Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Ralf Brügel:

Baby Verhalten

Dr. med. Ralf Brügel

Dr. med. Ralf Brügel
Kinderarzt
Antwortet am Freitag

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Frage: Baby Verhalten

Lia.ma

Sehr geehrter Herr Dr.med. Ralf Bürgel, Mein Sohn ist nun 6 Monate alt. Was mir bei Ihm jedoch aufgefallen ist, dass er seit der Geburt total quengelig ist. Ich fange mal mit seinem Schlaf an..... Tagsüber ist es total schwierig ihn zum schlafen zu bringen, Ohne schaukeln geht da garnichts (das war schon von der Geburt an so). Anfans hat er gerne auf dem Arm geschlafen, jedoch weigert er seit dem 2. Monat jeglichen Körperkontakt. Nachdem das "auf dem Arm einschlafen" nicht mehr geklappt hat, haben wir versucht eine andere Lösung zu finden. Nuk hatten wir ein Beistellbett welches man hin und her schaukeln kan, dies klappt auch sehr gut zum einschlafen allerdings nur für 20-30 Minuten, manchmal auch nur für 5 minuten und er fängt wieder an zu weinen oder wird einfach wach und da kann ich auch nichts machen, dass er wieder einschläft ohne zu schaukeln, da bringt kein Schnuller, kein singen nichts was. Das heisst ich muss die ganze Zeit da sein, und schaukeln, damit wr bloß nicht aufwacht. Nachts ist das kein Problem, da wird einmal geschaukelt und er schläft ein, auch wenn er wieder wach wird, gebe ich ihm seinen Schnuller une er schläft nach einer kurzen Zeit wieder ein. Nun zu dem quengeln.... es ist so, ich schaukel ihn schon 1-2 Stunden lang, damit er den benötigten schlaf kriegt, allerdings wird er sehr schnell wieder quengelig und ich finde einfach nicht die Ursache dafür, ich finde es ein bisschen merkwürdig, dass ein 6 Monat altes baby nach einer halben Stunde schon wieder anfängt zu quengeln, als wäre es müde oder sonst was, wir haben schon alles probiert es gab ein Fläschchen, er wurde gewickelt, es wurde mit ihm gespielt, aber nichts hat ihn irgendwie zur ruhe gebracht. Er lässt sich sehr schwer beschäftigen, die spielzeuge werden schnell langweilig, mama in der Küche zuschauen ist auch langweilig also wirklich nichts hilft, das er aufhört zu quengeln. Das geht tatsächlich seit der Geburt so. Am Anfang habe ich gedacht okei es ist normal, er ist klein und möchte vielleicht einfach nur schlafen aber jetzt mit 6 Monaten immernoch so? Wirklich nichts hilf. Selbst wenn wir draußen mit dem Kinderwagen unterwegs sind wird nur gequengelt oder geweint. Wenn ich ihn auf dem Arm legen will dann fängt er an zu weinen und weigert jeglichen Körperkontakt. Was könnte der Grund dafür sein, das mein Sohn sich so verhält? Ich habe an Wachstumsschüben gedacht, allerdings verhält er sich wirklich jeden Tag so und nicht nur manchmal, also kann es definitiv nichts nur an den Schüben liegen. Essen und trinken tut er sonst sehr gut. Ich mache mir einfach langsam sorgen, ob sein Verhalten so normal ist, weil ich kann mir einfach nicht erklären wieso er jeden Tag am quengeln ist....    wissen Sie eventuell woran das liegen kann? Gibt es da vielleicht eine Störung bei der Entwicklung?    ich würde mich sehr über eine Antwort freuen vielen dank !


Dr. med. Ralf Brügel

Dr. med. Ralf Brügel

Hallo Lia.ma,  es gibt ein richtig gutes Buch von Nora Imlau: Meine Grenze ist dein Halt. Darin beschreibt Frau Imlau, dass Kinder mit quasi unterschiedlichen "Werkseinstellungen" zur Welt kommen: es gibt Kinder, die können sich relativ früh, relati gut selber regulieren und wirken oft zufrieden. Und es gibt Kinder, deren Selbstregulation wenig bis gar nicht funktioniert und die dadurch quasi immer unzufrieden wirken und auch für Ihre Umgebung, insbesondere die primäre Bezugsperson (was ja meist die Mutter ist)  oftmals sehr anstrengend sind. Oftmals setzt dann ein richtiger Teufelskreis ein, weil die Kinder eigentlich ganz viel Sicherheit und "calm down" von außen bräuchten, aber die Eltern irgendwann mit Kraft und Nerven am Ende sind und das Ganze zu einer noch schlechteren Regulation beim Kind führt..... Ich kenne jetzt Ihr Baby nicht, daher ist das Ganze natürlich mal aus der Ferne frei assoziiert. Aber vielleicht hilft Ihnen der Gedanke ein wenig, vielleicht werfen Sie ja auch einen Blick in das Buch und wichtig ist auf jeden Fall: wenn Sie in Sorgen sind auch mit Ihrem Kinderarzt/Ihrer Kinderärztin sprechen. Herzliche Grüße Ralf Brügel


Lia.ma

Sehr geehrter Dr.med.Brügel vielen vielen dank für ihre Antwort, das hat mich schon sehr beruhigt. Was ich dazu aber noch fragen möchte, wie lange geht das so? Oder ist es bei jedem Kind unterschiedlich ?


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