Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Blähungen Schreien bei Stillen nach 3 Monaten erst schlimm geworden

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Blähungen Schreien bei Stillen nach 3 Monaten erst schlimm geworden

MinieMinie

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter ist jetzt 14 Wochen alt. Sie hatte von Anfang an eine empfindliche Verdauung, man merkte dass sie sich bei Blähungen müht. Das Ganze hielt sich aber sehr im Rahmen, es zeigte sich nur daran, dass sie manchmal weinte, dann kam ein Pups, dann war es wieder gut. Sie wird voll gestillt und war eine Spontangeburt. Seit sie 10 Wochen alt ist, haben wir jedoch immer mehr Probleme beim Stillen, die weiterhin ansteigen, was mir langsam Sorgen macht. Mit 10 Wochen begann es, dass sie beim Trinken dauernd absetzte und den Kopf hin und her schwenkte, als würde sie suchen würde. Wenn ich sie dann irgendwann hochnahm, weinte sie bitterlich, als hätte sie doch noch trinken wollen. Erst mit Ablenkung (Fliegergriff, rumgehen und Schnuller) war des dann OK. Ich habe zuerst damit reagiert, sie öfter anzulegen, was das Problem aber vergrößerte. Nun bin ich wieder dazu übergegangen, sie nur zu jedem Aufwachen zu stillen, nicht, wenn sie dann nach 1,5 Stunden wieder schreit. Wenn ich dann versucht habe, sie zu stillen, schrie sie oft nach ein paar Zügen (wenn die Milch noch nicht floss) die Brust an, bis ich sie wieder hochnahm und dann schrie sie noch mehr. Sie trank also gar nicht, schrie nur, war dann aber total entsetzt, als ich die Brust wegnahm. Es half nur, sie dann zu pucken und sie zum Schlafen zu bringen). Das Problem wurde immer stärker. Ich habe seit ihrer Geburt aber nichts an meiner Ernährung verändert. Inzwischen gibt es keine Stillmahlzeit, die friedlich abläuft. Sie saugt drei Züge, es kommt dann (noch) keine Milch, sie setzt ab, windet ihren Körper (und weint im schlimmsten Fall), dann probiert sie es weiter... Im besten Fall: Bis endlich die Milch fließt (im schlimmsten Fall schreit sie und gibt mit dem Saugen immer wieder schon auf, bevor die Milch kommt). Dann, wenn die Milch fließt, trinkt sie meistens für ca 1-2 Min in Ruhe und fängt wieder an mit Winden und Absetzen und Weinen. Dann die zweite Brust: Milch fließt sofort, es ist OK bis nach 1-2 Minuten. Ich glaube, dass sie genug Milch kriegt. Beim Pumpen sehe ich, das ich bei jedem moderaten (ca 5 Minuten) Pumpen ca 60ml (beide Brüste gesamt) rausbekomme. Sie ist auch gut im Futter. Der Stuhlgang ist regelmäßig (mehrmals am Tag, Konsistenz weich/flüssig, grün, gelblich. Unverändert seit vor der Negativentwicklung beim Trinken). Nachts merke ich, dass sie viel mit Blähungen kämpft, sie strampelt und wacht inzwischen fast alle 1,5-2h auf (bevor sie 10 Wochen alt war, waren 7h (erste Schlafphase) normal, danach 3-4h). Ich stille sie dann meist, wenn sie nachts aufwacht, weil ich selber KO bin und weil ich nciht will, dass sie ihren älteren Bruder aufweckt. Sollte ich nachts, wenn sie so dicht nach dem letzten Trinken aufacht, vielleicht Fencheltee geben? Ich massiere den Bauch mit Kümmelöl, gebe inzwischen manchmal (1-2mal täglich) SAB Tropfen (ungern). Ich habe nicht das Gefühl, dass etwas davon hilft. Was mich sehr besorgt, ist die Tatsache, dass das Ganze immer schlimmer wird! Seit vier Wochen stetig ansteigend. Ich überlege schon, dass ich nur mehr abgepumpte Milch gebe, statt der Brust, oder im schlimmsten Fall, dass ich abstille. Meinen Sohn habe ich 10 Monate lang gestillt, es gab nie Probleme. Er war sogar ein Schreikind (Regulationsstörung), aber es war nie beim Trinken problematisch. Meine Tochter dagegen war anfangs so entspannt und wird stattdessen immer unruhiger. Es fühlt sich auch sehr bedrückend an, dass ich evtl etwas falsch mache und Schuld daran bin, dass meine Tochter inzwischen vermehrt schreit (da es ja erst mit der Zeit entstand und nicht "angeboren" war, wie bei meinem Sohn. Bei ihm war das Schreien nach 4 Monaten weitgehend überstanden und es hing stark mit Schlaf zusammen). Beide Kinder finden nicht von selbst in den Schlaf, beide brauchen (brauchten) Hilfe dabei: Bewegung (Federwiege, Kinderwagen vor und zurück, Pucken oder Tragetuch in Bewegung). Was kann ich tun, um die Negativspirale zu unterbrechen, sodass das Stillen wieder ein guter Moment für mich und das Baby wird? Woran kann es liegen, dass ein Kind erst nach 10 Wochen anfängt, sich derart zu plagen und mehr und mehr zu schreien? Ich hoffe, sie können mir helfen. Die eskalierende Entwicklung ist es, die mich sehr stresst. LG MM


