Hellen8
Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine beiden Söhne waren bei der Geburt, 3 Wochen vor Termin geholt, 44 cm groß. Jetzt sind sie, 4 1/2 Jahre und 90 cm groß. Ihnen wird eine Wachstumshormontherapie empfohlen, da sie kein Aufholwachstum zeigten. Diagnose SGA. Ihre genetische Zielgröße wäre 1,70 m, ihre jetzige Prognose ist aber nur 1,60 m, wenn sie so weiter wachsen wie bisher. Ihr Knochenalter ist ca. 1 1/2. Das würde aber doch bedeuten, dass sie 3 Jahre länger wachsen und somit ihr Defizit zwar spät, aber doch am Ende aufholen können. Mein Mann, 1,69 cm, und ich, 1,57 cm, waren auch sehr klein als Kind, und wir sind erst sehr spät gewachsen, allerdings waren wir nicht so extrem klein. Ist denn eine Wachstumshormontherapie wirklich nötig? Habe von Leukämiefällen und Herz-Kreislaufproblemen in jungen Jahren gehört, bedingt durch das starke Aufholwachstum. Sie würden mit Therapie die ersten 2-3 Jahre ca. 12 cm im Jahr wachsen. Die Therapie soll dann bis zum Ende der Pubertät fortgeführt werden, das wären ja ca. 15 Jahre! Das kann doch auf Dauer nicht gut sein. Zumal sie auch ausreichend Wachstumshormon produzieren. Könnte man auch nach 3 Jahren wieder aufhören? Es heißt sie würden dann die gewonnenen cm wieder verlieren. Ist das wirklich so? Und wenn ja warum? Stellt der Körper die eigene Wachstumshormonproduktion ein, wenn man künstlich Hormone zuführt? Vielen Dank für Ihre Antwort!
Liebe H., bei der Entscheidung ob bei Kindern, die bei Geburt zu klein waren und weiter unter der Norm wachsen eine Behandlung mit Wachstumshormon durchgeführt werden soll, sind viele Aspekte zu berücksichtigen und es gibt kein eindeutiges "Ja" oder "Nein". Bitte nehmen Sie sich Zeit, das Thema mit dem behandelnden Kinder-Endokrinologen und Ihrem Kinderarzt ausführlich zu besprechen. Alles Gute!
