Betty Beggy
Hallo –ich habe eine Frage zur Einschulung eines Korridor-Kindes (Ende September geb.). Die Einschulungsentscheidung ist für mich gefallen gewesen inkl. des Kaufs eines Schulranzens. Das Kind geht zu 100 % von einer Einschulung aus. Grundlage war für uns die bereits vorhandenen guten Lesekenntnisse und auch Zahlenverständnis inkl. Plus Minus Aufgaben bis 10. Insgesamt ist sie ein schlaues Mädchen, welches schnell begreift. Motorisch fit, 2. Kind (Geschwisterkind derzeit 1. Klasse). Sie geht seit 5 Jahren in eine Krippe / Kindergarten. Sämtliche Freunde werden eingeschult, sie hat derzeit mit ausschließlich Einschulkindern Kontakt. Mit den Kleineren kann sie nichts anfangen, auch nicht im Sinne von „bemuttern“. Das sind die Fakten und so gesehen spricht ALLES für die Einschulung. Geringe Zweifel waren bei uns aufgrund ihrer etwas schüchternen Art bei Unbekanntem / Neuem, das wird nächstes Jahr aber nicht anders sein. Der Kinderarzt sprach sich bei der U 9 für eine Einschulung aus, weil sie eben schon Lesen kann und insgesamt auch eine Große ist. Eine Schuleingangsuntersuchung gab es nicht wegen Corona. Nun kommt die Kindergärtnerin und bringt uns komplett aus der Fassung „ob wir uns das gut überlegt hätten, weil sie wär eine Schlaue, aber träumt schon sehr oft noch bei der Vorschule und sei da manchmal schon etwas schnell abgelenkt und sie sei ja schon sehr spät geboren etc“. Ich halte es nicht aus- sollen wir jetzt von vorne anfangen? Der Kinderarzt meinte, ein ewiges Verweilen im Kindergarten sei auch nicht toll und schadet dem Kind – und die Kindergärtnerin macht mir nun Angst und ich sehe mein Kind schon den ganzen Vormittag aus dem Schulfenster träumen und ich will sie ja keinstenfalls überfordern – das soll ja keine Qual werden. Aber soll man das Kind nun gegen ihren Einschulungswillen und trotz vorhandenen Lesekenntnissen und Rechenkenntnissen aus ihrem Freundeskreis reissen, weil die Kindergärtnerin sagt, dass sie recht spät geboren sei und bei der Vorschule manchmal träumt bzw. sich Zeit lässt (richtig macht sie immer alles)? Was sagen sie dazu, wenn vieles dafür (inkl. der Wille des Kindes) spricht, aber sie noch verträumt ist?
Liebe B., "Sorgen" von Erzieherinnen im Kindergarten sind meiner Erfahrung nach leider häufig größer als es der realen Entwicklung entspricht, sodass ich Ihnen nur dringend raten kann, Ihrem eigenen guten Eindruck und Gefühl und dem Rat Ihres Kinderarztes zu folgen. Alles Gute!
Itzy
Meine 3.war auch ein Ende September Kind, schüchtern und auch durchaus auch verträumt. Kognitiv und motorisch fit. Beim letzten Eltern Gespräch im Kiga fiel der Satz "ein halbes Jahr mehr Kiga würde ihr gut tun"... Ja war nicht. Ihre Klassenlehrerin hat immer im Blick gehabt das sie gerade 6 wurde, hat ihr Zeit gegeben aber es gut im Griff gehabt. Nach den Herbstferien hatte sie einen Schub gemacht und gut war es. Schick sie!!! Meine ist jetzt 9. In der 4.Klasse, du merkst nichts mehr.
Mitglied inaktiv
Die Erzieherin kann das wahrscheinlich gar nicht einschätzen, weil sie die Kinder ja nicht unterrichten wird und von den meisten "verträumten" Kann-Kindern, die eingeschult werden, wird sie ja sicher keine Rückmeldung bekommen. Der Kinderarzt kann es - vermute ich mal - auch nicht wirklich einschätzen. Das "können" ist ja nur die eine Seite, soziale Reife und Konzentrationsfähigkeit ist das andere. Ich vermute aber auch, dass auch einige der regulär eingeschulten Kinder auch noch Probleme mit der Konzentration haben werden. Im Endeffekt ist es Jacke wie Hose - wenn ihr tatsächlich zu früh einschult, ist das ja genauso blöd, wie wenn ihr zu spät einschult ... also höre auf dein Bauchgefühl. Wenn es tatsächlich nicht klappt, dann wirst du im Nachhinein mit der Entscheidung besser leben können, als wenn du jetzt auf die Erzieherin hörst und die spätere Einschulung dann Probleme macht. Hast du die Möglichkeit, Kontakt zur Schule aufzunehmen und mit dem/der bzw. einer Grundschullehrerin zu sprechen? Diese können das am ehesten einschätzen.
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