Dr. med. Andreas Busse

Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., solche Probleme kann ich leider nicht aus der Ferne klären, und ich kann Ihnen nur raten, sich an eine erfahrene Stillberaterin vor Ort zu wenden. Auch hier im Forum von Biggy können Sie sicher Tipps bekommen. Was das Schlafen angeht, so sollten Sie bitte Ihren Kindern zutrauen, dass sei alleine in den Schlaf finden können und das auch zulassen. Also nach dem Zubettgehritual nur leise redend am Bett sitzen bleiben und nichts tun. Auch dafür wäre sicher eine Unterstützung vor Ort in einer speziellen Sprechstunde hilfreich. Alles Gute!


Bummel

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Hallo, Stell deine Frage doch mal im Stillforum, die kennen sich, was das Stillverhalten angeht, noch besser aus. Ich weiß nicht mehr wann, aber irgendwann wurde meine Tochter beim Stillen auch unruhiger. Vielleicht hast du einen starken Milchspendereflex? Oder er kommt verzögert, weil du schon angespannt bist, bevor du sie anlegst? Von Tee wird ja bei vollgestillten Kindern abgeraten, weil sie dann unter Umständen weniger Milch trinken. Es muss auf jeden Fall kein Grund sein, mit dem stillen aufzuhören. Wir hatten schon die eine oder andere Stillkrise, weil ich meine Tochter zu oft angelegt habe, oder die Milch zu schnell oder zu langsam kam. Leider kann man ihnen ja nicht in den Kopf gucken, um zu wissen, was ihnen gerade nicht passt. Das wird schon! Viele Grüße


MinieMinie

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Ja, danke, das mach ich! Ich hab nur bisschen Angst, ob meine Kleine etwas medizinisches haben könnte. Im Mund (Soor) sehe ich nichts.


Bummel

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Das verstehe ich. Allerdings kommen solche "Brustschimpfphasen" in dem Alter oft vor. Trinkt sie nachts ruhig? Ich kann dich nur insofern beruhigen, dass meine Tochter die Brust auch eine zeitlang angeschrien hat und dass es jetzt wieder viel besser ist (außer es passiert etwas im Raum, das ist dann nämlich interessanter als trinken). Ich weiß, dass es sich schlimm anfühlt, wenn man angeschrien wird, obwohl man doch eigentlich dem Kind etwas Gutes tun möchte. Vielleicht hat Herr Busse ja auch noch eine Idee. Ansonsten, gelassen bleiben, solange deine Tochter gut zunimmt!


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