JTLFI
Guten Tag Herr Dr. Brügel, ich mache mir momentan Gedanken bezüglich der, theoretisch nächstes Jahr, bevorstehenden Einschulung unseres Sohnes und ich würde Sie gerne um Ihre Einschätzung bitten. Unser Sohn ist vor 2 Wochen 5 Jahre alt geworden und laut den bei uns in Sachsen geltenden Richtlinien, müsste er daraufhin 2026 mit gerade 6 Jahren eingeschult werden. Nun ist es allerdings so, dass diese Regelung für unser Kind nur zutrifft, da er als Frühchen 6 Wochen eher auf die Welt gekommen ist und bei normaler Entbindung ein Juli-Kind wäre und damit die Einschulung mit 7 Jahren stattfinden würde. Dies hat sich bei unserer großen Tochter sehr bewährt und wir würden das unserem Sohn auch sehr gerne ermöglichen, da wir gemerkt haben, dass ein Jahr extrem viel in der Entwicklung der Kinder ausmacht. Hinzu kommt, dass er aufgrund der Frühgeburtlichkeit (und damit verbundenem langen Krankenhausaufenthalt) unter starken Verlustängsten und Schlafstörungen leidet, die sicher auch das Lernen und Konzentrieren in der Schule erschweren würden. Er ist desweiteren sehr zart für sein Alter und hat auch nach wie vor, phasenweise, mit Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden zu tun, die ebenfalls auf die Frühgeburt zurückzuführen sind. Bei der U9 anlässlich des 5 Geburtstages hat uns unsere Kinderärztin allerdings keine Hoffnungen auf eine Zurückstellung machen können. Gibt es denn wirklich keine "Sonderregelungen" oder Richtlinien für frühgeborene Kinder was den Schuleintritt betrifft? Wie sind Ihre Erfahrungswerte oder gibt es spezielle Adressen an die wir uns wenden können, um die Situation besser einschätzen zu können und unseren Sohn weder zu über-noch zu unterfordern ,denn im Prinzip ist er ein "fittes Kerlchen" , wir würden uns eben nur wünschen, den Schuldruck noch etwas nach hinten verschieben zu können. Bitte entschuldigen Sie den langen Roman 🙈. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und ein schönes Wochenende. Herzliche Grüße
Hallo, wie unten schon erwähnt: direktes Gespräch mit der Schule ist einen Versuch wert. Und: nochmals in Ruhe Gespräch mit der Kinderärztin. Entweder kann die Kollegin Ihnen überzeugend erklären, warum Sie Ihr fittes Kerlchen für schulreif hält oder Sie unterstützt Sie dann doch bei einer Rückstellung. Ich persönlich finde ja, der entscheidende Punkt bei Schulreife ist: sozio-emotionale Reife. Und ich persönlich finde, dass wir KinderärztInnen das nur bedingt in der Praxis beurteilen können, sondern hier auf Berichte von Eltern und/ oder Kindergarten angewiesen sind und diesen auch Bedeutung schenken sollten. Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ralf Brügel
SarahS.
Hallo, ich komme zwar aus BW aber wir haben die selbe Konstellation. Geboren kurz vor dem Stichtag 30.06, Geburtstermin eigentlich erst um Juli. Wir haben 1 Jahr vorher (unser Sohn wird jetzt 6 und müsste dieses Jahr in die Schule), das Gespräch mit Kita und Schule gesucht und unsere Bedenken (sozial emotionaler Art) geschildert. Wir haben dann von der Schule einen Rückstellungsantrag bekommen, diesen ausgefüllt und das ganze war erledigt. Wir waren froh, dass wir es 1 Jahr vorher gemacht haben, denn dann ist unser Sohn nach den Sommerferien ganz normal Midi Kind geblieben und nicht zu den Vorschulkindern gewechselt. Und nächstes Jahr kann er dann mit 7 Jahren eingeschult werden. Sicherlich ist das von Bundesland zu Bundesland verschieden aber ich würde als Eltern da auf jeden Fall dran bleiben und ihr habt ja als "Frühchen" sicher noch besserer Argumente!!! Viel Erfolg!
JTLFI
Vielen lieben Dank für deine Antwort und die guten Tipps. Wir werden auf jeden Fall zeitnah das Gespräch mit der zukünftigen Grundschule suchen - vielleicht haben wir auch Glück 🙏. Liebe Grüße und ein schönes Pfingstwochenende