Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Isst mein Kind zu wenig und wächst deshalb nicht oder ist es die Krankheit?

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: Isst mein Kind zu wenig und wächst deshalb nicht oder ist es die Krankheit?

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Ich hoffe, dass ich in diesem Forumsteil richtig bin - Guten Abend Herr Dr. Busse! Ich mache mir große Sorgen um meinen Sohn, bin jeden Abend beim Abendbrot den Tränen nahe und möchte bei Ihnen gerne eine weitere Meinung einholen. Vorab meine konkreten Fragen, denn ich fürchte der Text wird etwas konfus: - Isst unser Sohn zu wenig oder holt er sich alles, was er benötigt? - Ist er so klein (80 cm mit 2 Jahren), weil er so wenig isst und ggf. nicht mit allem versorgt ist? - Wie schaffen wir es, dass er am Tisch sitzen bleibt bzw. sollten wir das so hinnehmen? - Können schwere Erkrankungen und Cortison (unterhalb des Schwellenwertes) direkt Wachstumsverzögerungen auslösen? Zum Hintergrund: Unser Sohn ist am 2.6.2013 geboren. Er hatte fast 4 Kilo und 53 cm, also völlig normal und kräftig bei der Geburt. Beim Stillen fiel es nicht auf, aber als ich ihn mit 5 Monaten auf die Flasche umstellte, merkte ich bereits, dass er bei keiner Mahlzeit mehr als 80 ml trank. Das blieb so, bis er über 1 Jahr war. Brei hat er von Anfang an gegessen, aber immer nur kleine Mengen. Zwischenzeitlich verweigert er Nahrung auch komplett von Anfang an, Brei wurde ausgespuckt, Essen jetzt auch noch gerne und oft. Mittlerweile isst er ganz normale Nahrung, wie wir auch, aber er isst unglaublich wenig. Außerdem kann er einfach nicht am Tisch sitzen bleiben, was ich ihm aber sehr gerne beibringen würde. Oft haben wir uns vorgenommen, dass er nur etwas bekommt, wenn er auch sitzen bleibt. Aber da er regelmäßig nach 2-3 Happen vom Stuhl geht (Hochstuhl geht gar nicht, da würde er sich herausstürzen und ihn mit Gewalt am Tisch halten macht auch keinen Sinn), laufen wir ihm schon häufig mit dem Löffel oder dem Brot hinterher, damit er überhaupt etwas isst. In der Kita gibt es dieses Problem übrigens wohl nicht und er isst dort insgesamt auch besser. Ein Tag, an dem er sehr viel isst, sieht in etwa so aus: Morgens 1/2 Scheibe Brot, vormittags ein Fruchtriegel, mittags 1 Portion vergleichbar einem Gläschen für 12 Monate, nachmittags 1 Banane, abends eine Erwachsenen-Handvoll eines warmen Gerichts bzw. ein Brot, ggf. noch ein Joghurt. Das klingt vielleicht gar nicht schlecht, kam aber das letzte Mal z.B. im März !!! vor. In der Regel (z.B. heute) sieht es aber so aus: Morgens 3-4 Happen Brot, 1 kleiner Becher Kakao, in der Kita noch etwas Brötchen, mittags verweigert, gegen 14 Uhr ein kleines Obstgläschen, nachmittags 1/2 Fruchtriegel, 2-3 Gummibärchen, 3 Salzstangen, 1/4 Scheibe Schwarzbrot, abends nach 2 Löffeln verweigert und spielen gegangen. Dabei hat er normalerweise 2-3 Mal am Tag festen und viel Stuhlgang - ich frage mich immer, wo das eigentlich herkommt. Er trinkt aber zum Glück viel und gerne Wasser - etwa 500-800 ml am Tag. Da er zu den Mahlzeiten so wenig isst, neige ich durchaus dazu, ihm zwischendurch mit Fruchtriegeln, Obst oder Milchbrötchen, Frischeiwaffeln (sowas isst er dann auch meisten!), etc. Kalorien zukommen zu lassen, fühle mich aber nicht gut dabei. Manchmal möchte ich ihn bei den Mahlzeiten einfach nehmen und etwas in ihn hinein stopfen....und mir Mühe beim Kochen für ihn zu geben und es mit Kreativität zu versuchen, das habe ich auch schon hinter mir gelassen.... Nun zu seinem Erscheinungsbild, aufgrund dessen alle sagen, dass er doch ok sei, obwohl er so wenig isst... Er ist ja gestern 2 geworden, wiegt angezogen 10,5 Kilo und misst 80 cm. Er ist motorisch und in der Sprachentwicklung sehr weit, spricht ganze Sätze, redet viel und gerne, bewegt sich flink und sicher. Seine geringe Größe ist es, die mir am meisten Sorgen bei der Sache macht. Der Arzt hat bei der U7 Minderwachstum festgestellt und wenn er nicht bald wächst, dann möchte er Wachstums- und Schilddrüsenhormone und ein bestimmtes Enzym der Bauchspeicheldrüse kontrollieren. Mein Mann ist 1,75 cm, ich bin 1,72 cm groß (in der Kindheit waren wir aber beide immer unter den Kleinsten). Bleibt unser Sohn so klein, weil wir ihn nicht zum Essen bewegen können?! Außerdem inhaliert er seit letztem Oktober 200 Einheiten Cortison täglich (Flutide Mite 2-0-2) wegen eines hyperreagiblen Bronchialsystems und hatte im Winter 3 Mal bakterielle Lungenentzündung. (Von Oktober bis März nahm er auch noch Singulair und im Akutfall geben wir Salbutamol). Wächst er also vielleicht nicht, weil er so viel krank war? Oder sind das doch schon Nebenwirkungen des Cortisons? Sie sehen, eine recht komplexe Frage und ich hoffe sehr auf eine hilfreiche Antwort von Ihnen, die mir vielleicht die eine oder andere Sorgen sogar nehmen kann??.... Herzlichen Dank und viele Grüße!


