Lieber Dr Busse,
da unser Baby (8 Wochen) jeden Abend von 20 bis ca 0 Uhr plötzlich zu schreien beginnt und nichts wirklich Erleichterung bringt, frage ich mich, ob nicht etwas Körperliches dahinter steckt. Ich kenne das vom großen Geschwisterchen nämlich gar nicht.
Unser Baby wiegt mit genau 8 Wochen jetzt 6.7 kg. Ich stille voll und nach Bedarf. Es hat auch einen großen Nabelbruch, den mein Kinderarzt aber nur beobachten will. Es hat jetzt innerhalb von 2 Tagen 200 g zugenommen. Ist das zu viel?
Wenn unser Baby wach ist, ist es aktiv und schaut sein Mobile an, quietscht. Allerdings schläft es tagsüber sehr viel und hat nur kurze Wachphasen.
Heute Nacht ist mir aufgefallen, dass es Atemaussetzer hat. Der Atemrhythmus ist so: 3 tiefe Atemzüge, 1 leichter Atemzug, 3 Sek Pause. Unser Baby schien ganz ruhig und friedlich zu schlafen. Ist das normal?
Vielen lieben Dank für Ihre Antworten,
Elucia
von
Elucia93
am 18.02.2024, 08:41
Antwort auf:
Baby zu dick - Probleme mit Bauch?
Liebe E.,
ein Nabelbruch ist für das Kind in der Regel ungefährlich. Meistens verschwindet er innerhalb der ersten drei Lebensjahren von selbst. In seltenen Fällen besteht die Gefahr, dass sich der Darm darin einklemmt, das hat aber sicher jetzt nichts mit Ihrem "Schreibaby" zu tun. Hat sich der Nabelbruch bis zum 3. Lebensjahr nicht von selbst zurückgebildet, sollte er spätestens bis zum Vorschulalter operativ beseitigt werden.
Die Gewichtszunahme Ihres Babys ist schon sehr hoch, sodass Sie überlegen sollten, ob Sie nicht "zu großzügig" mit der Brust sind und zwischen den Mahlzeiten zumindest 2 bis 3 Stunden Pause machen und nicht jeden "Mukser" mit der Brust beantworten sollten.
Abendliche Schreistunden sind leider nichts ungewöhnliches und in der Regel Ausdruck des überreizten Nervenkostüms. Babys müssen erst lernen, Reize zu verarbeiten und eigenständig abzuschalten. Sie helfen dabei am besten, wenn Sie ihr Kind immer dann, wenn es anfängt, müde und quenglig zu werden, und abends nach der letzten Mahlzeit umgehend im abgedunkelten Schlafzimmer in sein Bett legen. Und sich dann nur leise redend oder singend daneben setzen, vielleicht ruhig Ihre Hand darauf halten, sonst aber nichts tun sondern nur Geduld haben, bis es zur Ruhe findet.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 18.02.2024