Mitglied inaktiv
Hallo! Ich habe die Sendung gesehen und bin sehr beunruhigt. Was halten Sie davon? Ich jedenfalls habe auf Glasflaschen umgestellt! Leider habe ich meinen Erstgeborenen mit den Plastikflaschen ernährt und jetzt kann ich nur hoffen...! Gruß, JUle Hier der Wortlaut des Berichtes in der Kontraste-Sendung: Gesundheitsrisiko Babyflasche? - Kunststoffe kontaminieren Kindernahrung (21.09.02, 20:33:18) Gesundheitsrisiko Babyflasche? - Kunststoffe kontaminieren Kindernahrung AUTORIN: Angelika Wörthmüller Krankheitserreger, Hormone im Fleisch - dagegen können wir uns schützen. Einfach kein Fleisch essen zum Beispiel. Aber Schadstoffe, künstliche Hormone in Verpackungen? Lassen uns Verbrauchern keine Wahl. Wir konsumieren sie mit der Nahrung mit. Ganz besonders gefährlich ist das für Kleinkinder. Wissenschaftler haben einen Stoff entdeckt, den sie für gefährlich halten. Bloß ihre Warnungen will niemand so recht hören. Angelika Wörthmüller über die Gefahren aus der Babyflasche und die Ignoranz von Herstellern und Behörden. Die Kleinsten unter uns sind die Empfindlichsten. Sie brauchen besonderen Schutz. Doch jetzt haben Forscher herausgefunden: Trinken aus der Plastikflasche kann ungesund sein. Denn aus den Flaschen löst sich eine Chemikalie heraus. Unter Verdacht: Bisphenol A. Ein Kunststoff-Baustein, der wie ein Hormon wirkt. Einfacher Kontakt mit Flüssigkeit reicht aus - schon löst sich der Stoff aus den Plastikgefäßen. Das haben Ärzte des Berliner Universitätsklinikums Benjamin Franklin nachgewiesen - bereits nach einer halben Stunde ergaben sich riskante Mengen Bisphenol A, und das sowohl bei neuen wie bei älteren Flaschen verschiedener Hersteller. Dr. Schönfelder, Universitätsklinikum Benjamin Franklin: "Schon bei Raumtemperatur aber auch bei 37 Grad und mit zunehmender Erhitzung konnten wir mehr und mehr Bisphenol A feststellen. Mit den bisher publizierten Ergebnissen aus den Tierversuchen müsste man ein solches Ergebnis als bedenklich einstufen. " Je länger man Flaschenkost warm hält, um so mehr Bisphenol A nimmt das Baby zu sich. Bis zu fünf Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht können es täglich werden - besorgniserregend viel. An der Universität Frankfurt haben Forscher herausgefunden, dass es in Tierversuchen schon bei niedrigsten Dosen zu Fruchtbarkeitsstörungen kommt: männliche Schnecken verkümmern, weibliche entwickeln Wucherungen oder produzieren so viele Eier, dass der Eileiter aufplatzt. Die Gefahr für den Menschen: Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs. Prof. Oehlmann, Universität Frankfurt: "Ausgehend von den Befunden an Säugetieren, zum Beispiel Studien aus Amerika und Brustkrebszelluntersuchungen bei Frauen, Zell-Linien, kann man durchaus sagen, dass es einen Anfangsverdacht dafür gibt, dass Bisphenol A einerseits die männliche Fruchtbarkeit herabsetzen kann und andererseits bestimmte Krebsformen begünstigen kann, wie beispielsweise Brustkrebserkrankungen bei der Frau oder auch Hoden- und Prostata-Karzinome beim Mann." Doch das Risiko geht nicht nur von Babyflaschen aus. Bisphenol A ist in unzähligen Lebensmittelverpackungen enthalten. Auch über Dosen-Nahrung kann man die Chemikalie schlucken, denn aus der Innenbeschichtung von Konservendosen löst sich der Stoff heraus, ebenso wie aus Joghurtdeckeln. Dr. Schönfelder, Universitätsklinikum Benjamin Franklin: "Wir haben Bisphenol A in verschiedensten Verpackungsmaterialien nachweisen können. Zum Beispiel in den Deckeln von Joghurtbechern, in Getränkedosen, in verschiedensten Konserven aber auch in Verpackungen von Fertiggerichten. Das heißt, der Verbraucher weiß gar nicht, wo er täglich Bisphenol A überall zu sich nimmt." Und er weiß nicht um die Folgen. Ärzte befürchten, dass Bisphenol A schon im Mutterleib Schaden anrichtet. Ungeborene, das beweisen Studien, bekommen über die Nabelschnur die erste Dosis. Für sie und für Kleinkinder im ersten Lebensjahr bergen schon winzige Mengen Bisphenol A ein hohes Risiko: der Stoff kann die Spermienbildung behindern oder bei Mädchen eine verfrühte Pubertät auslösen. Dr. Schönfelder, Universitätsklinikum Benjamin Franklin: "Weil der Organismus, der Neugeborene beziehungsweise der ungeborene Organismus, das Kind also im Mutterleib besonders empfindlich auf solche östrogenartigen Substanzen reagieren kann, denn in diesem Zeitraum findet die hormonelle Differenzierung statt, sie wird also vorprogrammiert." Schwangere müssen damit rechnen, dass sie die Hormonentwicklung ihrer Babies gefährden, wenn sie Lebensmittel aus Bisphenol A-haltigen Verpackungen konsumieren - und nach der Geburt besteht das gleiche Risiko durch der Plastikflasche. Bayer und andere Firmen machen mit Bisphenol A Milliardenumsätze. 