Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Bronchitis und Hühnereiweißallergie

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Bronchitis und Hühnereiweißallergie

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Hallo Dr. Busse, meine Tochte ist fast 8 Moante alt. Anfang August hat sie sich durch einen starken Regenguss ihre erste Erkältung zugezogen. Diese entwickelte sich umgehend in eine Bronchitis. Da sowohl mein Mann als auch ich als Kind Probleme mit Bronchitis hatten, ist sicherlich mit Veranlagung zu rechnen. Nach zwei Wochen war dann alles vorbei. Ca. 1 1/2 Wochen später begann meine Tochter erneut rasselnd zu atmen, obwohl sie sich eigentlich gar nicht erkältet haben konnte. Leider war zu diesem Zeitpunkt nur die Vertretung meines Kinderarztes da. Diese behandelte die Kleine über zwei Wochen (Inhalieren & Hustensaft), ohne dass sich eine Besserung einstellte - sie allerdings behauptete alles sei weg. Als mein Kinderarzt dann wieder da war, stellte er fest, dass meine Tochter immer noch verengte Bronchien hatte und verordnete weiterhin Inhalieren. Zur Sicherheit wollte er aber trotzdem Blut abnehmen sowie die Bronchien röntgen und einen Schweißtest machen. Das Röntgenbild der Bronchien und der Schweißtest waren in Ordnung, der Bluttest ergab seinen Angaben nach, dass meine Tochter eine Hühnereiweißallergie habe, die aber seines Erachtens nicht für die Probleme mit den Brochien verantwortlich sein. Außerdem habe meine Tochter eine erhöhte Allergieanfälligkeit (laut irgendeines Wertes), weshalb ich jetzt schon einmal prophylaktisch hinsichtlich Hausstaubmilbenallergie arbeiten soll. Verschrieben hat er meine Tochter nun (nach weiteren 2 Wochen ergebnislosen Inhalierens) ein Kortisonspray (für Asthmatiker), dass ich ÜBER DEN GANZEN WINTER GEBEN SOLL, und Salbutamol, dass ich 3 - 4 mal täglich geben soll. Ehrlich gesagt, verstehe ich seit meinem Arztbesuch gar nichts mehr und hoffe, dass sie mir vielleicht weiterhelfen können. 1) Wie entsteht eine Hühnereiweißallergie? Meine Tochter wurde 6 Monate voll gestillt, hat dann mittags Gläschen bekommen (erst Früh-Karotten, dann Karotten und Kartoffel, schließlich Schinkennudeln mit Tomate und Karotte sowie Gemüse-Spagetti mit Pute im Wechsel, weil sie Karotten-Kartoffeln und Rindfleisch nicht mochte) und mittlerweile bekommt sie abends Milch-Getreide-Brei. Die restlichen Mahlzeiten stille ich noch. Laut angaben auf den Gläschen ist in den Schinkennudeln und Gemüsespagetti kein Hühnereiweiß drin, denn es sollen Hartweizennudeln sein. Wie kann sich meine Tochter also die Allergie gefangen haben? 2) Können die verengten Bronchien durch die Allergie kommen? Mein Arzt meint zwar nicht, aber im Internet steht, dass Atemprobleme eine Folge von Hühnereiweißallergie sein können. 3) Ist eine Behandlung mit Kortisonspray über den ganzen Winter sinnvoll? Was mich an der ganzen Sache am meisten stört ist, dass bei meiner Tochter gar kein Asthma diagnostiziert wurde, ich aber jetzt einen Asthmaterapieplan erhalten habe. Asthma hätte man doch sicherlich auch auf dem Rötgenbild gesehen, oder!? Da ich also keinen Anlass habe zu glauben, dass meine Tochter Asthma hat, streube ich mich ein wenig dagegen so viel Kortison bzw. überhaupt Kortison zu geben. Wie ist ihre Meinung dazu? 4) Kortison und gleichzeitig Eier weglassen? Um herauszufinden, ob es nicht doch an den Eiern liegt, soll ich in den nächsten 4 Wochen keine Eier essen (wegen des Stillens) und meiner Tochter selbstverständlich auch nicht (das jedoch mindestens 2 Jahre). Zudem soll ich ja 2-mal täglich Kortison und zusätzlich 3-4mal täglich Salbutamol geben. Wie soll denn da erkennbar sein, was hilft? Wie würden Sie vorgehen? Mir erscheint die Vorgehensweise eher widersinnig. Wie sie sehen, bin ich im Moment extrem ratlos und daher würde ich mich über eine schnelle Rückmeldung Ihrerseits sehr freuen. Vielen Dank. Nicole


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe Nicole, leider kann durchaus auch bei voll gestillten Kindern eine Hühnereiweißallergie entstehen, denn auch in der Muttermilch erscheinen Proteine aus der Ernährung der Mutter. Und selten kann diese Allergie auch der Auslöser für Symptome bei einem kindlichen Asthma bronchiale sein. Wobei man in diesem jungen Alter eher noch keine klare Diagnose stellen sollte sondern eher von hyperreagiblem Bronchialsystem spricht. Den Versuch Hühnereiweiß komplett zu eliminieren und zu sehen, ob eine Besserung eintritt, finde ich sehr sinnvoll. Allerdings kann man das unter der Corticoidtherapie, die ansonsten sinnvoll sein kann, nicht gut beurteilen. Denken sollte man auch an einen Reflux von Magensaft, der ähnliche Symptome machen kann. Am besten besprechen Sie das noch einmal mit ihrem Kinderarzt. Alles Gute!


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