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe D., auf keinen Fall sollten Sie an Ihrer Ernährung zweifeln und auf keinen Fall Ihren Sohn in Zukunft zum Essen drängen - das würde genau das Gegenteil bewirken. Und bei uns wächst kein Kind nicht, weil es hungert. Also sollten Sie sich erst mal keine unnötigen Sorgen oder gar Vorwürfe machen und Ihrem Kinderarzt die weitere Kontrolle und Untersuchung in Ruhe überlassen. Vielleicht ist Ihr Sohn einfach nur ein "Spätwachser". Alles Gute!


DieNeue

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Noch eine Information hinterher: Bei der U6 war unser Sohn 73 cm groß. bei der U7 jetzt wie gesagt 80 cm ....


juho

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liebe dieneue, mein sohn isst bedeutend weniger, etwa die hälfte von deinem, hat bloss alle drei bis fünf tage stuhlgang, trinkt sehr wenig und lässt nur zweimal täglich wasser. er ist jetzt 2,5 jahre alt, schätzungsweise um die 92 - 98 cm (kleidergrösse) und wiegt etwa 14kg. er ist fit und munter und erfreut sich bester gesundheit, ist kaum einmal krank. also mach dir keinen stress mit dem essen, daran wirds kaum liegen, zumal er ja das angebot hat. lg


rabenmama

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Liebe die Neue, meine Tochter ist 2 1/4 Jahre und war bei der U 7 84cm groß (klein?) und 10,4 kg schwer (leicht?). Als die Maus 3 Monate war, hatten wir ein Phase, in der Sie ganz schlecht getrunken hat und diese Phasen haben wir mit dem Essen bis jetzt immer wieder - wenn Ihr das Essen gerade nicht passt (oder warum auch immer) kann es sein, dass Sie eine Mahlzeit (meist Mittagessen) ganz ausfallen lässt - bekommt dann am Nachmittag eine Zwischenmahlzeit und dann Abendessen. Sie weiß auch, dass es dann nix gibt. Die Ängste und Sorgen, wenn das Kind "soweit unter der Kurve hängt" kenne ich gut. Möchte dir gerne das Buch "Baby warum isst du nicht?" empfehlen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, wird z. B. für ein unruhiges Kind Essen als Picknick an einem kleinen Tisch oder Boden empfohlen, um dieses "Hinterher-Gerenne" zu vermeiden usw. Hat mir gut geholfen, die Sache gelassen zu sehen, denn wenn die Kinder merken, dass das für die Eltern eine "große Sache" ist - muss doch mehr dahinter stecken als Nahrungsaufnahme ;-)) Liebe Grüße Rabenmama


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