruhe zu kommen bzw. in den Schlaf zu finden. Bis zu zwei Stunden nach einem anstrengenden Tag sind normal. Das war von Geburt an so. Sie pult phasenweise an Finger- und Fußnägeln. Meine Fragen zum oben beschriebenen Problem an Sie sind nun: Woran kann das liegen / warum macht sie das? Ist eine nochmalige orale Phase in diesem Alter möglich? Sehen Sie die Notwendigkeit einer medizinischen Diagnostik, im Hinblick auf eine Mangelerscheinung? Wie würden Sie darauf reagieren? Wir würden uns über eine Antwort von Ihnen sehr freuen, da wir mit der Problematik allein langsam überfordert sind! Vielen Dank! Mit freundlichem Gruß Thüra
Liebe T., wenn die Erzieherinnen im Kindergarten Ihre Tochter als "gelassenes zufriedenes Kind" bezeichnen, dann kann es doch mit ihr nicht so schlecht stehen, oder? Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Sie sich ein wenig zurücknehmen würden und Ihre Tochter so nehmen wie sie ist mit ihren zeitweisen "Marotten". Und nicht so wichtige Dinge einfach gelassen sehen und das auch so ausstrahlen, denn auch unterschwellige Sorgen der Eltern können Kinder unter Druck setzen. Alles Gute!
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