stepi1982
Hallo lieber Dr. Busse, mich würde mal ihre Meinung zur Homöopathie interessieren. Haben Sie in Ihrer Zeit als aktiver Kinderarzt auch Globuli etc. verordnet? mfg
Liebe S., auch wenn immer wieder verzweifelt Versuche unternommen werden, das zu ändern, muss man einfach klar sagen, dass es keinerlei wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente gibt. Und schon gar nicht für die dem System zu grunde liegende Theorie. Eine homöopathische Behandlung gehört also zu den Dingen an die man glauben kann, wenn man will. Und es ist natürlich wie bei allen Behandlungen so, dass alleine die Art wie der Arzt damit umgeht, wie es sich dem Patienten widmet, Heilung bringen kann. Deshalb muss eine Behandlung durch einen erfahrenen Homöopathen, der die Grenzen einer solchen Behandlung beachtet, nichts schlechtes sein. Sehr bedenklich finde ich allerdings die Mode, Homöopathie im "do iit yourself"-Verfahren zu betreiben und seinem Kind bei jeder "Befindlichkeitsstörung" irgendwelche Globuli oder Tropfen zu geben, von denen man mal gehört hat, dass sie wirken. Abgesehen davon, dass so Krankheiten verschleppt werden können, finde ich es sehr schlimm, dass so die Kinder lernen, dass man bei jeder Unpässlichkeit im Leben sich mit Tabletten oder Tropfen Erleichterung verschaffen kann. Wenn ein Kind heutzutage mit einer Schramme am Knie weinend zur Mutter kommt, dann wird es nicht in den Arm genommen und getröstet, vielleicht mit einem Ritual wie dem Lied "Heile, heile Segen,......" sondern es wird sofort das Fläschchen mit "Notfalltropfen" gezückt und dem Kind ein Löffel voll verabreicht. Alles Gute!
stepi1982
Lieber Dr. Busse, danke für die ausführliche Antwort. Und ich kann ihnen da nur Recht geben. DANKE