Guten Tag,
ich hatte in der Schwangerschaft Gürtelrose und seitdem immer im Hinterkopf, dass irgendwo (Treppengeländer, Wäschekörben usw., wo die damals getragene Wäsche nunmal so lag) Viren sein könnten. Wahrscheinlich ist das nach mehreren Monaten nicht mehr möglich, oder? Ich wollte jetzt endlich einfach mal fragen, weil mir der Gedanke immer mal wieder in den Kopf kommt. Wäschekörbe selbt z.b. habe ich anschließend nicht gereinigt und ein krabbelndes Baby findet vieles interessant.
Und noch eine weitere Frage:
Wenn meine Tochter gegen Windpocken geimpft wird, ist es dann unmöglich, dass sie jemals eine Gürtelrose bekommt?
Vielen Dank im Voraus!
Sommersonne111
von
Sommersonne111
am 14.07.2020, 11:01
Antwort auf:
Herpes zoster möglich trotz Impfung?
Liebe S.,
mit Windpocken steckt man sich nicht an Wäsche oder Gegenständen an, sondern nur z.B. direkt an den Bläschen einer Gürtelrose.
Die bisher mit der Varizellen-Impfung gesammelten Erfahrungen zeigen, dass auch gegen Varizellen geimpfte Personen an Herpes zoster erkranken können. Bei dem Varizellenimpfstoff handelt es sich um einen Lebendimpfstoff, der stark abgeschwächte Viren enthält. Wie das Varizella-zoster-Wildvirus kann auch das Impfvirus in den Nervenzellen verbleiben und Wochen bis Jahre später reaktivieren, um als Herpes zoster wieder in Erscheinung zu treten. Die Reaktivierungswahrscheinlichkeit des Impfvirus gegenüber der des Wildvirus ist jedoch deutlich vermindert. Außerdem verläuft ein durch das Impfvirus ausgelöster Herpes zoster meist leichter, so dass nach Varizellen-Impfung ein individueller Schutz gegenüber einer schwereren Verlaufsform des Herpes zoster besteht.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 14.07.2020