Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Busse, vor einiger Zeit schrieb ich Ihnen schon einmal wegen Blasenproblemen meiner Tochter. Sie musste sehr häufig zur Toilette, es wurden aber nie Bakterien o.ä. gefunden. Sie sagte damals, dass sich dieses Problem wohl sehr wahrscheinlich von allein regeln würde, was aber leider nicht der Fall war. Die Beschwerden klangen zunächst ab, kamen dann aber kurz vor Weihnachten heftigst zurück, d.h. 7-8 und mehr Toilettengänge pro Stunde. Wieder beim Kinderarzt wurde wieder im Urin nichts festgestellt, dann aber ein Ultraschall gemacht. Auf dem Bild sah man gleich, dass da etwas in der Blase war, was da nicht hingehörte. Dieses "Etwas" bekam den Namen Polyp und wir wurden in die Kinderurologie überwiesen. Durch den Jahreswechsel bekamen wir erst Anfang Januar einen Termin. Die Beschwerden unserer Tochter hatten stark abgenommen, dennoch war der Polyp deutlich zu sehen. Schon 3 Tage später sollten wir zur Blasenspiegelung kommen, Verdacht auf Tumor. Die Blasenspiegelung wurde gemacht. Ergebnis: kein Tumor, sondern eine extrem weiche Blase, die "Falten" schlägt und die Mündung der Harnleiter in die Blase hat einen zu großen Durchmesser. Wegen Verdacht auf Reflux wurde ein Kontrastmittel eingefüllt und unter Röntgenkontrolle die Blase geleert. Dort trat kein Reflux auf, aber etwas Restharn. Uns wurde gesagt, dass bei geringradigem Reflux nicht jedesmal Urin zurückfließt und dort passierte es eben nicht. Wir wurden mit der Aussage entlassen, dass sich diese "Problematik" sehr wahrscheinlich auswachsen würde und man ggf. den Urin ab und an kontrollieren müsse. Jetzt hatten wir über einen Monat Ruhe, urplötzlich kam der Harndrang wieder. Sie können sich gar nicht vorstellen, was das für uns alle hier bedeutet. Lea mag ihren Hobbies nicht mehr nachgehen, nimmt an Aktivitäten im Kiga nicht mehr teil, kann nicht mit zu Einkaufen, nicht Schwimmen, nicht Radfahren, sie mag nur zu Hause sein, aus Panik, sie muß. Ich versuche, sie o.g. doch alles machen zu lassen (es gibt ja überall Toiletten), aber es ist wirklich eine große Belastung für uns alle. Natürlich waren wir wieder beim Kinderarzt, Urinbefund wie immer negativ. Wenn die Beschwerden anhalten, sollen wir noch mal ins KH. Meine Frage: was kann man überhaupt jetzt machen? Noch eine Blasenspiegelung mit allen negativen Begleiterscheinungen (Vollnarkose, Nadeln, etc) möchte ich meinem Kind zur Zeit nicht antun. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Kann ich mit ihr auch zu einem niedergelassenen Urologen gehen? Wie ist Ihre Meinung? Liebe Grüße, leasmami
Liebe L., ich glaube nicht, dass eine weitere Untersuchung noch Neues bringen würde. Sprechen Sie doch bitte mit ihrem Kinderarzt, ob nicht ein Medikament, das den Hrndrang vermindert, zeitweise eine Lösung wäre. Wenn überhaupt, dann wäre ein erfahrener spezieller Kinderurologe der richtige Ansprechpartner. Alles Gute!