300.000 Tonnen werden in Deutschland jährlich produziert. Für ein Kontraste-Interview stand Bayer nicht zur Verfügung. Schriftlich erteilte man die Auskunft, Zitat: "dass auf Bisphenol A basierende Verbraucherprodukte sicher verwendet werden können." Prof. Oehlmann, Universität Frankfurt: "Die Industrie geht davon aus, dass ihre Produkte ungefährlich sind für den Verbraucher und versucht natürlich auch, im eigenen Interesse, Evidenzen, Beweise dafür zu finden, indem sie kritische Studien aus Universitätslabors beispielsweise, aus Behördenlabors durch eigene Untersuchungen in ihrer Glaubwürdigkeit herabzusetzen versucht." Die Taktik: die Untersuchungen von Oehlmann und anderen Kritikern werden an Privatlabors gegeben. Dort sind dann plötzlich keine Befunde mehr nachweisbar. Eine Methode, Kritiker mundtot zu machen. Prof. Oehlmann, Universität Frankfurt: "In diesem Fall ist es wirklich sehr dramatisch, weil es so viele unterschiedliche Befunde aus verschiedenen unabhängigen Labors weltweit gibt, dass Bisphenol A negative Effekte haben kann und diese werden jede einzeln in einer Art Salamitaktik durch industriebeauftragte Forschung "widerlegt", in Anführungszeichen. Und das Bild ist eigentlich so eindeutig, wenn man nur mal diese Fülle von Indizien gegen Bisphenol A zusammenträgt, dass doch Handlungsbedarf gerechtfertigt wäre." Doch das zuständige Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Veterinärmedizin windet sich. Man vermeidet eine eindeutige Stellungnahme und spielt auf Zeit: Platzek, BGVV: "Die Daten, die im Niedrigdosisbereich erzeugt wurden, sind sehr widersprüchlich. Es gibt einzelne Studien, die zeigen oder deuten hin, dass hier möglicherweise Schädigungen ausgelöst sein könnten, es gibt aber auch sehr sorgfältig ausgeführte Studien, die belegen, dass hier keine Wirkung erfolgt. Insofern muss man hier eine sehr sorgfältige Abwägung vornehmen." Die hat das Umweltbundesamt schon hinter sich und kam zu dem Schluss, dass Restriktionen dringend notwendig sind. Andreas Gies, Umweltbundesamt: "Meine Empfehlung ist, Bisphenol A aus bestimmten Bereichen herauszunehmen. Es ist nicht einzusehen, warum wir Babyflaschen haben müssen, die Bisphenol A frei setzen, wenn andere Produkte ähnlich gute Gebrauchseigenschaften haben und wir müssen gucken, auf der politischen Ebene, dass wir uns zusammensetzen auch mit den Produzenten und ganz konsequent gucken, dass wir Bisphenol A in der Umwelt und im verbrauchernahen Bereich reduzieren." Hoffentlich sehen dies bald auch die zuständigen Verbraucherschützer so. Zumal das Risiko Bisphenol A vermeidbar ist. Für die Beschichtung von Konservendosen etwa gibt es Alternativen. Und auch für Plastikflaschen aus Polycarbonaten gibt es Ersatzstoffe. Prof. Oehlmann, Universität Frankfurt: "Ich wage wirklich die Prognose, dass wir in zehn, fünfzehn Jahren diese Substanz Bisphenol A wirklich in einem sehr, sehr kritischen Licht sehen werden und dann auch bedauern werden, dass wir vorher vielleicht so viel Zeit verloren haben, rasch Schritte zur Regulation einzuführen." In zehn oder fünfzehn Jahren werden diese Kinder schon fast erwachsen sein. Wenn es stimmt, was die Kritiker sagen, dann bedeutet das: wer Bisphenol-A-haltige Verpackungen und Plastikflaschen weiter duldet, mutet Kindern ein erhöhtes Risiko für Hormonstörungen und Krebs zu. Wenn Kritiker wie Prof. Oehlmann sich irren: Dann haben seine Warnungen die Industrie erfinderisch gemacht. Und vielleicht für kurze Zeit die Preise für Verpackungen etwas erhöht. Wenn er und seine Kollegen aber recht haben: Dann gehen wir wissend ein hohes gesundheitliches Risiko für unsere Kinder ein. Was, finden Sie, ist die bessere Alternative?
Liebe Jule, bereits früher wurde von diesem und anderen Stoffen berichtet, die in der Herstellung von Artikeln, die letztlich unserer Bequemlichkeit dienen, benutzt wurden oder sich in Spuren herauslösen und möglicherweise - vor allem wenn sie oft und häufig verwendet werden Gesundheitsgefahren auslösen könnten. Teile aus Kunststoffen, Stabilisatoren, Weichmacher..... auch über das Bisphenol A wurde schon früher diskutiert. Ob sich die theoretischen Mengen tatsächlich herauslösen, welche Gesundheitsgefahren hieraus langfristig resultieren.... die Experten sind sich da noch nicht einig. Fernsehsendungen dieser Art haben aber auch nicht nur lautere Interessen. Von vielen Stoffen, von denen wir heute glauben, dass kein Risiko existiert, stellt sich dieses später als falsch heraus und auch umgekehrt. Ich würde Ihnen genau das empfehlen, was Sie getan haben. Glasflaschen sind nach dem derzeitigen Kenntnisstand bestimmt das Sicherste. Alles Gute
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