Frage: Infatrini

Sehr geehrter Herr Dr. Brügel Ich habe eine Frage zu Infatrini. Meine Tochter ist 5 Monate alt geworden und wurde auf der 1. Perzentille mit 2190 g geboren, bei 45 cm, 10 Tage vor dem Geburtstermin. Derzeit wiegt sie 5100 g bei 61 cm. Sie ist neugierig, fröhlich und den ganzen Tag aktiv. Die Physiotherapeutin meint, sie sei motorisch und geistig sehr gut entwickelt und man solle den Eltern nicht so eine Angst machen. Der Kinderarzt wünscht sich ein Aufholwachstum auf die 3. Perzentille, was wir bisher nicht geschafft haben, sondern parallel dazu darunter. (angebl. Gedeihstörung) Deshalb soll ich ihr jetzt 1 Monat lang zusätzlich Infatrini zufüttern. Wenn sie nicht aufholt, wäre die Gehirnentwicklung gefährdet, infektanfälliger usw. Ich habe meine Tochter bisher voll gestillt, allerdings tagsüber mit abgepumpter Muttermilch, weil sie die Brust nicht mehr nahm. Dadurch weiß ich dass sie täglich 800 ml Muttermilch trinkt.  Die Gewichtszunahme ist langsam aber stetig. Richtig krank war sie noch nie. Meiner Meinung nach ist Muttermilch am besten für die Darmflora, Vorbeugung von Infekten, Allergien etc. Erst seit 2 Wochen gebe ich ab und zu eine Premilch, um mein Gewissen zu beruhigen, dass meine Milch nicht genügt. Ich möchte die Kompetenz meines Arztes nicht in Frage stellen, ich möchte mir nur eine zweite Meinung einholen. Ich bin sehr zögerlich, Infatrini zu füttern, weil so viel Zucker darin enthalten ist. Und wer weiß was sonst noch. Laut der sehr langen Zutatenliste besteht es hauptsächlich aus Milch, Zucker und Öl. Die „besser verträgliche“ Sorte Peptisorb entählt sogar noch mehr Zucker. Ich denke mir, das kann doch nicht gesund sein. Wieso heißt es man soll im 1 Jahr keinen Zucker, füttern und dann ist in der Spezialnahrung für Säuglinge soviel drin (Maltodextrin, Glukosesirup)? Ich habe mir solche Mühe gemacht, meine Tochter voll zu stillen, und möchte das jetzt nicht kaputt machen. Oder ist Infatrini so toll, dass ich es ihr nicht vorenthalten sollte? Wie sehen Sie das? Und wie wichtig ist das Aufholwachstum wirklich für die weitere Entwicklung? Wird mein Kind immer klein bleiben, wenn es nicht im ersten Jahr aufholt? Bzgl Beikost ist schon Interesse da, wäre das auch eine Möglichkeit zum Aufholen? Kann man auch einfach Öl in die Mumi mischen? Vielen Dank für Ihre Hilfe.

von Schnecki23 am 03.05.2024, 09:03



Antwort auf: Infatrini

Hallo Schnecki,  das ist eine sehr gute Frage! Und nicht einfach zu beantworten- schon gar nicht aus der Ferne !  Die Thematik bei Ihrem Kind ist oft ein "Eiertanz" - eben genau mit der Frage: wie lange toleriert man langsames Gedeihen bei guter Entwicklung und wann "verliert man die Nerven/ überwältigen einen die Sorgen", dass man doch aktiv korrigieren sollte. Ich möchte hier aus der Ferne ungern dem Kollegen vor Ort reingrätschen, der diese Gedanken bestimmt auch hat. Sprechen Sie ihn doch vielleicht einfach direkt auch darauf an. Medizin ist nicht immer klar und direktiv vom Arzt aus, oft muss man Dinge auch diskutieren.  und: hier im Forum sind exzellente Experten für kindliche Ernährung. Mir wäre es tatsächlich sogar recht, wenn Sie Ihre Frage dort nochmals positionieren.  Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende  Ralf Brügel

von Dr. med. Ralf Brügel am 03.05.2024



Antwort auf: Infatrini

Nur als Tipp für zusätzliche Kalorien. Schau bei Biggi Welter ins Stillforum und such da den Begriff "Muttermilchsahne". Das empfiehlt sie häufiger wenn es ums zunehmen geht.

von Itzy am 03.05.2024, 13:43