Jasmin.S
Hallo Herr Dr. Busse, ich habe gleich zwei Fragen, zu vermutlich zwei zusammenhängenden Themen. Mein Sohn wird in wenigen Tagen 3 Jahre. Seit er ca. 1 Jahr alt ist, hat er ein Ekzem um den Mund herum, das von Anfang an so schlimm war dass wir 'elidel' verschrieben bekamen. Diese Salbe benutze ich seitdem 1 bis meistens 2 Mal am Tag. Das Ekzem verschwindet dadurch nicht aber die Stellen sind dann zumindest nicht offen oder blutig. Schlimmstenfalls mal etwas nässend. Inzwischen hat er weitere Stellen an beiden Händen, Ellenbogen, Ohren bekommen. Außerdem, in Form eines "Nummulären Ekzems", über beide Beine verteilt. Diese weiteren Stellen sind nicht so schlimm wie im Gesicht, daher verwende ich hier nur fettende Cremes. Bisher Neuroderm Lipo. Ich habe kürzlich mal wieder andere Cremes probiert und bin nun bei der Halicar Creme gelandet, die anscheinend besser hilft. Meine erste Frage ist, ob ich über die elidel Salbe die Halicar Creme geben darf. Denn die elidel allein ist nicht fettend genug. Meine zweite Frage bezieht sich auf Magen-Darm-Symptome. Es ist aufgefallen dass mein Sohn (eigentlich schon immer) häufig einen sehr aufgeblähten Bauch hat. Zudem hat sich nun seit seinem letzten Magen-Darm-Infekt vor über 3 Monaten seine Verdauung nicht wieder richtig normalisiert. Er hat häufig Bauchweh, täglich sehr starke Blähungen, täglich breiigen, bis hin zu komplett flüssigen Stuhl und diesen auch mindestens 4-5 Mal täglich. Zusammfassend (Haut und Bauch) lag nun der Verdacht einer Unverträglichkeit nahe. Ihm wurde Blut abgenommen, es sollte "alles was man darüber untersuchen kann" geprüft werden und das Ergebnis war: Keine auffälligen Befunde. Einerseits gut, andererseits auch nicht, denn aufgrund der Symptome ist doch irgendwas nicht in Ordnung. Meine Frage hierzu ist... Und nun? Was soll ich jetzt tun, wie weiter vorgehen? Das Ergebnis beunruhigt und verunsichert mich mehr, als dass es irgendwas besser macht... Welche anschließende Untersuchung wäre nun sinnvoll? Oder mache ich mir zu viele Sorgen und sonstige mögliche Gründe wären nun harmlos? Vielen Dank vorab für Ihren Rat und Ihre Meinung. Viele Grüße, J.S.
Liebe J., ich kann kaum glauben, dass Sie seit 2 Jahren die entzündliche Stellen um dem Mund behandeln, ohne dass es eine entscheidende Besserung gab - und wohl auch ohne dass eine klare Diagnose gestellt und eine wirklich wirksame Behandlung eingeleitet wurde. Für mich hört es sich - mit aller Einschränkung aus der Ferne wie eine "periorale Dermatitis" an, die man erfolgreich mit einer lokalen Lotion mit Metronidazol oder Erythromycin (z.B. "Metrogel") behandeln kann. Zuvor müsste allerdings Ihr Kinderarzt oder ein mit Kindern erfahrener Hautarzt die Diagnose stellen und das Mittel verordnen. Auch für die anderen Hautpartien gilt: zuerst eine klare Diagnose: ?? Neurodermitis?? - und dann intensive Behandlung. Viele weitere Informationen zum Thema Neurodermitis finden Sie in unserem Themen-Spezial: Neurodermitis bei Babys und Kindern. Was die "Bauchbeschwerden" angeht, so kann man leider viele "Unverträglichkeiten" nicht durch eine einfache Blutuntersuchung feststellen. Probleme können z.B. viele Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln machen. Und es gibt nicht wenige Menschen, bei denen Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, die in vielen Nahrungsmitteln vorkommen, im Dünndarm schlecht resorbiert werden und dann zu Beschwerden wie bei Ihrem Sohn führen. Das Stichwort heisst "FODMAP" (https://www.mri.tum.de/sites/default/files/seiten/fodmap-konzept_juni_2018.pdf) Am besten kann das ein Kinder-Gastroenterologe klären. Dazu müssten Sie bitte auch mal über 2 bis 4 Wochen ein Ess- und Trink- und Beschwerdetagebuch führen. Alles Gute!
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